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1821 - Invasion der Igelschiffe

Titel: 1821 - Invasion der Igelschiffe
Autoren: Unbekannt
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zum Glück grobkörniger, rieselte herab, begleitet von kleineren und größeren Felstrümmern.
    „Sehr gut!" lobte Daniela.
    Während das eine Team sich in die Höhe arbeitete, Meter für Meter, waren andere damit beschäftigt, das Geröll wegzuschaffen. Es einfach in den Hauptschacht zu kippen, kam nicht in Frage - nicht, weil das Material unweigerlich Wasser verdrängte und damit den Wasserspiegel ansteigen ließ. Dafür waren die anfallenden Mengen zu unbedeutend. Aber der Hauptschacht wurde dazu benutzt, die Kollegen von Sohle neunzehn in die Höhe zu schaffen, auf die man die Brocken nicht einfach hinunterrieseln lassen konnte. Also mußte der Abraum horizontal beiseite geschafft werden, was mehr Zeit und Aufwand kostete.
    „Sehr gut", lobte auch Thornid Klaef. „Es geht zügig voran."
    Sie konnten sich mit normaler Lautstärke unterhalten; der Ultraschall war für menschliche Ohren nicht wahrzunehmen. Nur das Prasseln des stürzenden Gerölls und die Zurufe der Arbeiter untereinander durchdrangen die Stille.
    „Fünf bis sechs Stunden, dann sind wir durch", rechnete Daniela aus. „Vielleicht sind die Kollegen auf Sohle siebzehn auf ähnliche Gedanken gekommen und arbeiten sich ebenfalls nach oben. Wenn wir fertig sind, könnten sie Sohle sechzehn erreicht haben. Dann wird es natürlich schwieriger."
    „Aber es ist machbar", versetzte Klaef. „Dann ein weiterer Durchbruch, und wir haben fünfzehn erreicht. Und von dort ..."
    Daniela konnte angesichts von so viel Optimismus und Zuversicht nur lächeln. Sie versuchte sich die Ebene sechzehn vorzustellen. Die Stollen angefüllt mit tonnenschweren Brocken, dazwischen technisches Gerät und wahrscheinlich auch Leichen und Verletzte. Hoffentlich gab es auch einige stabil gebliebene, aber abgeschnittene Bereiche, in denen Kollegen eingeschlossen waren. Es verstand sich von selbst, daß alle Anstrengungen unternommen werden mußten, diese Verschütteten zu bergen. Die Berufsehre ließ gar keine andere Möglichkeit zu.
    Aus den Augenwinkeln heraus sah sie Kee auf sich zutraben. Sein Gesicht war düster, und das nicht wegen des Staubes.
    „Euthets Stern", sagte er halblaut, als er Daniela und Thorbin Klaef erreichte. „Dritter Planet ist Euhja."
    „Und?"
    Daniela erinnerte sich an Euhja. Euthets Stern lag mehr als 8000 Lichtjahre von Sol entfernt, ziemlich abseits der normalen Handelsrouten. Im 23. Jahrhundert der alten Zeitrechnung war Euhja von Hornschrecken verwüstet worden und hatte danach das Bild einer buchstäblich kahlgefressenen Welt geboten. Aber dort war es auch endlich zu einem Kontakt zwischen Terranern und den Schreckwürmern gekommen.
    „Euhja ist praktisch unbewohnt", wußte Kee zu berichten. „Eine Wasserwelt, auf der es nur tierisches Leben gibt. Nur ein Kontinent, nicht größer als eine große Insel."
    „Und den haben die Tolkander angegriffen?"
    „Und erobert, ohne Widerstand. Eine Liga-Flotte hat den Kurs der Igelschiffe berechnet und ist ihnen gefolgt. Aber die Flotte hat nicht eingegriffen, wozu auch? Sollen die Besatzungen ihr Leben riskieren, um Meerestiere zu retten?"
    „Und was wollen die Tolkander dort? Was versprechen sie sich davon?"
    Kee zuckte mit den Achseln.
    „Keine Ahnung", gab er offen zu. „Im Saal hat die Nachricht übrigens beruhigend gewirkt. Wenn die Tolkander auch solche Welten angreifen, erhöht sich die Zahl potentieller Beutewelten erheblich. Das vermindert das Risiko für andere Planeten."
    Daniela blickte ihm ins Gesicht.
    „Und es vergrößert gleichzeitig die Chancen, daß auch unsere unwichtige Welt zum Zielobjekt wird."
    Kee nickte.
    „Das habe ich den Leuten allerdings nicht gesagt", gestand er. „Wie kommt ihr voran?"
    „Sehr zügig", berichtete Daniela. Thorbin Klaef hielt sich zurück. Auf Sohle achtzehn war Daniela die Hausherrin, und solche Spielregeln wurden sogar in Notsituationen beachtet. „Wenn alles gut läuft ..."
    „... was es mit Sicherheit nicht tun wird ..."
    „... haben wir es in ein paar Stunden geschafft. Und bei euch?"
    „Nun, wenn ihr den Durchbruch geschafft habt, werden alle Kumpel von Sohle neunzehn und achtzehn in den Startlöchern stehen, um nach siebzehn vorzustoßen. Gutes Timing, nicht wahr? Du siehst übrigens gut aus."
    „Unfug!" wehrte Daniela ab.
    „Er hat recht", mischte sich Klaef grinsend ein.
    „Gleich zwei von der Sorte? Pah, Männer!"
    Die beiden Männer lachten halblaut.
    „Übernimmst du für mich?" fragte Daniela Klaef. „Ich will mich im
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