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1824 - Wenn Satan seinen Henker schickt

1824 - Wenn Satan seinen Henker schickt

Titel: 1824 - Wenn Satan seinen Henker schickt
Autoren: Jason Dark
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Rundblick, ohne den Russen im ersten Moment zu sehen. Aber er war da. Irgendwo musste er stecken, und ich schaute zum zweiten Mal durch die Kirche.
    Diesmal auch mehr in die Höhe.
    Da sah ich ihn.
    Er stand auf der Kanzel und bot ein Bild, das mir ganz und gar nicht gefiel. Es sah aus, als hätte der Teufel die Kirche erobert, denn Wladimir zeigte sein Gesicht nicht. Sein Kopf wurde von der Teufelsmaske verdeckt, und mit der rechten Hand umfasste er den Griff seines Schwerts …
    ***
    Es war ein verrücktes Bild. Ich konnte es nicht fassen. Der Satan hatte die Kanzel besetzt. Das musste selbst ich zugeben, und ich hatte das Gefühl, einen Treffer in den Magen zu bekommen, so komisch war mir.
    Der Teufel mit dem widerlichen Gesicht. Mit der Fratze, mit der Maske, die zwei zu den Seiten hin abstehende Hörner hatte. Das war einfach grässlich und auch widerlich.
    Und unter der Maske verbarg sich ein Freund. Es schockte mich. Ich hatte es bisher nicht glauben wollen, aber die Stimme war echt gewesen. Sie gehörte dem Agenten Wladimir Golenkow, der mal mein Freund gewesen war.
    Ich ging nicht weiter, aber ich meldete mich. »Du bist es, Wladimir?«
    »Ja, ich.«
    »Und wieso?«
    »Ich bin der Henker des Teufels.«
    »Ach, hör auf damit. Was hat man mit dir gemacht? Wie soll ich das verstehen?«
    »Ich bin wieder wer.«
    »Ja, du kannst laufen.«
    »Genau das ist es. Das verdanke ich weder dir noch meiner früheren Freundin. Um mich hat sich jemand anderes gekümmert und mich wieder zu einem normalen Menschen gemacht.«
    »Wer? Rasputin?«
    »Ja, wer sonst? Er ist der Herrscher. Er zeigt den Menschen, wo es langgeht. Ihm muss man huldigen, und das habe ich getan. Ich verehre ihn.« Er stützte sich auf sein Schwert und schaffte es, sich auf den Rand der Kanzel zu stellen. Dann hob er das Schwert an, und es sah aus, als wollte er von der Kanzel zu Boden springen. Unter der Maske stieß er einen schrecklichen Schrei aus, und der war das Zeichen für etwas anderes.
    Im Hintergrund der Kirche gab es zwei Explosionen, und einen Moment später raste eine Feuerwalze durch die Kirche, die alles mitreißen würde, was ihr im Weg stand …
    ***
    Karina Grischin wusste nicht, ob sie sich ärgern sollte, dass sie draußen vor der Kirche geblieben war. Aber sie sagte sich auch, dass noch zwei Zombies frei herumliefen.
    Die Leute blieben in der Nähe. Sie wollten anscheinend wissen, ob noch etwas passierte. Zwei Leichen lagen auf dem Boden, und es kam niemand, um sie wegzuschaffen.
    Karina hörte Stimmen. Sie glaubte nicht, dass John Sinclair mit sich selbst sprach. Wenn sie nicht alles täuschte, musste er in der Kirche jemanden angetroffen haben.
    Für sie gab es kein Halten mehr. Die Szene hier draußen war ihr egal, sie war sich sicher, in der Kirche richtiger aufgehoben zu sein.
    Aber sie überstürzte auch nichts. Karina war ein Profi. Sie wusste sehr genau, wie sie sich zu verhalten hatte. Die Kirchentür hatte sie mit wenigen Schritten erreicht, und in ihrem Kopf spürte sie eine gewisse Glut. Ihr Herz klopfte stärker, zudem kroch so etwas wie Furcht in ihr hoch, aber es gab kein Zurück mehr.
    Sie stand an der Tür und öffnete sie nur einen Spalt.
    Eine Stimme war zu hören.
    Die von John Sinclair.
    Aber es gab noch eine andere Stimme. Und als sie die vernahm, da schoss es ihr siedendheiß in den Kopf. Sie wollte es nicht glauben und zitterte innerlich.
    Um alles sehen zu können, musste sie die Tür ganz öffnen. Davor fürchtete sie sich, denn die Wahrheit zu verkraften war nicht einfach.
    Sie tat es trotzdem, sie war ein Profi. Und schon der erste Blick zeigte ihr das Bild, das nicht normal war und auch nicht in eine Kirche passte.
    Die Kanzel lag der Tür praktisch gegenüber. Und auf ihr stand jemand, auf dessen Kopf eine Teufelsmaske saß. Er war so etwas wie der Botschafter der Hölle, aber er war auch jemand, der einen Namen hatte.
    Die Stimme hatte es ihr schon verraten. Karina flüsterte den Namen ihres Freundes, der von der Kanzel her zu John Sinclair etwas sagte und dann einen irren Schrei ausstieß.
    Noch in derselben Sekunde erfolgten die Explosionen, und dann rasten zwei Feuerwalzen durch die Kirche in Richtung Ausgang …
    ***
    Ich hatte mich auf den Henker mit der Maske konzentriert und weniger auf die Begleitumstände. Sie aber waren am schlimmsten, und sie waren ungeheuer schnell. Ich wollte nicht danach fragen, wie es dazu gekommen war. Ich musste nur handeln und so schnell wie möglich die Kirche
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