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1824 - Wenn Satan seinen Henker schickt

1824 - Wenn Satan seinen Henker schickt

Titel: 1824 - Wenn Satan seinen Henker schickt
Autoren: Jason Dark
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hervor griff sie an.
    Sie war schnell, sehr schnell, und keiner hatte mit dieser Aktion gerechnet, auch ich nicht. Ich sah nur das Bein, das in die Höhe jagte, um ein Ziel zu treffen. Karina beherrschte auch das Kickboxen. Einen Widerstand erlebte sie hier nicht. Wo sie treffen wollte, da traf sie auch, und das war das Kinn.
    Ein normaler Mensch hätte vielleicht geschrien. Das passierte bei der Nackten nicht. Der Kopf wurde nach hinten in den Nacken geschleudert. Sie riss die Arme hoch, fand aber nirgendwo Halt. Deshalb knickte sie nach hinten weg, und Karina brauchte kein zweites Mal zuzutreten, denn der weibliche Zombie landete am Boden.
    Perfekt für sie.
    Ich hatte dem lebenden Toten ins Gesicht geschossen. Und das nahm sich Karina zum Vorbild. Sie zog ihre Waffe hervor und zielte kurz.
    Dann drückte sie ab.
    Die Kugel zerschmetterte das Gesicht.
    Still blieb es nicht. Abgesehen vom Schussecho hörten wir auch die Rufe der Zuschauer, die entsetzt waren, denn was sie hier geboten bekamen, das erlebten sie auch nicht alle Tage.
    Karina drehte sich zu mir um. »Nur noch zwei!«, meldete sie und gab einen harten Lacher von sich.
    »Wo stecken die restlichen beiden?«
    »Keine Ahnung.«
    »Frag mal die Leute hier. Kann sein, dass sie etwas gesehen haben.«
    »Das glaube ich nicht.«
    Ich erkannte, dass sich der Pulk der Neugierigen vergrößert hatte. Aber keiner sprach Karina an. Man wich sogar zurück, als wir in ihre Nähe kamen.
    Karina tat ihr Bestes. Sie hob beide Hände an.
    »Bitte, hört mir zu!«
    Ihre Stimme sorgte dafür, dass das Flüstern verstummte. Der eine oder andere Blick wurde gewechselt, das war auch alles, und wir konnten zufrieden sein.
    Karina Grischin sprach langsam und auch deutlich. Wahrscheinlich wollte sie, dass auch ich das meiste mitbekam, und deshalb spitzte ich die Ohren.
    Sie fragte nach den Zombies und sie scheute sich auch nicht, die Dinge beim Namen zu nennen. Sie berichtete, dass diese Zombies Menschen haben wollten, und deshalb mussten sie so schnell wie möglich aus dem Weg geräumt werden.
    »Zwei haben wir geschafft. Aber das sind nicht alle gewesen. Wir wissen, dass es noch zwei weitere Untote gibt, und die müssen sich auch hier aufhalten.«
    Das reichte erst mal. Sie wartete auf eine Erwiderung, die aber nicht kam. Die Leute schauten sich nur an, und es sah sogar so aus, als würden sie sich ducken.
    »Hat niemand die beiden Fremden gesehen?« Karina fragte noch mal scharf nach.
    Sie erhielt keine Antwort und wandte sich an mich. »John, was sagst du dazu?«
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht lügen sie, vielleicht auch nicht. Oder kannst du das genau sagen?«
    »Nein.«
    »Und jetzt?«
    Darüber machten wir uns Gedanken. Wir gingen davon aus, dass sich der Rest der Zombie-Bande hier in Ostrow befand und auch nicht weit weg, das sagte uns einfach unser Gefühl.
    Aber sie zeigten sich nicht. Zwei Untote, die möglicherweise mitbekommen hatten, was mit ihren Artgenossen geschehen war.
    »Was denkst du, John?«, fragte Karina leise.
    »Ganz einfach. Dass wir sie suchen müssen.«
    »Super. Und wo fangen wir an?«
    »Ich denke, dass wir es zuerst in der Kirche versuchen sollten.«
    Karina blicke mir skeptisch ins Gesicht. »Zombies in einer Kirche? Das kann ich nicht glauben.«
    »Ich auch nicht. Aber ich will auf Nummer sicher gehen.«
    »Das verstehe ich. Aber ich bleibe hier draußen.«
    »Tu das. Und gib mir Bescheid, wenn sich was tut.«
    »Klar doch.«
    Überzeugt war ich von meiner Aktion nicht. Aber ich musste einfach etwas tun und wollte auch gegen meinen inneren Frust und meine Unzufriedenheit ankämpfen.
    Also ging ich auf das Gotteshaus zu. Es war aus Holz gebaut und schimmerte recht hell. Oft genug hatte ich erlebt, dass die andere Seite eine Kirche in Beschlag nahm. Das sah sie dann immer als einen besonderen Sieg an.
    Ich öffnete die Tür. Sofort schwebte mir der Geruch von Weihrauch entgegen. Man konnte ihn mögen oder nicht, er war immer noch etwas Besonderes. So sah ich das auch und betrat die Kirche, die von innen auf mich einen recht prunkvollen Eindruck machte. Es gab Ikonen an den Wänden, die recht alt aussahen, und es gab eine Stimme, die mich anrief.
    »Geh ruhig weiter, John Sinclair …«
    Ich zuckte zusammen. Es lag an der Stimme, denn die kannte ich. Sie gehörte Wladimir Golenkow …
    ***
    Ich stand augenblicklich still und fühlte mich wie vor den Kopf geschlagen. Er war da. Aber wo hielt sich der Sprecher auf?
    Ich gönnte mir einen
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