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1827 - Das vergessene Grab

1827 - Das vergessene Grab

Titel: 1827 - Das vergessene Grab
Autoren: Jason Dark
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ich auch«, stimmte Suko ihr zu.
    »Okay. Und was tun wir?« Diese Frage hatte ich gestellt und schaute in die Runde.
    »Vernichten«, sagte Suko, »wir müssen ihn vernichten.«
    »Richtig.«
    »Aber erst mal haben«, meinte Shao.
    »Klar«, fügte ich hinzu.
    »Und wo könnte er sein?«
    Ich hob nicht nur die Schultern, sondern auch beide Arme. »Das weiß ich nicht, aber das wusste mein Informant auch nicht. Man kann sagen: überall und nirgends.«
    Die Liste lag auf dem Tisch. Shao hatte eine Fotokopie gemacht, sodass wir zwei davon hatten. Wir zählten noch mal nach und kamen auf zehn Namen.
    »Und wer davon ist am meisten gefährdet?«, fragte Suko.
    Ich schwieg.
    Shao sagte auch nichts und schüttelte den Kopf. Danach meinte sie: »Man kann ja von vorn anfangen und sie aufsuchen. Oder diejenigen, die nicht zu weit voneinander weg wohnen.«
    »Nicht schlecht«, meinte Suko.
    Shao lächelte breit. »Und wann fangen wir damit an?«
    Ich schaute auf meine Uhr.
    »Es ist schon spät«, meinte Suko.
    »Also morgen.«
    Das hatte Shao gesagt. Es war auch richtig so, aber wohl fühlte ich mich nicht. Es wäre auch besser gewesen, wenn wir von allen Namen auch die Telefonnummern gehabt hätten. Aber das war leider nicht drin. So gab es nur zwei Nummern.
    Es war noch keine Mitternacht. Ich spielte mit dem Gedanken, bei einem der aufgeführten Namen anzurufen, was man mir ansah.
    »Du möchtest noch telefonieren?«
    »Ja, Suko.«
    »Okay, tu dir keinen Zwang an.« Ich schnappte mir mein Handy und tippte die erste Nummer ein. Es dauerte recht lange, bis jemand abhob.
    Es war ein Mann, und er klang nicht eben heiter.
    »Was ist denn, verdammt?«
    »Pardon, Sir, aber sind Sie James Burgess?«
    »Wer will das wissen?«
    »Ich heiße John Sinclair, entschuldige mich für die Störung und möchte Sie fragen, ob sie einen gewissen Clint Burgess kennen.«
    Erst mal war es still. Dann hörte ich ein Gemurmel im Hintergrund, vernahm auch eine Frauenstimme und hatte dann schon wieder den Mann am Telefon.
    »Wer soll das denn sein?«
    »Ein Verwandter von Ihnen. Aber einer, der schon seit Jahrzehnten tot ist.«
    Sein Lachen klang nicht echt. »Hören Sie mal, Mister. Mit so einem Scheiß kommen Sie mir eine halbe Stunde vor Mitternacht. Halten Sie ja Ihre Klappe.«
    Das war’s dann auch. Er legte auf und ich schaute recht dumm aus der Wäsche.
    »Die nächste auch, John?«
    »Ja, warum nicht.«
    Suko hob nur die Schultern. Shao hatte sich zurückgezogen. Sie saß im Schlafzimmer vor dem Computer und versuchte, Telefonnummern herauszufinden und auch mehr über den Namen Burgess. Konnte ja sein, dass wir auf eine Spur trafen.
    Suko war bei mir geblieben. Ich hatte die zweite Nummer gewählt und wartete darauf, dass abgehoben wurde.
    Das passierte auch.
    »Hallo …«
    Ich zuckte leicht zusammen, weil ich eine Kinderstimme gehört hatte. »He, wer bist du denn?«
    »Angie Burgess.«
    »Aha. Und wo sind deine Eltern?«
    »Weg.«
    »Kommen sie denn noch wieder in dieser Nacht?«
    »Ja, kann sein. Aber wenn nicht, ist das nicht schlimm, denn Lilly ist hier.«
    »Aha. Und wer ist Lilly?«
    »Die passt auf mich auf.«
    »Ist sie toll?«
    »Ja, super.«
    »Kannst du sie mir mal geben?«
    »Nein, glaube ich nicht.« Die Stimme klang etwas zögerlich, »nein, die kann ich dir nicht geben.«
    »Warum will sie nicht mit mir sprechen?«
    »Weil es nicht geht.«
    »Okay, Angie, und warum geht das nicht?«
    Es war ein komisches Geräusch zu hören. Dann bekam ich die Antwort. »Es geht nicht, weil Lilly nicht mehr lebt.«
    »Wie?«, keuchte ich.
    »Ja, sie ist tot …«
    ***
    Ich war nicht mehr in der Lage, etwas zu sagen, aber ich merkte, wie mir das Blut aus dem Kopf strömte.
    Mein Freund hatte mitgehört. Auch er war geschockt und wusste nicht, was er sagen sollte.
    Ich musste erst mal nach Luft schnappen und spürte einen schwachen Schwindel. Dann hörte ich das Husten und war wieder da.
    »Hallo, Angie …«
    »Ja, hier bin ich.«
    »Ich heiße John.«
    »Ja, den Namen kenne ich.«
    »Und wie geht es dir?«
    »Na ja …«
    Ich wusste, dass ich sehr behutsam zu Werke gehen musste, und hielt mich auch daran.
    »Du hast gesagt, dass mit Lilly etwas passiert ist?«
    »Ja.«
    »Und hast du das gesehen?«
    »Da ist einer gekommen. Wir waren im Garten und haben dort gespielt. Ich bin ins Haus gelaufen, weil ich mir ein Taschentuch holen wollte. Als ich zu Lilly zurück wollte, war plötzlich ein Mann bei ihr. Ein Riese, sage ich dir. Lilly
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