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1815 - Rätselwelt Galorn

Titel: 1815 - Rätselwelt Galorn
Autoren: Unbekannt
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Nord-EINS erreicht. Auch dort war das Raumschiff bereits ausgemacht worden, und die Stadt bekam allmählich den Charakter eines Tollhauses. Offenbar hatte fast jeder Bewohner Gaalos die gleichen Überlegungen angestellt wie A-Ostamin und schwankte zwischen Entzücken und Entsetzen, ein Wechselbad der Gefühle, das einige offenkundig nicht verkraften konnten.
    „Was für ein Wahnsinn!" murmelte Perry mit hartem Gesicht. „Wer macht das mit diesen unglücklichen Wesen, und warum? Können die Mächte, die Galorn kontrollieren, nicht erkennen, daß diese Völker entsetzlich leiden, daß es ihnen schlechtgeht?"
    „Vielleicht interessiert es sie nicht", sagte ich halblaut. „Was hat Altan einmal zitiert, über diesen römischen Kaiser Galba: Da er selbst litt, störte es ihn nicht, wenn auch andere litten? Vielleicht sind die Machthaber von Galorn von ähnlichem Zuschnitt?"
    „Wir werden es erleben", versprach Perry grimmig. „Irgendwann werden wir sie zu sehen bekommen."
    Ich zog eine Schnute. Ich konnte Perry sehr gut verstehen, seine Ethik vertrug es einfach nicht, das Böse gewähren zu lassen. Selbst keine Schuld auf sich geladen zu haben, genügte ihm nicht; er war bestrebt, auch andere daran zu hindern, sich schuldig zu machen.
    Sehr verständlich, aber in diesem Augenblick wär es mir wirklich lieber gewesen, hätten wir uns aus diesem ganzen Schlamassel heraushalten können. Meine Laune war ziemlich auf dem Tiefpunkt angelangt. Mir war lausig kalt, ich hatte Hunger, Müdigkeit breitete sich in mir aus, und es sah ganz danach aus, als würde unser Zustand in der vor uns liegenden. Zeit eher schlechter als besser werde.
    Ich wollte einfach nicht mehr ...
    War die Stimmung der Stadtbewohner vielleicht ansteckend? Ich wußte es nicht, aber es deutete vieles darauf hin. Die Bewohner Gaalos liefen durcheinander, versammelten sich mal hier, mal dort, und überall kam es zu erbitterten Diskussionen.
    Perry ging auf A-Ostamul zu.
    „Wo ist dieser Bunker?" wollte er wissen.
    Der Zentrifaal malte in den Straßenstaub eine Zeichnung.
    Ein großes Oval in der Mitte, HerzFÜNF Ein Kreis, viel kleiner, im Süden. Ein Gebilde, nicht ganz ein Kreis, aber auch kein typisches Oval, im Westen. Dann folgten zwei sehr langgezogene Ovale. Eine im Norden, eines im. Osten. Jede der Unterstädte hatten ihren eigenen Bereich; eine Berührung gab es nur mit der Zentralstadt.
    „Nord-EINS", erklärte A-Ostamul umständlich. „Hier. Wir ... Und hier ... Bunker!"
    Der Bunker lag nahe der Grenze zwischen Nord-EINS und HerzFÜNF; dies war übrigens, wenn die Zeichnung stimmte, das längste zu zwei Stadtbereichen gehörende Mauerstück. Und dort lag, ziemlich nahe unseres Standortes, der Bunker.
    „Ich verstehe", sagte Perry Rhodan. „Wir werden uns diesen Bunker einmal ansehen."
    A-Ostamul machte sofort eine schnelle, abwehrende Geste. Und er deutete nach oben.
    Besser nicht, schien dieser Ratschlag zu bedeuten. Perry machte, ziemlich gekonnt, wie ich neidvoll feststellte, die Zentrifaal-Geste für „Einverstanden" und wandte sich dann ab. Er zwinkerte mir kurz zu.
    „Ich glaube nicht, daß sie in nächster Zeit eine Hilfe für uns sein würden", sagte er halblaut. „Wir gehen auf eigene Faust und sehen uns diesen Bunker einmal aus der Nähe an."
    „Was hoffst du dort zu finden?" fragte ich und schüttelte mich vor Kälte.
    Wie sehnte ich mich nach unserer Höhle und der wohligen Wärme, die dort möglich war! Den Ofen hatte man uns inzwischen garantiert geklaut.
    „Die Wahrheit", antwortete Perry. „Wenigstens ein Stück davon ..."
     
    10.
     
    Ich bibberte, schlotterte und klapperte mit den Zähnen. Es war wirklich lausig kalt. Und außerdem hatte es wieder einmal geregnet, natürlich säuerlich, wie es sich für Galorn gehörte.
    Metereologen nannten das, worauf wir uns bewegen mußten, euphemistisch „überfrierende Nässe". Im Klartext hieß das, daß wir auf zentimeterdickem Glatteis zu laufen hatten. Bis jetzt hatte sich keiner von uns beiden hingelegt, bis jetzt ...
    Unter diesen Umständen sah der Bunker wirklich nicht schlecht aus; das Eis gab ihm einen fast romantischen Anstrich.
    Der Bunker verdiente den Namen.
    Er hatte die Form eines Halbrunds, das aus der normalen Mauer hervorragte. Vierzig Meter hoch war dieser Bunker, und er hatte eine Breite von sechzig Metern. Das ganze Bauwerk wirkte ähnlich kompakt, verschlossen und unzugänglich wie die Stadtmauer von Herz-FÜNF, ein Symbol der Unbezwingbarkeit.
    Aber
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