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1821 - Invasion der Igelschiffe

Titel: 1821 - Invasion der Igelschiffe
Autoren: Unbekannt
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Sprengung aus.
    Eine Sekunde lang blieb es völlig ruhig, dann grollte der Lärm der Explosion durch den Stollen; eine dichte Wolke pulvrigen Kohlenstaubs wälzte sich heran, wurde aber von der Belüftung erfaßt und so schnell abgesogen, daß nichts von dem zerstäubten Material bei den Menschen ankam.
    Daniela M’Puno blickte auf ihr Kombiinstrument. Die Atemluft war frisch und klar und angenehm temperiert. Hier, vier Kilometer unter der Oberfläche von Kataora, war es normalerweise unerträglich heiß; nur eine hochwirksame Belüftung erlaubte, daß überhaupt Menschen in dieser Tiefe arbeiten konnten.
    > Kein Anzeichen von Gas", gab sie bekannt. >Es kann weitergehen."
    Alltag auf Kataora ...
    Der Planet war vor Jahrmillionen von dichten Urwäldern bedeckt gewesen. Reste dieser Wälder waren im Laufe der Jahrmillionen von Sedimenten bedeckt worden und hatten sich unter Druck und Hitze in Kohle verwandelt genau so, wie es auf der Erde und zahlreichen anderen Planeten ebenfalls geschehen war.
    Auf Terra wurden seit langem keine Kohlen mehr gefeuert. Zum einen war dieser Rohstoff als Lieferant hochwertiger Energie entbehrlich geworden. Zum anderen waren die eventuell noch erreichbaren Flöze so tief gelagert, daß der Abbau immens teuer geworden wäre - zumal man dabei auch den Zustand der darüberliegenden Oberfläche zu berücksichtigen hatte. Auf Kataora brauchte man solche Rücksichten nicht zu nehmen.
    Der Planet war nicht sehr dicht besiedelt.. Es gab einige Dutzend Millionen Menschen, die auf der Oberfläche wohnten und sich meist mit Ackerbau und Viehzucht befaBten.
    Was diese Bevölkerungsgruppe produzierte, reichte für den Eigenbedarf und konnte auf andere Welten exportiert werden. Vor allem die Zentralwelten der galaktischen Völker waren so stark bevölkert, daß sie sich unmöglich selbst ernähren konnten. Sie waren auf Importe angewiesen, auf Farmplaneten, Ranchwelten und Systeme, die bergbautechnisch ausgebeutet werden konnten. Angesichts der ungeheuren Fülle von Welten war es längst nicht mehr nötig, auch den letzten Krümel Erz oder Kohle auszugraben, man beschränkte sich auf die reichen und ergiebigen Fundstellen - zum Vorteil des Planeten, der diesen begrenzten Aderlaß meist gut verkraften konnte, ohne daß seine Umwelt dabei zum Teufel ging. Natürlich ließ sich praktisch jeder Rohstoff per Kern-Synthese herstellen, aber dieses Verfahren war kostspielig und riskant.
    Mit dem Gleiter kehrte die kräftige Frau in den Hauptstollen zurück, dann stieg sie aus und legte die letzten Meter zu Fuß zurück.
    Sie nickte zufrieden. Die Sprengung war so verlaufen, wie sie es berechnet und erwartet hatte. Ein fünfhundert Meter langes Stück der kohleführenden Schicht war herausgesprengt worden. Dank der modernen Sprengstoffe, bei denen man die Wirkungsebene sehr genau einstellen konnte, lag die Rohkohle nun in bequem abbaubaren Brocken vor.
    Daniela forderte die Roboter an und schickte die Maschinen an die Arbeit. Es verstand sich von selbst, daß der wirklich gefährliche und kräftezehrende Teil dieses Bergbaus von Maschinen erledigt wurde. Aber es blieb noch genügend Risiko für die organischen Geschöpfe übrig.
    Während die Robots die ersten mächtigen Kohlebrocken verluden, waren andere Maschinen damit beschäftigt, den Schacht abzuteufen, damit er nicht einstürzen konnte. Wenige Minuten nach der erfolgreichen Sprengung lief die Arbeit unter Tage wieder auf Hochtouren. Zeit war kostbar, jede Minute ergiebiger Förderung zählte.
    Theoretisch - eines der meistbenutzten Worte der modernen Technik - hätte man bei entsprechendem Aufwand an Energie und Material diesen Stollen derart kompakt absichern können, daß er schlagende Wetter ebenso wie Wassereinbrüche und Erdbeben hätte verkraften können. In der Praxis aber kostete Sicherheit Geld - und jeder Unternehmer in dieser Branche war geübt darin, das Für und Wider auszukalkulieren. Wenn man den Sicherheitsaufwand ein wenig reduzierte, sparte man viel Geld, erhöhte aber auch das Risiko für die Arbeiter und Angestellten - und vor allem für das hochwertige und teure Abbaugerät.
    Auf Kataora hatte man sich dafür entschieden, die immer noch anstrengende und gefährliche Arbeit solchen Menschen zu übertragen, die bei entsprechender Bezahlung bereit waren, das Risiko eines Unfalls zu tragen. Es war nicht sehr hoch, aber es bestand.
    Gebraucht wurden Menschen, weil nur sie in der Lage waren, schnell und billig gewisse Dinge abzuschätzen
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