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1820 - Karenas Liebesbiss

1820 - Karenas Liebesbiss

Titel: 1820 - Karenas Liebesbiss
Autoren: Jason Dark
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und so hob ich den Hörer von der Station.
    Es war auf dem Display nicht zu sehen, wer mich anrufen wollte.
    »Spreche ich mit John Sinclair?«, fragte die Anruferin.
    Da mir die Stimme doch bekannt vorkam, gab ich auch eine entsprechende Antwort.
    »Ja, Sie sprechen mit John Sinclair.«
    »Ich grüße dich, John.«
    Verdammt, wem gehörte die Stimme denn jetzt? Ich machte mir Gedanken und fuhr mit einer Hand durch meine Haare.
    »Du denkst noch nach, John?«
    »Ja.«
    »Wir haben auch lange nichts mehr voneinander gehört, aber ich lebe noch. Wenn auch nicht mehr in deiner Welt, sondern in einer anderen.«
    Ja, ich verstand. Jetzt verstand ich sogar recht gut. Mich rief eine Person an, die es vorgezogen hatte, unsere Welt zu verlassen und einzutauchen in eine andere Dimension, in der sich die Insel Avalon befand.
    »Nadine«, sagte ich mit rauer Stimme, »Nadine Berger …«
    »Perfekt.«
    Ich holte erst mal tief Luft und stellte dann meine erste Frage. »Und was verschafft mir die Ehre deines Anrufs?«
    »Die Sorge, John, eine große Sorge.«
    Ich erschrak. Wenn Nadine Berger so etwas sagte, dann lag sie bestimmt nicht daneben. Und ich wollte natürlich wissen, um was es ging.
    »Was ist denn los?«
    »Im Moment noch nichts, John, aber es könnte bald etwas los sein, um mal bei deiner Wortwahl zu bleiben.«
    Die nächste Frage glitt mir automatisch über die Lippen. »Und was?«
    »Es geht um dein Patenkind.«
    Ich wusste sofort, wer damit gemeint war. Trotz meiner ersten Sorge musste ich schmunzeln, weil das Wort Patenkind gefallen war. Johnny war mittlerweile erwachsen und alles andere als ein Kind.
    »Was ist denn mit Johnny passiert?«
    »Noch nichts.«
    Das beruhigte mich nicht besonders. »Aber du siehst eine Gefahr für ihn, denke ich.«
    »Ja.«
    »Dann bin ich ganz Ohr.«
    Und dann berichtete Nadine mir, dass eine andere Macht mit Johnny spielte, was er selbst nicht bemerkt hatte, und er hatte in Nadines Augen einen gewaltigen Fehler begangen. Er hatte sich nämlich in die falsche Person verliebt.
    Da hakte ich nach. »Falsche Person? Warum?«
    »Die junge Frau ist zwar hübsch«, hörte ich, »aber sie ist auch gefährlich, sehr gefährlich.«
    »Inwiefern.«
    »Sie gehört zur anderen Seite. Man hat sie präpariert, um an Johnny heranzukommen. Ich gehe davon aus, dass es sich bei ihr um eine Blutsaugerin handelt. Um eine Vampirin.«
    Nach dieser Nachricht war erst mal Pause. Ich gab bewusst keinen Kommentar ab, denn ich musste das Gehörte erst mal verdauen. Diese Nachricht war schon ein Hammer. Johnny sollte sich in eine Vampirin verliebt haben, ohne dass ihm dies bewusst war?
    Unmöglich war dies nicht. Denn nicht nur ich stand unter Druck, auch die Menschen in meiner Umgebung. Dazu zählten ganz besonders die Conollys, die immer wieder in den Kreislauf des Grauens mit hineingerieten.
    »Überrascht, John?«
    »Ja, schon. Aber nicht wirklich. Ich weiß ja, dass man uns auf die Abschussliste gesetzt hat. Nicht nur mich, auch Suko und andere Freunde.«
    »Ich habe dich nur warnen wollen, John. Du weißt ja, dass ich hin und wieder einen Blick auf meinen ehemaligen Schützling habe. Und da ist mir eben etwas aufgefallen.«
    »Das verstehe ich. Aber wie ist das mit Johnny passiert? Ist er offenen Auges in das Verderben gelaufen, das er nicht erkannt hat? Oder wie soll ich das sehen?«
    »So ähnlich. Er wurde manipuliert, ohne dass er es merkte. Er stand mitten in der Nacht auf, zog sich an, aber ich gehe mal davon aus, dass er dies gar nicht gemerkt hat. Und dann ging er.«
    »Wohin denn?«
    »Zu ihr.«
    »Okay. Und wo hat sie gewartet?«
    »Das ist die Frage. Ich denke, man hat ihn in eine andere Dimension gelockt. Johnny geriet in eine Höhle. Und dort hat er sie dann gesehen. Sie stand in einer Nische, und er war wie vor den Kopf geschlagen, als er sie sah.«
    »Liebe auf den ersten Blick?«
    »So kann man es nennen. Johnny war nicht mehr er selbst. Diese Person hat ihn voll und ganz in ihren Bann geschlagen.«
    »Hat sie auch einen Namen?«
    »Ja, sie heißt Karena.«
    »Interessant.« Ich überlegte kurz. Den Namen Karena hatte ich noch nie gehört in einem Fall. Oder ich konnte mich nicht mehr daran erinnern, das war auch möglich.
    »Das ist es, was ich dir sagen wollte, John. Und ich möchte dich bitten, mal mit Johnny zu sprechen oder auch nur ein Auge auf ihn zu haben. Ich selbst bin da etwas gehandicapt.«
    »Schon gut. Ich könnte ihn darauf ansprechen und ihm den Schleier der Verliebtheit
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