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1835 - Kontakt mit einem Killer

Titel: 1835 - Kontakt mit einem Killer
Autoren: Unbekannt
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ließ.
    Er umkreiste die gefährlichen Stellen, durchquerte das Buschgebiet - und sah die Sammelstelle vor sich liegen.
    Vier graue Plastikwände, ein schwimmendes Fundament wie ein Bootsrumpf und ein Plastikdach stellten die ganze Ausstattung dar. Die Seitenwände waren jeweils zwölf Meter lang und zwei Meter hoch, so daß sich ein flaches, quadratisches Gebäude ergab.
    Zum ersten Mal seit dem Verlust seines Tasch begegnete Fen-Qast wieder Artgenossen. Sieben waren es: zwei Sammler, die das Haus bewohnten, die zwei Piloten des Gleiters und drei Tasch-Ter-Man wie er, die gleichfalls Proviant erhandeln wollten.
    Die sieben verschwanden ins Gebäude, bevor er nahe genug herankam. Um den Gleiter kümmerte sich keiner mehr.
    Fen-Qast kündigte sich durch einen warnenden Zuruf an. Er wollte nicht durch eine Verwechslung angegriffen werden. Gegen die Botenstoffe der Tasch-Ter-Man ein Gegenmittel zu produzieren, das überforderte oftmals sogar die Kraft der Jemmgen.
    „Fremder!" schallte es herüber. Die Stimme klang dumpf aus dem Inneren des Gebäudes. „Komm herein, wir heißen dich willkommen!"
    ‘ Durch die Verwendung des Goo-Standard wies sich der Sprecher als fortschrittlicher Geist aus. Er hatte mit Technik zu tun und kannte wahrscheinlich einige der zerbrechlichen Gottheiten von Angesicht zu Angesicht. Vielleicht gehörte er gar zur Klasse der Raumfahrer: die Tasch-Term bereits verlassen hatten und sich draußen in den fremden Welten auskannten.
    Fen-Qast betrat vorsichtig das Innere. Als Neuling an diesem Ort mußte er aufpassen, daß ihm nicht Entscheidungen aufgedrängt wurden, die seine Hormonvorräte schmälerten.
    Ein paar Sekunden brauchte er, dann hatten sich seine Augen ans Zwielicht gewöhnt. Das Gebäude war bis zur Decke mit grünen Kisten vollgestapelt, jedenfalls die rechte Hälfte. Die linke Seite barg große Mengen abgepackter Ballen: genau die konzentrierten Nahrungsmittel, derentwegen er gekommen war. Vom Inhalt eines Ballens konnte man leicht eine Woche leben. Das Zeug war industriell hergestellt, kam also von einem fremden Planeten.
    „Hunger, Fremder?"
    „Ja."
    „Du kriegst gleich etwas."
    Vor ihm standen fünf der sieben Tasch-Ter-Man allesamt ausgewachsene, im Sumpf gestählte Gestalten, die auf den ersten Blick einem abgebrochenen Baumstumpf ähnelten. Derjenige, der ganz links stand, lehnte sich in auffälliger Weise gegen die Wand. Ein Ausläufer seines Kreuzgelenks fehlte, er mußte es im Kampf verloren haben. Fen-Qast tippte auf ein Kriechmoos oder eine Schlingpflanze. Um das Gleichgewicht zu halten, standen ihm statt vier festen Punkten nur noch drei zur Verfügung. Im Sumpf konnte sich das als riesengroßer Nachteil erweisen.
    Ein Brocken gekochter Wurzel wurde dem Neuling zugeworfen; er fing den Essensrest auf und verspeiste ihn auf der Stelle.
    „Mein Name ist Fen-Qast", sagte er. „Ich grüße euch. Und ich benötige Vorräte."
    „Die kannst du hier bekommen, Fremder", sagte der Tasch-Ter-Man mit dem verlorenen Viertel. „Mein Name ist Lo-Fober. Warte, bis wir den Beladevorgang abgeschlossen haben. Dann widme ich mich deinem Anliegen."
    Fen-Qast begriff, daß Lo-Fober die Sammelstelle leitete. Angesichts der Kreuzverletzung war das eine logische Konsequenz.
    Als Leiter hatte er viele Entscheidungen zu treffen. Er stand in der sozialen Rangordnung sehr weit oben. Wahrscheinlich hatte er nur noch ein kurzes Leben vor sich.
    Die anderen Tasch-Ter-Man verschwanden, rumorten im Hintergrund, tauchten der Reihe nach wieder vorne auf. In ihrer Begleitung befand sich die sechste Person, vermutlich Lo-Fobers Mitarbeiter. Sie schleppten mit ihren Lianenarmen grüne Kisten aus Plastik vor sich her. Man konnte sehen, daß das Gewicht eine erhebliche Belastung darstellte.
    In jeder Kiste lagen einige Dutzend flaschenartige Behälter. Sie waren transparent und mit einer weißlichen Flüssigkeit gefüllt.
    Fen-Qast wartete ab, bis der Gleiter vollgepackt war. Das kleine Wunderwerk erhob sich lautlos in die Luft, die Piloten am Steuer, und flog mit steigender Geschwindigkeit Richtung Süden.
    Die drei Wanderer erhielten jeder ein Konzentratpaket. Sie verabschiedeten sich und verschwanden in den Sumpf, vermutlich zu ihrem Tasch.
    Sie waren jetzt nur noch zu dritt. Fen-Qast, Lo-Fober und sein Helfer taxierten einander - und kamen zu dem Schluß, daß keiner von ihnen einen Entscheidungskrieg beginnen wollte.
    „Also, Fremder?"
    „Ich sagte es bereits, ich benötige Vorräte."
    „Du
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