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1821 - Invasion der Igelschiffe

Titel: 1821 - Invasion der Igelschiffe
Autoren: Unbekannt
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folgten ihm, auch ein Teil des ServicePersonals.
    Klaef atmete langsam durch. Er, blieb in Danielas Nähe.
    „Dir ist klar, daß die Brühe früher oder später auch hier ankommen wird, nicht wahr?"
    ‘"Selbstverständlich", antwortete Daniela. „Wie früh?"
    Thornid Klaef wiegte den Kopf.
    „Schwer zu sagen", meinte er. „Beim Vortrieb haben wir vor drei Wochen ein Aquifer abgebohrt. „Ein Aquifer war, wie Daniela wußte, eine wasserführende Schicht unter der Oberfläche eines Planeten. „Keine Ahnung, wie groß es ist. Kann sein, daß das Geplätscher bald aufhört, aber ich glaube nicht daran. Die Pumpen haben bisher Millionen Kubikmeter Wasser nach oben gepumpt. Jetzt sind sie ausgefallen, und wenn wir Pech haben, säuft die gesamte Anlage ab - spätestens in zwei Wochen."
    „Das müßte reichen", murmelte Daniela; sie konnte sich eines schmalen Lächelns nicht enthalten.
    „Was amüsiert dich daran?"
    „Wir waren gerade dabei, allgemein zu diskutieren, ob wir uns nach oben durchgraben sollen oder nicht.
    Die von dir geschilderte Zwangslage läßt uns keine andere Wahl. Selbst Chylus Haemat wird das einsehen müssen."
    Klaef stieß ein bitteres Lächeln aus.
    „Hoffe darauf", sagte er grimmig. „Aber rechne nicht damit. Ich nehme an, ihr habt ebenfalls die Trividmeldungen mitbekommen?"
    Daniela nickte seufzend.
    „Matjuula überrannt, Azgola gefallen - welche Welt wird als nächste dran sein?"
    „Das ist gerade nicht unser Problem", meinte Thornid Klaef hart. „Wir haben andere Sorgen."
    „Bis wir die Oberfläche erreicht haben", erinnerte ihn Daniela. „Dann geht die Invasion auch uns wieder an. Kee meint, Kataora wäre zu unwichtig für die Tolkander, und ich stimme ihm zu."
    „Hoffentlich hat er recht", orakelte Klaef. „Hoffentlich ..."
     
    7.
     
    „Vorsicht!" schrie Daniela, so laut sie konnte. „Aufpassen! Und setzt die Atemmasken richtig auf!"
    Wenigstens waren die Leute jetzt wieder beschäftigt. Das ServicePersonal war dabei, die Kumpel von Sohle neunzehn zu bergen. In Zweiergruppen wurden die Männer und Frauen auf Sohle achtzehn gehievt, eine anstrengende und langwierige Prozedur. Als Ansporn konnte den Galaktikern dienen, daß sie in den wenigen Augenblicken der Stille unter sich das Plätschern des einströmenden Wassers hören konnten.
    Das Geräusch gehörte zum Alltag unter Kataora und war nicht weiter beunruhigend - vorausgesetzt, man bekam zur selben Zeit das vertrauenerweckende leise Surren der Pumpen zu hören. Aber dieses Geräusch fehlte, und so machte allein das unaufhörliche Geplätscher den Menschen zu schaffen. Noch verfiel niemand in Panik, aber jeder wußte Bescheid - wenn die Rettungsaktion nicht erfolgreich war, würden Tausende unter der Erde ersaufen.
    „Los jetzt, vorwärts, Leute!" schrie Daniela.
    Sie hätte sich gewünscht, für diese Aufgabe einen großen Desintegrator einsetzen zu können, aber der Einsatz dieses Gerätes war unter Tage lebensgefährlich. Desintegratoren lösten die molekulare Struktur des Materials auf, auf das sie gerichtet waren. Es war ein Verfahren, das rasch und gründlich arbeitete, millimetergenau. Aber dabei fielen Unmengen eines Staubes an, der praktisch aus vereinzelten Atomen bestand.
    Bei Felsgestein machte das nicht sonderlich viel aus - aber mikrofein pulverisierte Kohle war kein fester Brennstoff mehr, den man erst anzünden mußte. Sie bildete vielmehr ein Gemisch, das beim kleinsten Funken hochgehen konnte, womöglich noch schlimmer als bei einer Detonation von Grubengas.
    Der Einsatz von Thermostrahler verbot sich aus dem gleichen Grund, also gab es nur zwei Möglichkeiten: Sprengungen und Ultraschall.
    Daniela hatte sich für Ultraschall entschieden, auch das aus naheliegenden Gründen. ‘ Die meisten Sprengungen waren, näher betrachtet, rasend schnell ablaufende Verbrennungsvorgänge.
    Der Sprengstoff verband sich mit Sauerstoff, verbrannte und wurde zu Gas; dessen Expansionsdruck war es, der den eigentlichen Vorgang der Sprengung bewirkte und das Gestein zerbrach.
    Dabei wurde unweigerlich Sauerstoff verbraucht, und Daniela hatte Sorge, daß die Luftvorräte irgendwann knapp werden konnten. Außerdem ging es dabei selten ohne das Aufwirbeln von Feinstaub zu.
    Normalerweise wurde vor und nach einer Sprengung die Umgebung mit Wasser berieselt, aber das kostete kostbare Zeit.
    Es blieb also nur der Ultraschall. Schwingungen von einigen hunderttausend Hertz ließen das Felsgestein regelrecht zerbröseln. Staub,
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