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1822 - Die neue Haut

Titel: 1822 - Die neue Haut
Autoren: Unbekannt
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„Und ich werde es darauf ankommen lassen, wenn du nicht spurst, Katze. Bruno wird dir sagen, was du zu tun hast. Es ist deine letzte Chance."
    Kummerog bedrohte stets nur sie. Nie bezog er Rudy mit ein, obwohl es offensichtlich war, daß er sie mit ihrem Vater erpreßte. Doch Rudy konnte das nicht durchschauen. Kummerog verstand es, ihres Vaters Zutrauen zu gewinnen und ihm gegenüber alle Verantwortung auf Thea abzuwälzen.
    Kummerog setzte sich wieder aufs Sofa und öffnete eine neue Konservendose.
    „Leistest du mir Gesellschaft, Rudy?" fragte er freundschaftlich. „Ich glaube, sie bringen bald einen Überblick über die von den Invasoren eroberten Planeten. Ich denke, der Planet Lafayette ist verloren. Was meinst du, Rudy?"
    „Ich glaube, ich sollte wieder mal die Abfälle zur Mülldeponie schaffen ...", setzte Rudy zum Sprechen an.
    „Nicht jetzt. Setz dich!"
    Mit einem entschuldigenden Blick zu Thea trottete Rudy zum Sofa und nahm gehorsam neben Kummerog Platz.
    „Wie ist deine Meinung zur Lage, Rudy?" wiederholte Kummerog seine Frage.
    „Mich interessiert vor allem, ob die Invasoren auch nach M30 kommen werdend, antwortete Rudy.
    Thea erhob sich vom Boden, wo sie bis jetzt gekauert hatte. Bruno Drenderbaum half ihr hoch und führte sie in die Küche.
    „Ich finde Kummerogs Plan nicht besonders klug", eröffnete er ihr. „Aber er läßt sich nicht davon abbringen. Und das ist, was er will und was du tun mußt, Thea: Zuerst wirst du deinen Job wechseln. Du mußt dich auf ein Gebiet umschulen lassen, das mit Astronomie zu tun hat und dem du in Port Arthur nachgehen kannst. Und du wirst in deine Wohnung in der Hauptstadt übersiedeln. Meinetwegen kannst du das damit begründen, daß sich der geistige Zustand deines Vaters verschlechtert hat, daß du für ihn einen Pflegeplatz suchst und ständig in seiner Nähe sein willst. Wichtig ist nur, daß Kummerog und ich in deine Unterkunft gelangen können, ohne daß man uns entdeckt. Dafür mußt du sorgen. Ich setze voraus, daß du in Port Arthur ans planetare Kommunikationsnetz angeschlossen bist."
    „Ja, aber eine solche Übersiedlung geht nicht, ohne Verdacht zu erregen", wandte Thea ein. „Durch Kummerogs Freßgier ist man ohnehin bereits mißtrauisch geworden. Was geht mit ihm vor sich? Was stimmt nicht mit ihm?"
    „Es ist nichts weiter", antwortete Drenderbaum. „Mach dir also keine falschen Hoffnungen, daß es mit Kummerog bergab gehen könnte. Er ist topfit!"
    „Es ist trotzdem nicht ratsam, noch mehr Aufmerksamkeit zu erregen", gab Thea zu bedenken.
    „Das habe ich Kummerog auch gesagt", meinte Drenderbaum. „Aber er geht dieses Risiko lieber ein, als sich allein auf deinen guten Willen zu verlassen. Du warst bisher wirklich nicht sehr kooperativ, Thea."
    „Das liegt an den Umständen ..."
    „Pst!" machte Drenderbaum und legte ihr sanft den Finger auf den Mund. „Mir ist nichts Menschliches fremd. Ich kenne deine geheimsten Gefühle und kann dich verstehen. Kummerog ist dagegen kein Mensch. Er möchte in spätestens einer Woche ins Versteck von Port Arthur überwechseln. Arrangiere das, Thea, andernfalls kann ich für nichts garantieren."
    „Ich werde mein Bestes geben", versprach Thea.
    „Und deine krummen Touren, Thea!" ermahnte sie Drenderbaum. „Du wirst schon bemerkt haben, daß ich in dir lese wie in einem offenen Buch."
    „Bist du Telepath, Bruno?"
    „Das gerade nicht ... Aber jetzt mach dich auf den Weg! Und triff so rasch wie möglich deine Vorkehrungen, Thea. Ich möchte nicht, daß Kummerog Rudy etwas antut."
    Als Thea nach nur einer halben Stunde das Haus wieder verließ, kam Rudy ihr nachgelaufen. Er legte ihr vertraulich den Arm um die Schulter und sagte: „Ich habe alles mitbekommen. Aber ich will nicht von hier weggehen, Marga."
    „Ich werde schon einen Ausweg finden, Rudy", sagte sie niedergeschlagen.
    „Wenn dir die Sache über den Kopf wächst, dann wende dich an Roi Danton.Aber verrate ihm besser nichts über Kummerog!"
    Thea küßte ihren Vater hastig und machte, daß sie rasch in den Schweber kam. Rudy sollte nicht merken, wie es um sie stand. Von wegen, sich an Roi Danton, alias Michael Rhodan, wenden! Der war seit Jahrzehnten unbekannten Aufenthalts in der Galaxis Fornax. Bully war auch verschollen, und überhaupt getraute sie sich nicht, sich einem der anderen Zellaktivatorträger anzuvertrauen. Atlan etwa würde bestimmt sofort handeln, aber sie war nicht sicher, ob er das mit der nötigen Rücksicht auf
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