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1824 - Wenn Satan seinen Henker schickt

1824 - Wenn Satan seinen Henker schickt

Titel: 1824 - Wenn Satan seinen Henker schickt
Autoren: Jason Dark
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Grischin.
    Sie hatte keinen Beweis dafür, doch sie blieb weiter bei ihrer Vermutung, und sie ließ sich davon auch nicht abbringen.
    »Wir werden also hier warten«, sagte ich.
    »Ja.«
    »Hast du dir einen Zeitpunkt gesetzt?«
    »Wir müssen warten, bis das Räumkommando hier erscheint und alles richtet.«
    »Wäre das noch heute?«
    »Das will ich hoffen. Man hat es mir zumindest versprochen.« Sie hob die Schultern. »Mal sehen, was daraus wird.«
    Ja, das hoffte ich auch.
    Sie sah mir an, dass ich nicht eben vor Begeisterung aufsprang und meine Hände in die Höhe riss, und deshalb stellte sie auch die richtige Frage an mich.
    »Das passt dir nicht, oder?«
    Ich winkte ab. »Es ist nicht wichtig, ob mir etwas passt oder nicht. Ich hoffe nur, dass wir hier nicht unsere Zeit vertun.«
    »Da kann ich dir auch keine konkrete Antwort geben, John.«
    »Aber ich könnte mich im Ort mal umschauen.«
    »Kannst du machen.«
    »Okay, kommst du mit?«
    »Nein, ich bleibe hier. Aber du kannst mich gern rufen, wenn es Probleme gibt.«
    »Das werde ich tun.« Ich stand schon mal auf und schaute durch das Fenster. Hinter der Scheibe schien etwas explodiert zu sein. Da sorgte die Sonne für eine strahlende Helligkeit. Man konnte es drehen und wenden, auch hier war das Frühjahr dabei, zuzuschlagen.
    Ich hob die Hand zum Gruß. »Dann bis gleich.«
    »Ja, und gib auf deinen Hals acht.«
    »Werde ich tun …«
    ***
    Vor dem Haus blieb ich erst mal stehen und holte tief Atem. Ich hatte mich weggedreht, sodass die Sonne nicht in mein Gesicht schien, sondern auf meinen Rücken.
    Sie brannte in meinem Nacken. Und sie schickte ihre Strahlen auch auf den Sumpf. Die Wärme produzierte Dunst, der sich träge über dem feuchten Land ausbreitete. Die Melodie der Mücken hörte ich auch wieder, aber ich fluchte nicht mehr darüber. Man wird irgendwann mal fatalistisch.
    Ich überlegte, wo ich hingehen sollte. Es gab ja mehrere Möglichkeiten. Ich konnte in den Ort gehen und ihn mir aus der Nähe anschauen, aber ich hätte auch einen kleinen Spaziergang in den Sumpf machen können, da wäre ich möglicherweise noch auf Zombies getroffen.
    Das ersparte ich mir, denn ich dachte mehr an die dritte Alternative. Wir waren dort gewesen, als der Flieger gelandet war. Ich wusste auch nicht den Grund, aber irgendwie zog es mich dorthin. Allerdings nicht, um die toten Zombies zu besichtigen.
    Ich schlenderte durch das hohe Gras der Wiese und erreichte bald den Punkt, wo die vernichteten Zombies auf dieser grünen Fläche lagen. Vier waren es. Drei von ihnen lagen auf dem Bauch. Einer war auf den Rücken gefallen, und der starrte mit leblosen Augen in die Höhe.
    Das Flugzeug hatte bei der Landung Spuren hinterlassen. Da war das Gras schon zusammengedrückt worden. Ich blieb dort stehen und wusste selbst nicht, warum ich das tat.
    Den Boden schaute ich mir an und hatte den Eindruck, den Geruch der Maschine noch aufnehmen zu können. Das war natürlich Spinnerei, aber es kam mir so vor.
    Mein Blick glitt in den Himmel. Er präsentierte sich nicht mehr in einem strahlenden Blau, sondern hatte die Farbe gewechselt und einen Stich ins Graue angenommen. Der Himmel hatte sich bewölkt, die Wolken lagen wie eine Decke über mir.
    Ich stand da, hielt mein Gesicht gegen den Wind und schaute in die Ferne. Der Blick glitt nach Osten, dorthin war das Flugzeug geflogen. Tief hinein in die Weite dieses mächtigen Landes, das noch so viele Geheimnisse barg.
    Und plötzlich sah ich etwas. In dem Licht gab es einen Gegenstand, der mich für einen Moment blendete, sodass ich den Kopf zur Seite drehte. Aber ich ließ mich davon nicht beeindrucken und schaute erneut hin. Natürlich dachte ich an einen Flieger, der von einem Sonnenstrahl getroffen worden war und mich geblendet hatte.
    Ich sah wieder hoch.
    Diesmal wurde ich nicht geblendet, obwohl sich der Gegenstand noch in der Luft befand. Aber er war etwas zur Seite geflogen, behielt aber seinen Kurs bei.
    Ein interkontinentales Flugzeug war es nicht. Dafür flog es zu tief, und als ich wieder hinschaute, da hatte es noch mehr an Höhe verloren. So tief flog man normalerweise nicht. Es sei denn, man wollte landen, und das konnte ich mir bei dem Flieger gut vorstellen.
    Zudem erfasste mich ein ungutes Gefühl. Ich hatte plötzlich den Eindruck, dass wir unseren Gegnern gar nicht zu folgen brauchten, dass sie selbst kamen.
    Noch war die Maschine recht weit entfernt, aber schon deutlich zu erkennen. Sie sah aus wie ein
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