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183 - Die Stadt Gottes

183 - Die Stadt Gottes

Titel: 183 - Die Stadt Gottes
Autoren: Jo Zybell
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die Crow-Partei, die Heckhälfte für Mr. Black, Mr. Hacker, Honeybutt Hardy und ihre Anhänger.
    Der Rest der befreiten Rudersklaven, sieben Männer insgesamt, verhielt sich weitgehend neutral.
    Hacker und Hardy betraten Mr. Blacks Quartier, die luxuriöse Kapitänskajüte. Black lag auf seiner Koje, seine beiden Gefährten nahmen am Kartentisch Platz. »Wie lange noch bis Waashton, Miss Hardy?«, fragte Black.
    »Wenn das Wetter sich hält und der Wind so günstig bleibt, noch etwa zwei Tage«, sagte Honeybutt.
    »Gut«, knurrte Black. »Wie Sie wissen, hatte ich vor zwei Wochen eine Unterredung mit General Arthur Crow.« Er schnitt eine verächtlich Miene und fügte spöttisch hinzu: »Mit dem Präsidenten.« Das letzte Wort dehnte er und kostete jede Silbe.
    Die Einladung zu diesem Gespräch hatte Crow durch Sergeant Peterson überbracht, gleich nachdem sie den finnischen Meerbusen verlassen hatten. Das war über ein halbes Jahr her. Zwischenzeitlich hatten Schiff und Besatzung nervtötende Monate in völliger Windstille auf dem Atlantik zugebracht und auf einer Insel der Azorengruppe ums Überleben gekämpft. Doch auch das war eine andere Geschichte. (die noch nicht erzählt wurde)
    »Von was genau Mr. Crow noch Präsident ist, werden wir erst erfahren, wenn wir in Waashton an Land gegangen sind«, sagte Black, und er klang besorgt. »Mit anderen Worten: Wir wissen nicht, welche Situation wir in Waashton antreffen werden, und genau darauf sollten wir vorbereitet sein. Am Schluss unseres Gesprächs hat Crow mich um ein offizielles Treffen gebeten. Ich schlage vor, wir kommen ihm entgegen. Schließlich brauchen wir ein konkretes Konzept für unsere künftige Zusammenarbeit, sonst läuft gar nichts.«
    »Ein Konzept, wie wir uns künftig gegenseitig das Leben schwermachen?« Mr. Hacker grinste. »Klingt gut, ehrlich, Mann!«
    »Mir ist nicht nach Witzen zumute, Mr. Hacker«, knurrte Black.
    »Was haben Sie und Crow denn besprochen in Ihrem Gespräch unter Männern?«, erkundigte Miss Hardy sich vorsichtig. »Wenn man fragen darf, Mr. Black.«
    »Man darf, Miss Hardy.« Mr. Black schwang sich aus der Koje, ging zum Kartentisch und ließ sich dahinter in einem knarrenden Armlehnensessel nieder. »Er hat sich nicht direkt entschuldigt, aber war immer noch ziemlich zerknirscht wegen seiner Tochter.« Black faltete seine Hände vor sich auf dem Tisch und starrte sie an. »Ich bin nicht sicher, ob er nur geschockt ist, weil Lynne ihm erfolgreich vorgelogen hat, dass Mr. White und ich sie damals vergewaltigt hätten, oder ob er wirklich bereut, mich wegen dieser Lüge jahrelang verfolgt und bekämpft und White ermordet zu haben.«
    »Vorsichtig, Mr. Black.« Hacker hob warnend den Zeigefinger. »Eher krieg ich schneeweiße Haut, als dass Crow etwas bereut.«
    Black hob die Brauen und sah fragend zu Miss Hardy.
    Die zuckte mit den Schultern. »Ich traue jedem grundsätzlich alles zu«, sagte sie. »Auch, dass er sich ändert.«
    »Sogar Crow?« Hacker tat überrascht.
    »Sogar Crow.«
    Mr. Black brummte missmutig. »In den Krisen, die seit der Flucht aus St. Petersburg hinter uns liegen, konnten wir jedenfalls ganz gut mit ihm und Peterson zusammenarbeiten. Und je nachdem, welche Zustände wir in Waashton antreffen, werden wir wieder auf eine vernünftige Zusammenarbeit mit dem Fuchs angewiesen sein.«
    »Und der Fuchs auf eine vernünftige Zusammenarbeit mit uns«, warf Mr. Hacker ein.
    »Richtig«, bestätigte Mr. Black. Er wandte sich wieder an Honeybutt Hardy. »Gehen Sie also zu ihm hinüber, Miss Hardy. Grüßen Sie ihn von mir, und laden Sie ihn und seine Leute für Morgen, zwölf Uhr Bordzeit, zu einem Arbeitsessen in meine Kajüte ein. Sagen Sie ihm, es gehe um eine Koalition für die künftige Zusammenarbeit in Waashton.«
    ***
    Woher kennst du den Burschen?, fragte sie sich die ganze Zeit. Sie hätte schwören können, ihn schon einmal gesehen zu haben, und dass es keine schöne Begegnung gewesen war. Er hatte weiße Haut, das dunkle Haar quoll ihm unter dem rostigen Eisenhelm hervor wie Drahtwolle. »Was ist jetzt, Cross?«, sagte er. »Übergeben Sie uns das Loch oder müssen wir es uns krallen?«
    Christie Calypso, einer der beiden Leibwächter, räusperte sich. »Man spricht die Präsidentin als ›Dr. Cross‹ oder als ›Mrs. Präsident‹ an, Sir!«, sagte er unfreundlich. Er wies den Helmträger nicht zum ersten Mal darauf hin.
    »Hör auf, mir ständig die Welt erklären zu wollen«, sagte der junge
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