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1827 - Das vergessene Grab

1827 - Das vergessene Grab

Titel: 1827 - Das vergessene Grab
Autoren: Jason Dark
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dieser veränderten Luft zu schmecken.
    Das war furchtbar. Das war kaum zu fassen. Damit hätte er nicht gerechnet, aber er konnte es nicht verscheuchen. Es war vorhanden, er bildete es sich nicht ein.
    Darüber hatte er vor Kurzem noch gesprochen, und jetzt passierte ihm das in der eigenen Wohnung.
    Er fing an zu würgen und starrte in das Zimmer. In seiner Wohnung gab es keinen Flur. Wer sie betrat, der befand sich sofort im Wohnraum.
    Es war dunkel. Aber nicht so finster, als dass er hätte nichts mehr sehen können. Umrisse waren zu erkennen.
    Und jetzt schaute er in seine Wohnung hinein und hatte den Eindruck, etwas völlig Fremdes zu erleben. Zudem fragte er sich, wie dieser Gestank zwischen seine vier Wände kam.
    Die Antwort war leicht zu geben. Er hatte Besuch bekommen, und zwar Besuch von einem Toten.
    Der Gedanke daran ließ seinen Magen leicht revoltieren, aber er riss sich zusammen und sorgte dafür, dass er sich nicht übergeben musste.
    Wo steckte der Eindringling?
    Er suchte ihn, aber er sah ihn nicht in der Dunkelheit. Durch sie gab es auch in seiner Bude gute Verstecke. Außerdem stand ihm noch ein zweites Zimmer zur Verfügung.
    Was tun?
    Er wusste es nicht.
    Er stand auf dem Fleck und bewegte trampelnd seine Beine. Für einen Moment dachte er daran, die Flucht zu ergreifen und wieder in die Kneipe zu laufen, um dort mit dem Wirt zu sprechen, aber das ließ er bleiben, denn da wäre er sich lächerlich vorgekommen. Nein, er wollte bleiben und sich den Dingen stellen. Deshalb überwand er sich auch und machte Licht.
    Die Lampe hing unter der Decke. Sie vertrieb die Dunkelheit, aber nicht den Geruch.
    Es gab keine Spuren, die darauf hinwiesen, dass ihm jemand einen Besuch abgestattet hatte. Nichts war durcheinander. Sogar das schmutzige Geschirr stand noch auf der Fensterbank.
    Und jetzt?
    Der Gedanke traf ihn immer wieder. Er brauchte eine Antwort auf die Frage, und die musste er sich selbst geben. Oder holen, denn es gab noch ein zweites Zimmer.
    Die Tür war geschlossen. Er ging hin und legte die Hand auf die dunkle Klinke. Sekunden später hatte er die Tür geöffnet und stieß sie nach innen.
    Sie quietschte ein wenig in den Angeln. Das machte ihm jetzt nichts mehr aus, als er in das Zimmer schaute. Es war sein Schlafraum, und den ließ er nicht lange im Dunkeln.
    Es wurde hell.
    Das Bett stand der Tür gegenüber. Und auf der Liege saß jemand, der ihn anschaute.
    Es war sein toter Cousin!
    ***
    Tot, begraben und schon halb verwest!
    Das schoss Gary Burgess durch den Kopf, als er die Gestalt sah, die ihn anglotzte. Aber es stimmte nicht. Clint Burgess war zwar tot, aber nicht mehr begraben und auch nur zur Hälfte verwest. Allerdings stank er widerlich, und Gary hatte Mühe, sich nicht zu übergeben.
    Er konnte seinen Blick von dem Toten, der jetzt nicht mehr tot war, lösen und starrte zu Boden. Dabei blieb es, doch seine eigenen Gedanken zu kontrollieren, das war nicht drin. Er konnte nur an eines denken, an das, was ihn umgab und jetzt dafür sorgte, dass seine Angst immer größer wurde.
    Clint Burgess war tot. Man hatte ihn beerdigt und ins vergessene Familiengrab gelegt. Dort lag er nun. Dort sollte er eigentlich liegen. Aber nein, er war aus dem Grab zurückgekehrt, um die Welt in Atem zu halten. Das konnte er sich vorstellen.
    Was tun?
    Er hob wieder den Blick. Sein nach alter Leiche stinkender Cousin hatte sich nicht bewegt. Er wirkte wie eine Statue, die darauf wartete, erweckt zu werden.
    Nein, sie war bereits erweckt worden, und als Gary das klar wurde, da wollte er sogar lachen oder schreien. Vielleicht auch beides.
    Er schaffte es nicht.
    Er blieb stumm und empfand die Angst wie einen harten Druck. Und dann schaute er zu, wie sich Clint Burgess erhob. Der Tote konnte sich bewegen, das war grauenhaft. Das war mehr, als ein Mensch ertragen konnte. So erging es auch Gary Burgess. Es stand für ihn fest, was er tun musste.
    Fliehen!
    Und er dachte nicht mehr länger nach, sondern tat, was er tun musste. Er warf sich herum. Die Tür war zugefallen, er musste sie erst wieder öffnen, was Zeit kostete.
    Gary war nicht schnell genug.
    Sein Cousin hatte sich abgestoßen und brauchte nur einen Satz, um Gary zu erreichen.
    Der schrie auf, als sich eine Pranke auf seinen Kopf legte und sich in den Haaren verkrallte. Es war ein Griff, dem er nicht mehr entkam. Er wurde nach hinten gezogen, er stolperte dabei über seine Beine und fiel zwischen Tür und Bett rücklings zu Boden.
    Er hörte die
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