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1820 - Karenas Liebesbiss

1820 - Karenas Liebesbiss

Titel: 1820 - Karenas Liebesbiss
Autoren: Jason Dark
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weiß ich noch nicht, ich habe mich nämlich für heute nicht fest verabredet. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Der Tag hat gerade erst begonnen.«
    »Kann ich verstehen.«
    Johnny gähnte.
    »He, bist du noch so müde?«, fragte Sheila.
    »Nein, ich habe gerade ans Schlafen gedacht, und da habe ich gähnen müssen.«
    »Ah, so ist das.«
    Johnny nickte seiner Mutter zu und wollte sich erheben, als sich in seiner rechten Hosentasche etwas tat. Da vibrierte sein Telefon, und Johnny holte es sofort hervor. Er schaute auf das Display, wo sich keine Information zeigte.
    Trotzdem meldete er sich. »Ja, wer ist da?«
    »Ich bin es.«
    Die weiche Stimme kannte Johnny. Plötzlich schlug sein Herz schneller. »Du, Karena?«
    »Klar. Wie schön, dass du dich an mich erinnerst.«
    »Wie könnte ich dich vergessen.« Johnny stand jetzt auf. Ihm fiel ein, dass seine Mutter noch am Tisch saß, und sie brauchte nicht unbedingt zu erfahren, was man sich so erzählte, wenn man verliebt war. »Bleib mal dran«, sagte Johnny, »ich gehe nur eben in ein anderes Zimmer.«
    »Ja, tu das.«
    Er nickte seiner Mutter zu, als er die Küche verließ.
    Sheila blieb dort noch sitzen. Sie lächelte und schüttelte den Kopf. So verliebt hatte sie ihren Sohn noch nie erlebt …
    ***
    Ich war wieder in London. Der sehr persönliche Fall in Schottland lag hinter mir, und ich hoffte, dass Menschen, die den Namen Sinclair trugen, jetzt leben konnten, ohne Angst haben zu müssen, dass man sie umbrachte.
    Mit meinem Chef Sir James hatte ich auch schon über den Fall gesprochen. Er hatte mich sogar in seinen Klub eingeladen, was einer großen Ehre gleichkam. Zu essen gab es auch. Zu trinken ebenfalls, und mich würde ein Fahrer nach Hause bringen.
    Jedenfalls war Sir James froh, dass Menschen mit dem Namen Sinclair keine Furcht mehr haben mussten, doch was in der Zukunft noch alles kommen würde, wusste keiner.
    Es war kurz vor Mitternacht, als ich der Meinung war, genug getrunken zu haben. Der Fahrer stand bereit, mein Chef wollte im Klub übernachten, was jederzeit möglich war, aber ich sah zu, dass ich in mein Bett kam und hatte Sir James schon vorgewarnt, dass ich mich etwas ausschlafen wollte und später ins Büro kommen würde.
    »Können Sie, John. Wäre ja nichts Neues.«
    So schlimm war es auch nicht. Ich stieg in den Wagen und ließ mich nach Hause bringen. Man lauerte mir nicht auf. Es passierte auch sonst nichts Ungewöhnliches, und ich war froh, mich ins Bett schmeißen zu können. Ausgezogen hatte ich mich jedenfalls, auch wenn es mir nicht leicht gefallen war.
    Dann aber war ich weggesackt und schlief tief und traumlos bis zum anderen Morgen. Dort weckte mich das Tageslicht, das allerdings einen grauen Schimmer mitbrachte, denn als ich aus dem Fenster schaute, sah ich die dicken Wolken, die weinten.
    Das war ein Wetter, um im Bett zu bleiben. Ich trat es trotzdem nicht und rief nebenan bei Suko und Shao an.
    Shao meldete sich.
    »Ich bin es nur«, sagte ich.
    »Habe ich mir gedacht. Bevor du mich fragen kannst, Suko ist schon gefahren.«
    »Super, das war so abgemacht.«
    »Und wie geht es dir?«
    »Ach, ich hatte gestern Abend eine lange Dienstbesprechung.«
    »Und die hat sich hingezogen.«
    »Genau, Shao. Aber sonst ist alles klar, und ich wünsche dir einen schönen Tag.«
    »Danke, John, ebenfalls.«
    So, jetzt konnte ich mir Zeit lassen. Das war auch nötig. Ich fühlte mich irgendwie kaputt. Der letzte Fall in Schottland hatte mich doch geschlaucht.
    Ich wollte erst mal eine anständige Dusche zu nehmen, um die letzte Müdigkeit aus meinen Knochen zu spülen. Danach konnte man weitersehen. Die Dusche wartete auf mich, ich blieb auch recht lange darunter und trocknete mich in aller Ruhe ab. Dabei hoffte ich, dass ich diesen Tag im Büro verbringen konnte. Mich wieder auf die Piste zu begeben, dazu hatte ich keine Lust.
    Ich ließ mir Zeit, und das betraf auch das Frühstück. Ich schlug mir sogar zwei Eier in die Pfanne, was bei mir selten vorkam, setzte mich an den Tisch in der Küche, trank den selbst gekochten Kaffee und schaute aus dem Fenster.
    Die dicken Wolken hatten sich nicht verzogen. Regentropfen fielen nach unten. Die Nässe hatte die Straßen glatt werden lassen. Es war wirklich ein Tag, bei dem man am besten zu Hause blieb.
    Das wollte ich natürlich nicht. Ich saß noch am Tisch, als sich das Telefon meldete. Mein Gesicht verzog sich, ich hatte keinen Bock, abzuheben, aber es siegte mein Pflichtbewusstsein,
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