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1835 - Kontakt mit einem Killer

Titel: 1835 - Kontakt mit einem Killer
Autoren: Unbekannt
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PEGOOM zu gelangen.
    Auf Händen und Knien kroch er zum Rand des Daches. Dort, wo die beiden Leitungen nach unten führten, war niemand zu sehen. Er schwang sich vorsichtig über die Kante, fand mit den Füßen Halt, ließ sich unter Vermeidung jeden Risikos nach unten gleiten.
    Bis zum Fußweg durch den Sumpf hatte er fünfzig Meter zurückzulegen. Es ließ sich nicht vermeiden, daß er mehrere Hauseingänge und mehrere Kreuzungen zwischen den Häusern passieren mußte.
    Argwöhnisch lugte er um die nächste Ecke - und tatsächlich, er sah wenige Meter voraus einen Adlaten reglos im prallen Sonnenschein stehen.
    Die Segelohren des anderen wiesen mit der maximal ausgefalteten Fläche zum Himmel. Der Adlat hatte die Augen geschlossen. In diesem Zustand waren seine Wahrnehmungen auf das Minimum reduziert.
    Foremon bewegte sich langsam. In den vergangenen Wochen hatte er sich einige Nervenstärke erarbeitet. Je bedächtiger die Schritte, desto geringer die Gefahr, sich zu verraten.
    Auf den ersten Blick war Foremon von jedem anderen Adlaten praktisch nicht zu unterscheiden. Man mußte genau hinsehen, wenn man den flüchtigen Gefangenen erkennen wollte. Und das, so hoffte er, würde der andere nicht tun. Warum sollte er auch, da der Gefangene doch gestorben war?
    Der Adlat schaute nicht ein einziges Mal zu ihm her.
    Foremon bezog aus diesem Erfolg die Zuversicht, es noch einmal genauso zu versuchen.
    Da stand der nächste, wieder in der Sonne. Foremon passierte ihn mit wachsender Sicherheit. Zwei wußte er nun hinter sich.
    Weiter hinten bemerkte er drei auf einmal; er umrundete sie, verhielt sich so ungezwungen wie nur möglich.
    Als Nummer sechs erkannte er Gothamdar. Noch zwanzig Meter. Den Anführer der Adlaten schätzte er instinktiv als schwieriges Hindernis ein, obwohl er genauso seine Reserven füllte wie die anderen.
    Foremon behielt ihn genau im Auge. Er war bereit, auf die geringste verdächtige Bewegung zu reagieren. Gothamdar blieb still, in sich gekehrt, ein albinotisch versteinertes Geschöpf am Rand der bebauten Insel.
    Der Wächter atmete auf. Zu früh, wie sich nun erwies; denn den letzten der Adlaten hatte er übersehen.
    Hinter dem Gebäude, das dem befestigten Fußweg am nächsten stand, wachte in einem dunklen Eingang einer der Adlaten.
    Und dieser eine war bei vollem Bewußtsein. Er dachte gar nicht daran, sich überlisten zu lassen.
    Der andere stieß einen spitzen Schrei aus: „Gothamdar! Gothamdar, der Gefangene!"
    Foremon erstarrte. Er drehte sich langsam um, sah die Adlaten zum Leben erwachen, während der Posten auf ihn zustürmte.
    Nichts mehr zu verlieren! Foremon rannte los.
    Er war kein Wesen, das sich für ein Wettrennen eignete. Dazu besaß er nicht die Konstitution. Aber der mineralische Körperbau benachteiligte sie alle im selben Maß - warum also sollte er nicht gewinnen? Im Vergleich zu seinen Artgenossen war er bereit, das sehr viel größere Risiko einzugehen. Als er Galorn und die Ebene aus Basalt verlassen hatte, da war ihm klar gewesen, daß der Ausflug vermutlich mit seinem Tod enden würde.
    Nur die Frage des Zeitpunkts blieb zu klären - und welchen Effekt er mit seinem Tod erzielte. Foremon wollte nicht sterben, solange er Perry Rhodan und Reginald Bull nicht mit sich nehmen konnte.
    Er rannte in kurzen hektischen Schritten auf den Pflasterweg zu, der durch den Sumpf führte.
    „Bleib stehen!" schrie einer der Adlaten, es war Gothamdar. „Du hast keine Chance!"
    Foremon drehte sich nicht um. Er brauchte seine Konzentration. Keiner der Pflastersteine war breiter als dreißig Zentimeter, und einige wackelten bedenklich, als er mit viel zu großem Tempo darüber hinweghuschte.
    Ein kurzer Abschnitt war von Morast bedeckt, dort reduzierte er sein Tempo. Die anderen waren lediglich ein paar Meter hinter ihm. Er hörte ihre Schritte, meinte ihren Atem zu spüren.
    Für kurze Zeit sank der Abstand auf unter zehn Meter, weil die schlüpfrige Stelle nur mit äußerster Vorsicht zu bewältigen war.
    Ein Aufschrei zeigte den ersten Fehltritt an. Danach ein platschendes Geräusch; Foremon drehte sich noch immer nicht um, doch er ging davon aus, daß einer der Adlaten soeben in den Sumpf gestürzt war. Im Normalfall bedeutete das den Tod. Er glaubte nicht, daß das stützende Drahtgeflecht ihn vor dem Versinken bewahrte.
    Foremon brauchte keine drei Minuten, dann hatte er -den Fußweg hinter sich. Vor ihm lagen fünfhundert Meter bis zur PEGOOM. Das weiße Riesenei stand unberührt
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