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1827 - Das vergessene Grab

1827 - Das vergessene Grab

Titel: 1827 - Das vergessene Grab
Autoren: Jason Dark
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anderen Fahrer machten uns Platz. Außerdem war der Verkehr nicht mehr so dicht.
    »Wer ist er, John?«
    »Kein Ghoul.«
    »Aha.«
    »Dann hätte er sich anders benommen«, präzisierte ich. »Er hat keinerlei Anstalten gezeigt, sich an einem der Toten zu vergehen oder ihn zu zerreißen. Du weißt, was ich meine.«
    »Klar.«
    »Er ist ein Zombie.«
    Suko gab wieder etwas mehr Gas und nickte. Dann rollte er mit den Augen. »Zombie ist gut, John. Aber wie wird man dazu? Oder wie ist dieser Clint Burgess dazu geworden?«
    »Das ist die große Frage.«
    »Hast du keine Hinweise?«
    »Doch. Aber ich weiß nicht, ob sie stimmen. Er soll sich schon als Mensch mit den finsteren Mächten beschäftigt haben. Und er muss damit Erfolg gehabt haben, wie auch immer. Jedenfalls ist er zur anderen Seite gewechselt und wurde nun aus seinem Zustand hervorgeholt.«
    »Kennst du denn Einzelheiten?«
    »Nein.«
    »Okay.« Suko fuhr jetzt auf die Kensington Road, die an der Südseite des Hyde Parks entlang führt und dann zur Kensington High Street wird. Wir mussten wenig später ab und gerieten dann hinein in einen Wirrwarr von kleinen Straßen, die aber allesamt eine idyllische Lage hatten und von Grundstücken gesäumt wurden, auf denen die prächtigen alten und auch neuen Häuser standen, die man nur bestaunen, aber nicht bezahlen konnte. Zumindest als Normalverdiener.
    Von der Kensington Road ging es ab, und dann schluckten uns die ruhigen Viertel, in denen London seine andere Seite zeigte. Auch wir hielten uns daran. Wir wollten auf keinen Fall auffallen und hatten auch das Blaulicht verschwinden lassen.
    Und so schlichen wir durch die Straßen. Vor der Fahrt hatten wir unser Navi eingestellt. Es wies uns den Weg. An der armenischen Botschaft rollten wir noch vorbei, dann mussten wir nach rechts ab und blieben weiter in diesem ruhigen Viertel.
    »Wir sind gleich da, John.«
    »Ich weiß.«
    Auf dem Beifahrersitz hockte ich und bewegte nur meine Augen. Ich hatte mich leicht nach links gedreht, um einen besseren Blickwinkel zu bekommen.
    Hausnummern mochte es zwar geben, aber die brachten mir nicht viel. Wenn sie an den Häusern angebracht waren, standen diese viel zu weit von der Straße und damit auch von den Grenzen der Grundstücke entfernt, sodass wir nichts lesen konnten.
    »Fahr mal etwas langsamer«, bat ich.
    »Okay.«
    Dann entdeckte ich ein Schild, auf dem der Name Burgess stand. Es wurde angeleuchtet und stand auf einem gepflegten Rasen, der sich vor dem modernen Wohnhaus ausbreitete. Bauhausstil war wieder modern geworden, und eine solche Villa bekamen wir zu Gesicht.
    »Alles klar, Suko.«
    Nur ein paar Meter weit rollten wir noch, dann bremste Suko ab. Der Schein einer alten Laterne streifte unsere Kühlerhaube. Wir stiegen aus und wollten uns umdrehen, als uns eine Stimme ansprach.
    »Einen Moment noch, die Herren.«
    Ich drehte mich um. Suko tat das Gleiche. Wir hatten auf den parkenden Wagen nicht geachtet. Jetzt sahen wir, dass zwei unserer uniformierten Kollegen den Wagen verlassen hatten und auf uns zu kamen.
    Es waren ein Mann und eine Frau. Nun ist Kensington eine Gegend, in der es öfter Einbrüche und Überfälle gab. Deshalb hatte die Metropolitan Police immer Beamte zur Überwachung abgestellt.
    Ich nickte den Kollegen zu. »Bevor Sie etwas tun, sage ich Ihnen, dass Sie uns eventuell helfen können. Vorweg mal gefragt: Kennen Sie sich in dieser Gegend aus?«
    »Was soll das?«
    Suko hatte schon seinen Ausweis gezückt. Der war sogar im schwachen Licht der Laterne zu erkennen. Ebenso wie der meine.
    »Oh, das ist etwas anderes. Was können wir für Sie tun?«
    »Es geht um die Familie Burgess. Ist die Ihnen bekannt?«
    Das war sie beiden.
    Dann wollte ich wissen, ob den Kollegen in dieser Nacht bei dem Grundstück etwas aufgefallen war.
    Beide schauten sich an. Sie dachten nach, und beide schüttelten den Kopf.
    »Nein, alles normal.«
    »Kein Fremder?«
    »Nein.«
    Suko fragte: »Haben Sie denn sonst jemanden auf dem Grundstück der Burgess gesehen, den Sie nicht kannten?«
    »Es ist alles in Ordnung gewesen«, erwiderte die Kollegin.
    »Und weshalb sind Sie hier?«
    »Wir beobachten das Viertel, fahren manchmal herum und gehen auch Streife. Das ist alles.«
    Uns war klar, dass die Kollegen uns nicht helfen konnten. Als die beiden uns fragend anschauten, rieten wir ihnen, sich in Bereitschaft zu halten, und das mit besonders offenen Augen.
    Die Kollegin fragte: »Haben Sie ein besonderes Ziel, auf das wir
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