Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1821 - Invasion der Igelschiffe

Titel: 1821 - Invasion der Igelschiffe
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wenn die Variante wirkungsschwächer ist als das Original."
    „Und wenn die Variante stärker ist?"
    Der Ara zögerte nur einen Augenblick lang.
    „Tod", bekannte er tonlos. „Rasender Wahnsinn bis zur völligen Erschöpfung und dann Zusammenbruch aller Lebensfunktionen. Ein solches Ende würde ich meinem ärgsten Feind nicht wünschen."
    Atlan schwieg lange.
    „Falls es so ist - wir können schließlich nicht abwarten, bis das Zeug wirkt -, kann man diesen Anschlag zweifelsfrei auf Tayloz Üpkek zurückführen? Wenn du als Kronzeuge auftrittst, kann ich dir Immunität versprechen als Aussicht, nicht als bindende Zusage. Ich bin nicht die terranische Justiz, aber ich kenne sie recht gut."
    Der Ara schüttelte den Kopf.
    „Wahrscheinlich nicht", antwortete er. „Du mußt verstehen, meine Position ... Ich will zurück nach Aralon, zu meinen Freunden, bevor es zu spät ist. Du verstehst?"
    „Durchaus", antwortete Atlan bitter. „Ich verstehe vieles."
     
    10.
     
    „Das ist alles? Sonst nichts?"
    Kim Chun Kee zuckte mit den Achseln.
    „So sind die Medien", sagte er fatalistisch. „Entweder Krieg oder Belangloses. Die Topmeldung des Tages lautet, daß die Herreach eine Delegation des Forums Raglund von Trokan verwiesen haben."
    „Deren Sorgen möchte ich haben. Und die Tolkander? Nichts Neues?"
    „Es ist wieder eine Flotte aufgebrochen, Kurs unbekannt. Die LFT hält eintausend Schiffe bereit, die sich sofort in Marsch setzen werden, wenn bekannt ist, wohin die Reise dieser Tolkander geht. Das ist der letzte Stand der Dinge. Ende der Berichte vom Kriegsschauplatz, jedenfalls der aktuellen. Auf etlichen Kanälen kannst du allerdings jede Menge Wiederholungen von den Schlachten von Matjuula und vor allem dem Sieg bei der Wega sehen. Offenbar kriegt das Publikum nicht genug davon."
    Daniela schüttelte den Kopf. „Und wie sieht es bei der Bohrung aus?"
    „In spätestens einer Stunde sind wir durch", meldete Kee zufrieden, dann verdüsterte sich seine Miene, als er an den Anblick dachte, den Sohle sechzehn geboten hatte.
    Jetzt konnte er sich sehr plastisch vorstellen, wie es aussah, wenn ein Raumschiff getroffen wurde und es Tote und Verletzte an Bord gab. 52 Menschen hatte man noch lebend bergen können, davon zwölf schwer verletzt.
    Wie viele Galaktiker auf den Durchbruch warteten, konnte Daniela nicht sagen. Es waren Tausende, die gesamte Besatzung der Sohlen von neunzehn bis siebzehn.
    Die Siebzehner hatten sich genau so verhalten, wie Daniela und Thorbin Klaef es erwartet hatten: Sie hatten sechzehn schon fast erreicht gehabt, als der Durchbruch von achtzehn gelungen war.
    Sohle sechzehn war weitgehend verschüttet, die Menschen waren in den verbliebenen Kammern und Stollen zusammengepfercht wie in einer Konservendose. Und unablässig stieg das Wasser. Es hatte bereits die Decke von siebzehn erreicht, und man konnte es durch den Hauptstollen gluckern und plätschern hören.
    Entsprechend war die Angst angestiegen. Aber noch war es nicht zu einer Panik gekommen. Die Menschen spürten deutlich, daß eine Rettung nur dann möglich war, wenn sie eiserne Disziplin wahrten und sich nicht gegenseitig behinderten.
    Daniela quetschte sich durch die Reihen verdreckter und nach Schweiß stinkender Menschen. Auf Sohle sechzehn gab es keine Beleuchtung mehr, es mußten Handscheinwerfer und Grubenleuchten verwendet werden, und so setzte auch die Finsternis den Menschen zu.
    Daniela hatte den Eindruck, sich im Inneren einer Sprengladung zu befinden, die jeden Augenblick hochgehen konnte. ‘Nur eine Frage der Zeit. Und das Wasser stieg und stieg.
    Sie gelangte an die Bohrstelle. Der, Ultraschallbohrer war im Einsatz. Bis jetzt funktionierte er tadellos, fehlerfrei und zuverlässig. Es fragte sich, wie lange noch. Ein weiteres Damoklesschwert über den Köpfen der Eingeschlossenen.
    „Wie sieht es aus?" fragte Daniela Thorbin Klaef, der, völlig erschöpft, die Bohrung leitete.
    Wortlos deutete Klaef auf die lotrecht aufsteigende Wand des Bohrlochs. Die Wand war glatt. Und sie glänzte feucht.
    „Über uns gibt es im Fels eine weitere Wasserader", sagte er leise. „Größe unbekannt. Du siehst, daß es schon etwas sickert. Kann sein, daß es dabei bleibt, kann auch nicht sein."
    Danielas Atem stockte.
    Nein, das durfte nicht sein. Wenn jetzt Wasser in großen Mengen von oben kam ... In ihrem Kopf wirbelten die grauenvollsten Schreckensszenen durcheinander.
    „Drücken wir uns gegenseitig die Daumen", sagte sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher