Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1815 - Rätselwelt Galorn

Titel: 1815 - Rätselwelt Galorn
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
auch er keinen Versuch, an der Wand emporzusteigen, aber sein Blick wanderte immer wieder in die Höhe.
    Dyn-Qar interessierte sich für HerzFÜNF gar nicht, nicht einmal für ihren Anblick. Obwohl seine Fußmuskeln langsam zu schmerzen begannen, setzte er seinen Weg unverdrossen fort.
    „Aha!" stieß Lyskun zufrieden hervor. „Da sind sie ..."
    „Ich habe sie bereits gesehen", gab Dyn-Qar bekannt.
    Sie waren zu fünft: die beiden Fremden mit den modernen, funktionierenden Instrumenten an den Handgelenken, dazu drei Zentrifaal, einer davon A-Ostamul, der Clanführer. Offenbar ließ er es sich nicht nehmen, die beiden Fremden höchstpersönlich an ihr Ziel zu führen.
    Dyn-Qar versuchte sich vorzustellen, was die Fremden am Bunker wollten. Trieb sie einfache Neugierde an, oder hatten sie, wie Lyskun, geheimnisvolle Pläne geschmiedet? Dergleichen hatte es früher nie gegeben.
    Wahrscheinlich lag es daran, daß die übliche Glücks-Reduktion seit einiger Zeit ausgeblieben war.
    Auch so etwas war bisher nie vorgekommen. Kein Wunder, daß die Spannung in Gaalo ständig wuchs und die Reibereien zwischen den Bewohnern unaufhörlich zunahmen. Und vermutlich war dies auch der Grund dafür, daß einige Bewohner auf sehr eigentümliche Gedanken und Ideen verfielen.
    Das, was die Fremden unternahmen, die Pläne, die Lyskun entwickelt hätte - all das hatte es früher so nicht gegeben, und Dyn-Qar begann immer stärker zu ahnen, daß Gaalo wegen dieser unheilvollen Entwicklung in Bälde mit einem Shifting würde rechnen müssen. Bei dem bloßen Gedanken daran begann der Tasch-Ter-Man zu schaudern.
    „Mach schneller!" drängte ihn der Groß-Kroogh unwillig. Er hatte aus seinem Verbund zwei Späher vorangeschickt nach Nord-EINS. „Sie fangen an, uns einzuholen."
    Dyn-Qar beschleunigte seine Schritte, obwohl es ihm schwerfiel, aber er mußte gehorchen. .
    In der Tat kamen die Fremden langsam näher heran. Sie bewegten sich auf der selben Strecke wie der Tasch-TerMan und Lyskun - es war der schnellste und kürzeste Weg von einer Unterstadtregion zur anderen.
    Dyn-Qar konnte sehen, daß die beiden Fremden immer dicht beieinanderblieben. Wahrscheinlich hatte das mit der Schwangerschaft des rundlichen, rothaarigen Weibchens zu tun.
    Zeugung und Geburt waren seltene Ereignisse auf Galorn. Die meisten Bewohner der Stadt waren nicht dort geboren worden, sondern auf anderen Planeten. Irgendwie hatte es sie nach Galorn verschlagen, und sie waren geblieben, weil sie nicht mehr die Kraft gehabt hatten, sich um weitere Passagen zu bemühen. Der Kampf ums Überleben war so hart, daß viele sich um Partnerschaften und Nachwuchs gar nicht mehr kümmerten. Ausgenommen die Zentrifaal, aber die machten um ihr Sozialleben von „Icher ein Geheimnis, in das sie Außenstehende unter keinen Umständen hineinblicken ließen.
    Wenn die Rote niederkam - dem Umfang nach zu schließen in wenigen Wochen -, würde es das Neugeborene sehr hart haben. Galorn war keine Welt, auf der es sich leicht und einfach lebte; jeder Tag bedeutete neue Bemühungen, neue Strapazen, unaufhörliche Wachsamkeit.
    Während er darüber nachdachte, hatte Dyn-Qar den Rand von NordEINS erreicht. Lyskun war vor ihm dort eingetroffen und wartete schon, äußerst ungeduldig.
    „In der Stadt gibt es Ärger und Aufregung", teilte er Dyn-Qar mit. Wahrscheinlich hatte er die Kunde von einem seiner Späher. „Das Volk rottet sich vor dem Bunker zusammen."
    Dyn-Qar ahnte, was das bedeutete, und ihn gruselte.
    Shifting.
    Unwillkürlich konzentrierte er seine Wahrnehmung auf das fremde Weibchen. Wenn es nun zum Shifting kam ... Nein, besser nicht daran denken!
    Er bemühte sich, mit Lyskun Schritt zu halten, als der sich durch die Gassen von Nord-EINS schob. Es sah in dieser Stadt genauso aus wie in West-VIER. Eigentlich seltsam. Zwar war es durchaus möglich, zwischen den Städteplattformen hin und her zu wechseln, aber das geschah nur selten.
    Und die Bewohner der einzelnen Plattformen pflegten jeweils steif und fest zu behaupten, ihre Unterstadt sei die beste von allen - und diese Behauptung vorsichtshalber gar nicht erst auf die Probe zu stellen, indem sie das Viertel wechselten.
    Auch Dyn-Qar hatte sich nie zuvor aus West-VIER herausgewagt, schon gar nicht nach Nord-EINS, weil es dort viel häßlicher und kälter sein sollte als in West-VIER.
    Aber es stimmte gar nicht, so weit es Dyn-Qar erkennen konnte. Es waren die gleichen Straßen, die gleichen verfallenen Häuser. Es gab
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher