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183 - Die Stadt Gottes

183 - Die Stadt Gottes

Titel: 183 - Die Stadt Gottes
Autoren: Jo Zybell
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dem Keller auf den Hof! Black und Garrett müssen angreifen!« Er griff zum Spiegel und hielt ihn in die Morgensonne.
    Plötzlich hallten Schüsse über die Dächer.
    Kampfgeschrei ertönte. Mr. Blacks und Trashcan Kids Kämpfer stürmten den Innenhof. Den Angriff auf die Rückseite des Fordtheaters konnten Hardy und Hacker selbst von hier oben aus nicht beobachten. Dort drangen General Garretts WCA-Soldaten über die alte Kanalisation in das Kellergeschoss des Tyrannenhauptquartiers ein. Black wollte die Kampfkraft der Rev’rends und ihrer Bußwächter aufsplittern.
    Überall in Waashton brachen in den nächsten Minuten die Kämpfe aus. Fast dreihundert Menschen waren es inzwischen, die nur noch eines wollten: die Gottesmänner so schnell wie möglich loswerden.
    Während nächtlicher Verhandlungen war es Black, Garrett und Buck sogar gelungen, eine kleine Fraktion der Bußwächter auf ihre Seite zu ziehen. Zwielichtige Gestalten wie Hitking oder Yanna hatten sich besonders empfänglich für ein Argument mit dem Namen Holy Blood gezeigt. Fast hundert waffenfähige Männer und Frauen hatten die Verbündeten mit dem Whisky kaufen können. Natürlich waren die meisten von ihnen an diesem Morgen kampfunfähig. Doch wer zu betrunken war, um zu kämpfen, konnte wenigstens auch nicht für die Rev’rends kämpfen.
    Eine Explosion tauchte den Innenhof des Theaters in grelles Licht – die Rev’rends setzten ihre Kanonen ein.
    Die Angreifer zogen sich aus dem Innenhof zurück. Wie viele Gefangene sie befreien konnten und wie viele von ihnen tot oder verwundet zurückblieben, konnten Hardy und Hacker von ihrem Beobachtungsposten aus nicht beurteilen.
    Bald sahen sie Mündungsfeuer an vielen Fenstern des Theaters. Pfeile und Spieße flogen hin und her, Kämpfer der Bußwächter verließen die Deckung des Gemäuers, um Blacks und Bucks Leute im Nahkampf zum Rückzug zu zwingen. »Sieht nicht aus, als würden wir dort unten wirklich weiterkommen.« Sorgenfalten zerfurchten Honeybutts Stirn.
    Stundenlang wogten die Kämpfe hin und her, mal heftiger, mal weniger heftig. Der erhoffte Sturm auf das Hauptquartier der Rev’rends blieb aus. Allerdings schloss sich ein dichter Belagerungsring rund um das Fordtheater.
    Bald stieg von dessen Rückseite eine schwarze Rauchwolke auf. Kurz darauf verstummte der Kampflärm. Durch die Lichtzeichen von Trashcan Kids und Peewees Beobachtungsposten erfuhren Hacker und Hardy, dass General Garretts Kämpfer einen Teil des feindlichen Hauptquartiers in Brand gesetzt hatten.
    Die Rev’rends verlangten eine Feuerpause, um sich auf die Löscharbeiten konzentrieren zu können. Als Black ablehnte, erschossen sie einen Gefangenen – den jungen Gunny. Als nächstes drohten sie den ranghöchsten ihrer restlichen vier Gefangenen zu töten: Dr. Alexandra Cross.
    Black gewährte einen Waffenstillstand, zunächst bis nach Sonnenaufgang des nächsten Tages.
    Gegen Abend wechselten Unterhändler zwischen dem Fordtheater und dem Belagerungsring hin und her.
    Offenbar nutzten Black, Garrett und Buck die Feuerpause für Verhandlungen. Miss Hardy und Mr. Hacker blieben ohne genaue Informationen, denn der Himmel hatte sich bewölkt und Lichtzeichen waren nicht mehr möglich.
    Mitten in der Nacht schreckten sie aus dem Schlaf hoch. Fackelschein und Schritte näherten sich auf dem Gang vor dem Raum, in dem sie schliefen. Kurz darauf traten Mr. Black, Loola, Sigur Bosh und Amoz Calypso ein. Rund um das Lager der beiden Verletzten ließen sie sich auf den Boden nieder und breiteten den Proviant aus, den sie mitgebracht hatten. Sie wirkten abgekämpft.
    »In drei Stunden geht die Sonne auf«, sagte Black müde. »In vier Stunden könnten wir den Sturm auf das Hauptquartier fortsetzen.«
    »Das klingt nach einem fiesen Aber«, sagte Hacker, während er eine Suppe löffelte, die Loola mitgebracht hatte.
    »Wir haben neunzehn Verwundete«, sagte Black.
    »Fünf Männer und vier Frauen sind gefallen. Außerdem drohen sie die Präsidentin zu erschießen.«
    »Und meinen Bruder«, sagte Amoz Calypso traurig.
    »Haben wir eine Alternative?«, fragte Miss Hardy mit vollem Mund. Sie kaute das kalte Fleisch, das Sigur ihr mitgebracht hatte.
    Mr. Black griff in die Innentasche seines vollkommen verdreckten Mantels und zog ein Stück Papier heraus.
    »Das hier. Darauf ist das Verhandlungsergebnis festgehalten, das wir erreichen konnten.« Er reichte Miss Hardy das Blatt. »Rev’rend Rage würde akzeptieren.«
    »Sagen Sie uns,
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