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1822 - Die neue Haut

Titel: 1822 - Die neue Haut
Autoren: Unbekannt
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Konservendosen und das Verpackungsmaterial der verzehrten Lebensmittel. Hast du da überhaupt noch Platz zum wohnen, Rudy?"
    „Was? Konservendosen? Verpackungsmaterial?" Der Alte wirkte im ersten Moment irritiert. Dann aber erhellte sich sein Gesicht plötzlich; er brauchte eben länger, um sich den Durchblick zu verschaffen.
    „Ach, das meinst du!" rief er mit erhellendem Gesicht. „Nein, so wüst geht es auch wieder nicht bei mir zu. Mein Haus ist schließlich kein Schweinekoben. Kein Schweinekoben, nein. Ich räume täglich auf, jawohl.
    Und bringe die Abfälle zu einer Deponie, die ich eingerichtet habe. Zumeist verbinde ich das mit der Fütterung.
    Das tue ich, jawohl."
    „Was für eine Fütterung?"
    „Na, was glaubst du wohl, was ich mit den Lebensmitteln mache?" Rudy zwinkerte ihm verschwörerisch zu und klopfte sich dabei auf seinen flachen Bauch. „Sehe ich so verfressen aus, daß ich diese Unmengen allein verschlingen könnte? Ich teile alles mit der Natur von Phönix. Die Tiere und Pflanzen bekommen sogar den Löwenanteil ab."
    „Du brauchst die vielen Lebensmittel tatsächlich nur für Tiere und Fleischfresserpflanzen?" fragte Corben verblüfft.
    „Was hast denn du gedacht?"
    „Nun, ich dachte, du hortest sie, für den Fall, daß die Cantaro Phönix erobern."
    „Unsinn!" Rudy machte eine abfällige Handbewegung. „Was soll ich mit Vorräten? Wenn die Cantaro eines Tages kommen - und sie werden kommen, das ist so sicher wie Charon und Styx jeden Tag über den Himmel wandern -, wenn die Cantaro also auftauchen, dann werde ich mich in die Wildnis zurückziehen und wieder jagen. Jawohl! Jagen und Fallen stellen werde ich! Wie in alten Zeiten. Ich kann gut für mich selbst sorgen, ich bin ein guter Jäger. Ich habe auch früher für mich und Marga recht gut gesorgt. Und die Natur wird mir dann gewissermaßen zurückgeben, was ich ihr jetzt zukommen lasse."
    Er zwinkerte Corben zu und begann gackernd zu lachen.
    „Ich hätte das nicht für möglich gehalten", sagte Corben immer noch verblüfft.
    „Bist du nur gekommen, um das von mir zu erfahren?"
    „In der Tat, Rudy, so könnte man sagen", stotterte Corben. „Ich wurde beauftragt, mich nach dem Verbleib der Lebensmittel zu erkundigen."
    „Jetzt weißt du es. Du kannst zurückfliegen und deine Meldung machen."
    „Das werde ich." Corben fühlte sich erleichtert, daß sich alles so einfach aufgeklärt hatte; er konnte sich nicht vorstellen, daß Rudy ihn belog. Und warum sollte er auch? „Das geht so schon in Ordnung. Aber vielleicht kann ich noch etwas für dich tun. Ich meine, es gibt spezielle Tier- und Pflanzennahrung für Fleischfresser. Die wird auch in den Parks von Port Arthur an die Karnivoren verfüttert ..."
    „Ja, ja, schon gut", unterbrach Rudy ihn ungeduldig. Er trat plötzlich nervös von einem Bein aufs andere. „Wenn es sonst nichts weiter gibt, dann kannst du wieder abfliegen. Ich möchte nämlich die nächsten Nachrichten nicht versäumen. Es ist in Zeiten wie diesen immer gut zu wissen, was sich in der Galaxis tut.
    Jawohl, gut zu wissen, was sich tut."
    „Ja, das verstehe ich. Dann werde ich jetzt wieder abfliegen."
    „Nur zu!" Rudy machte entsprechende Handbewegungen, um Corben zur Eile zu drängen. „Und Adieu!"
    Als Corben in den Gleiter stieg, da nahm er sich vor, Rudy den Gefallen zu tun und seine Lebensmittelrationen mehrheitlich in Tier- und Pflanzennahrung umzubuchen. Darüber würde er sich gewiß freuen ...
    Corben ahnte nicht, was sich inzwischen im Hause abspielte.
    Und wie knapp er soeben dem Tode entronnen war.
     
    Dialog 2
     
    „Was bezweckt Kummerog eigentlich, Bruno?"
    „Je weniger du weißt, desto besser für dich, Thea." ‘ „Aber wenn ich wüßte, worauf alles hinauslaufen soll, könnte ich viel effektiver für ihn arbeiten."
    „Du könntest bei einem Verrat Kummerog mit mehr Wissen auch mehr schaden."
    „Mir sind doch sowieso die Hände gebunden, solange Kummerog meinen Vater als Geisel hat. Und ich würde nichts unternehmen, das Rudy schaden könnte."
    „Du weißt, ich kann deine Gefühle ausloten. Darum erkenne ich, daß du ziemlich passiv für Kummerog tätig bist, Thea. Du lieferst nur schleppend Informationen. Aber ich warne dich: Treib es nicht zu weit."
    „Das liegt daran, daß ich mich nicht auskenne. Einiges kann ich mir zusammenreimen. So kommt es wohl nicht von ungefähr, daß ich Kummerog alle erreichbaren astronomischen Daten liefern soll. Und du selbst hast angedeutet, daß
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