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1827 - Das vergessene Grab

1827 - Das vergessene Grab

Titel: 1827 - Das vergessene Grab
Autoren: Jason Dark
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verengte die Augen und ich hatte das Gefühl, dass er mir nicht glaubte.
    »Bin gleich wieder da«, sagte ich und vermied es, durch die Scheibe zu schauen.
    »Schon gut.«
    Ich ging mit normalen Schritten auf den Ausgang zu, der noch geöffnet war, aber schon bald geschlossen werden würde.
    Der Frau am Empfang erklärte ich, dass ich wohl noch mal zurückkehren würde.
    »Ist gut, Sir, ich bin dann noch hier.«
    »Danke.«
    Sekunden später hatte ich das Haus verlassen.
    Wo steckte die Gestalt?
    Ich hatte mich links von der Tür zurück in die Dunkelheit verzogen und schaute in die Richtung, in der ich diese andere Person gesehen hatte. Sie war nicht mehr da, aber ich hatte mir die Stelle gemerkt und ging dorthin.
    Ich stellte mich neben einen schlanken Baumstamm, wobei ich mich mit dem Rücken dagegen drückte. Ab jetzt wurde es spannend. Ich hatte die Gestalt gesehen, jetzt war sie verschwunden, aber ich war mir sicher, dass sie sich nicht zurückgezogen hatte. Sie musste hier irgendwo stecken.
    Es gab für mich genügend Deckung, aber auch für ihn, nur hatte ich trotzdem einen Vorteil auf meiner Seite. Ich war nicht zu riechen, er schon, und meine Nase war gut.
    Ich schnupperte. Dabei konzentrierte ich mich stark, und ich bekam etwas in meine Nase, das nicht normal war.
    Der Gestank nach Verwesung.
    Aber wo kam er her?
    Er schien überall zu sein, aber er war nie unterschiedlich stark, sondern hielt sich auf einem Level.
    Ich fragte mich, ob ich nicht längst entdeckt worden war. Es musste für ihn ein Leichtes gewesen sein, mich zu sehen, als ich das Heim verlassen hatte. Sollte es sich bei ihm tatsächlich um einen Ghoul handeln, dann war ich für ihn ein perfektes Opfer, auch wenn ich kein Verwandter von ihm war.
    Aber Ghouls sind Leichenfresser. Im Fall der Getöteten war das nicht so gewesen. Er hatte sich nicht an den Leichen zu schaffen gemacht, und das gab mir zu denken. Also konnte er durchaus ein anderes Monster sein.
    Ich wartete weiter.
    Ich schnupperte.
    Ich spürte es kalt meinen Rücken hinab rinnen, als ich ein Auto sah, das nahe des Eingangs stoppte. Es war ein Taxi, dem drei Frauen entstiegen, die ihren Spaß hatten. Sie lachten und schnatterten durcheinander, wobei sie sich gegenseitig von den Dingen erzählten, die sie gesehen hatten. Wenn mich nicht alles täuschte, hatten sie ein Musical besucht.
    Sie gingen nebeneinander her, als sie sich dem Eingang näherten. Für eine bestimmte Zeit lenkten sie mich ab. Ob sie den Gestank wahrnahmen, war nicht zu erkennen. Ich ging erst mal nicht davon aus und war froh, als es wieder still geworden war.
    Jetzt begann das Nervenspiel von Neuem. Mal sehen, was sich die Gestalt aus dem vergessenen Grab noch alles einfallen lassen würde, aber zu sehen war nichts.
    Nur zu riechen.
    Und das wurde intensiver, und ich wusste jetzt, dass er sich in meiner Nähe befand.
    Nur wo?
    Ich zog sicherheitshalber meine Pistole. Ob sie etwas gegen die Gestalt nützte, wusste ich nicht, wichtig war, dass ich mich wehren konnte, und das wollte ich auf jeden Fall.
    Kam er?
    Hatte er mich gesehen?
    Ja, er hatte. Ich roch es am Gestank. Er erreichte mich jetzt intensiver und wehte wie eine Wolke auf mich zu. Es war ein regelrechter Schwall, der mich erwischte. Vielleicht hatte ich auch nur den Eindruck, jedenfalls war er da.
    Und Clint Burgess auch.
    Ich sah ihn vor mir, und ich erschrak heftig, denn in der Dunkelheit kam mir die Gestalt riesig vor, was auch eine Täuschung sein konnte.
    Die nächste Aktion jedenfalls war keine Täuschung. Da riss er plötzlich die Arme hoch, und ich sah jetzt, dass er etwas mit beiden Händen umklammerte.
    Es war ein Beil.
    Und damit schlug er zu!
    ***
    Er war so schnell, dass ich nicht dazu kam, meine Waffe hochzureißen, um ihn mit einer Kugel zu stoppen. Allerdings hatte er auch einen Fehler begangen. Er wusste zwar, wo ich stand, aber er hatte nicht mit dem schlanken Stamm der Birke gerechnet, die ihm im Weg stand. Er hätte mich in Kopfhöhe erwischt, so aber hieb er mit der glänzenden Klinge in den Baumstamm hinein.
    Ich wich zurück. Es war eine instinktive Reaktion. Trotz der Dunkelheit sah ich, dass die Birke zitterte, und ich hörte auch einen wütenden Laut.
    Dann zerrte er das Beil wieder aus dem Baumstamm. Er würde weitermachen, aber diesmal war ich besser eingestellt.
    Ich brauchte den Baum nicht mehr als Deckung, hatte mich zurückgezogen und stand günstig für einen Schuss.
    Ich drückte ab. Dabei war ich mir völlig
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