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1833 - Trokans Tor

Titel: 1833 - Trokans Tor
Autoren: Unbekannt
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Funktion von Handlangern degradiert, die letztlich doch nichts ohne Presto Gos Zustimmung unternehmen konnten - wenn sie nicht abseits von allen in einen fernen Winkel der Welt verbannt werden wollten.
     
    *
     
    Caljono Yai hatte sich nach dem Bruch mit Presto Go für eine Weile zurückgezogen, um sich die nächsten Schritte zu überlegen. Es fiel ihr nicht leicht, nun nicht mehr zum erwählten Kreis der Vertrauten zu gehören, aber sie hielt sich nicht lange mit sentimentalen Gefühlen auf. Die Welt war nach wie vor im Umbruch, und es gab immer noch tägliche Änderungen und eine Menge Probleme zu bewältigen.
    Eines davon war, etwas gegen die Schlafstörungen zu unternehmen. Bedingt durch den Tag-Nacht-Wechsel und das Fehlen des angenehmen Zwielichts, begannen viele Herreach mit der Zeit unter heftigen Schlafstörungen zu leiden, die natürlich auf Nerven und Gemüt drückten. Die Herreach mußten sich an einen völlig neuen Schlafrhythmus gewöhnen, der an den Wechsel von Tag und Nacht angepaßt war.
    Caljono Yai bekam manchmal ein wenig Angst, wenn ihr bewußt wurde, wieviel zu tun war - und das in kürzester Zeit. Die Herreach mußten lernen, so bald wie möglich auf die Unterstützung der Terraner zu verzichten, wenn sie nicht in alle Ewigkeit von ihnen abhängig sein wollten.
    Die Mahnerin war den Fremden zwar dankbar, denn ohne ihre Hilfe wären die Herreach unweigerlich zum Tode verurteilt gewesen. Dennoch hätte sie die Terraner lieber heute als morgen wieder los gehabt. Sie wollte nichts mit ihnen zu tun haben.
    So viel zu tun und so wenig Zeit. Caljono Yai machte sich wie viele andere zum Pilzdom auf, um diesem seine Geheimnisse zu entreißen. Einmal sah sie von ferne Presto Go und war versucht, zu ihr zu gehen und eine Aussöhnung zu versuchen.
    So sehr unterschieden sie sich nicht in ihren Ansichten. Die junge Mahnerin wußte genau, wie wichtig die oberste Künderin war. Vielleicht konnte sie ihren festgefahrenen Standpunkt wenigstens ein bißchen erschüttern.
    Doch bis dahin war wohl noch ein weiter Weg ...
     
    4.
     
    Am Pilzdom Die Zeit verging für Caljono Yai rasend schnell, seitdem sie sich dazu entschlossen hatte, den Beweis für Kummerogs Anwesenheit im Pilzdom zu finden. Sie war dort nur eine unter vielen, aber das interessierte sie kaum. Die Mahnerin entwickelte geradezu eine Besessenheit, als ob sich mit diesem Beweis alles zum Besseren wenden würde.
    Die meisten Herreach, die den Pilzdom erforschten, hatten dort auch ihr Lager aufgeschlagen; primitive Zelte, größtenteils von den Terranern zur Verfügung gestellt. Darin hausten sie allein oder in kleinen Gruppen, je nachdem, wer, zusammenarbeitete. Niemand kümmerte sich sonderlich um Reinlichkeit, regelmäßige Nahrungsaufnahme und Schlafpausen. Wie alle Herreach waren auch die Forscher und Priester noch nicht an die neuen Umstände angepaßt und kamen häufig wie Schlafwandler daher, als Zwischengänger zwischen Wachen und Träumen.
    Sie waren den Terranern, die ebenfalls die Geheimnisse des Pilzdoms erforschen wollten, keine allzu große Hilfe, störten sich jedoch auch nicht an den Fremden. Man ging sich mehr oder minder aus dem Weg. Zu Konfrontationen kam es nur selten, und diese gingen fast immer von den Fremden aus, die die Herreach zur Zusammenarbeit und mehr Interesse bewegen wollten - allerdings ohne Erfolg.
    Caljono Yai war ebenfalls in ein kleines Zelt gezogen, in dem sie sich nur zum Schlafen aufhielt. Nur wenn der Hunger sie allzusehr quälte, machte sie sich zu einer Suppenküche auf, die von den Terranern versorgt wurde, und nahm mechanisch Nahrung zu sich, ohne etwas zu schmecken.
    Sie schien keinerlei Bedürfnisse mehr zu haben - außer dem einen: Kummerog zu finden.
     
    *
     
    Eines Tages wurde die junge Mahnerin unerwartet angesprochen.
    „Du bist Caljono Yai, nicht wahr?"
    Die Stimme des Herreach „ klang nicht unangenehm, auf jeden Fall auffordernd, und zum ersten Mal registrierte Yai bewußt, daß sie nicht allein war - und daß sie schon lange mit niemandem mehr gesprochen hatte.
    „Wer will das wissen?" gab sie zurück, nicht unwillig, sondern weil sie die Vorstellung des anderen als Höflichkeit erwartete.
    Vorsichtig blinzelnd, die geschlitzten grünen Augen fast geschlossen, sah sie auf.
    Es waren zwei Herreach, die in weiße Kapuzenmäntel aus hitzeabweisendem Kunststoff terranischer Herstellung gehüllt waren. Schon mehrmals hatte ein Terraner versucht, Caljono Yai zur Annahme eines solchen Mantels
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