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1825 - Schreie aus dem Fegefeuer

1825 - Schreie aus dem Fegefeuer

Titel: 1825 - Schreie aus dem Fegefeuer
Autoren: Jason Dark
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zurück in die andere Welt. In das Fegefeuer.«
    »Dessen Flammen der Teufel befiehlt – oder?«
    »Und wer ist der Teufel?« Er lachte.
    »Ach, weißt du das nicht?«
    »Nein.«
    »Kann es nicht der große schwarze Vogel sein?«
    »Ja, vielleicht. Ich weiß es nicht. Er hat mich geholt. Er hat mich zu dem gemacht, was ich bin, denn ich weiß nicht, auf welcher Seite ich stehe.«
    »Okay, das werden wir bald erfahren.«
    »Wir?«
    Ich lächelte ihn kalt an. »Ja, wir, denn ich lasse dich nicht mehr aus den Augen.«
    »Und das heißt?«
    »Ganz einfach. Du wirst bei mir oder besser gesagt bei uns bleiben. Ist das klar?«
    Es war klar. Auch für ihn, denn er nickte. Ich fügte noch etwas hinzu und erklärte ihm, dass ich ihn mittels meiner Waffe in einen anderen Zustand versetzen konnte.
    Es war zu spüren, dass der Zug langsamer wurde. Eine nächste Station wurde angefahren. Es konnte sich durchaus um Luzern handeln, denn dort hielten wir ebenfalls.
    »Geh jetzt raus!«
    »Und dann?«
    »Wirst du von mir hören, was noch passiert.«
    »Aber ich muss zum Dienst.«
    »Den Dienst kannst du vergessen. Keine Sorge, man wird dich kaum vermissen. Und es wird nicht mehr lange dauern, dann haben wir den Tunnel erreicht.«
    »Ja, muss wohl.«
    »Ach, noch etwas. Bist du der Einzige aus dem komischen Fegefeuer, oder gibt es noch andere Typen?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Hast du denn keinen gesehen?«
    »Man kann sie nicht erkennen.«
    Ob das so stimmte, wusste ich nicht. Unterschreiben würde ich es jedenfalls nicht. Aber mir war klar, dass uns noch einiges bevorstand, bis diese Reise zu Ende war.
    Wir hatten Glück gehabt. Harry Stahl hatte keinen Besuch bekommen. Er hockte allein im Abteil, und seine Augen weiteten sich, als er uns entgegen schaute.
    »He, wer ist das denn?«
    »Jemand aus dem Fegefeuer.«
    »Nein.«
    »Doch.«
    »Und jetzt?«
    »Wird Meinhard uns begleiten, und ich bin gespannt, was passiert, wenn wir in den Tunnel fahren.«
    »Ja, das bin ich auch, John …«
    ***
    Der nächste Halt, der sich schon angekündigt hatte, war Luzern. Es war noch viel Betrieb, aber Luzern war auch eine recht große Stadt. Die Sonne war längst vom Himmel verschwunden. Nur weit im Westen glühte sie noch auf, aber dunkel geworden war es noch nicht. Dafür war die Zeit im Jahr schon zu weit fortgeschritten.
    In einem der Großraumwagen saßen sich Edith Truger und Urs Meyer gegenüber. Beide schauten sich an, ohne sich aber richtig zu sehen, sie hingen ihren Gedanken nach. Bis die Frau eine Frage stellte.
    »Glaubst du, dass dir wieder das Gleiche passiert und man dich holen wird?«
    »Das will ich nicht hoffen.«
    »Aber es könnte sein.«
    Er nickte. »Das will ich nicht ausschließen.«
    Beide schwiegen. Keiner von ihnen war bisher den Zug entlang gegangen, um nach den Polizisten zu suchen.
    »Weißt du, was mir aufgefallen ist?«, fragte Edith Truger mit leiser Stimme.
    »Nein.«
    »Es sind in Luzern sehr viele Menschen ausgestiegen.«
    »Und weiter?«
    »Kaum welche eingestiegen.«
    Urs Meyer drückte sich von seinem Sitz hoch. Er sagte dabei nichts, aber Edith Truger schaute zu, wie er einen Blick durch den Großraumwagen warf, sich einige Sekunden Zeit ließ und sich dann wieder hinsetzte.
    »Na?«
    Er nickte Edith Truger zu und zog dabei die Nase hoch. »Ja, du hast recht. Du hast wirklich recht. Es sind kaum mehr welche hier im Großraumwagen.«
    »Ist das normal?«
    »Keine Ahnung.«
    »Als wir uns trafen, war es auch nicht besonders voll, wenn du dich erinnerst.«
    Urs Meyer lächelte. »Ja, das weiß ich noch gut.«
    »Und dann bist du verschwunden – oder?«
    »Ja, und jetzt frage ich mich, ob das wieder passieren wird.«
    »Alles ist möglich.«
    »Was machen wir dann?«
    Es war eine gute Frage. Beide schauten sich an, bis Edith Truger sagte: »Wir wollen das Beste hoffen.«
    »Ja, das meine ich auch.«
    »Und was ist mit den beiden Polizisten? Die wissen doch nicht, ob wir hier sind oder nicht.«
    »Das stimmt«, gab Urs Meyer zu.
    »Dann suchen wir sie doch. Wenn wir zu viert sind, haben wir mehr Chancen.«
    Urs Meyer musste grinsen. »Glaubst du denn, dass sie erfreut sein werden, wenn sie uns sehen?«
    »Das müssen sie.«
    »Warum müssen sie das?«
    »Wir haben sie doch auf die Spur gebracht.« Edith Truger klatschte in die Hände.
    »Ja, ja. Aber ob das zählt?«
    Die Frau erhob sich. »Wir müssen es darauf ankommen lassen.«
    »Und wo sollen wir anfangen zu suchen?«
    »Wir suchen gar nicht. Sie haben
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