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1814 - Unter dem Galornenstern

Titel: 1814 - Unter dem Galornenstern
Autoren: Unbekannt
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eingeschlafen oder was?"
    Ich gab keine Antwort. Statt dessen dachte ich ernsthaft über seinen Einwand nach. Eine solche Arbeit, wie wir sie vor uns sahen, kostete bei bester maschineller Ausstattung viele Stunden. Sicherlich gab es Möglichkeiten, jede Geräuschentwicklung abzuschneiden. Auch Erschütterungen ließen sich vermeiden, wenn es nötig war. Aber die Geschwindigkeit?
    Vor wenigen Minuten hatte der Pilzdom noch völlig unberührt dagelegen. Und nun das. Wir waren von Trokan und dem Arsenal, überhaupt von jeder Weiterreise abgeschnitten. Mir wurde klar, daß in diesem Augenblick eine fremde Macht ins Spiel eingegriffen hatte.
     
    *
     
    Der Wächter spürte die Erschütterung, als er sich gerade in unmittelbarer Nähe des Doms aufhielt.
    Ein Passagier! Der erste seit langer Zeit. Er fragte sich, ob es Ce Rhioton war oder ein anderer Würdenträger. Aber irgend etwas stimmte nicht mit dem Gefühl.
    Die Nacht war gerade zu Ende. Beide Ohrmuscheln hatte er nach oben gedreht, so daß sie eine maximale Dosis Sonnenstrahlung aufnahmen. Es wäre besser gewesen, wenn Galornenstern schon im Zenit gestanden hätte. Er hatte den vorigen Tag mit Morphen verbracht, deshalb verfügte er über sehr wenig Energie.
    Foremon setzte sich mit lautlosen Schritten in Bewegung. Die Kuppel des Doms ragte weit über den Felsspalt hinweg; in weniger als hundert Meter Entfernung. Für ihn war das ein großer Vorteil. Weil er im Lauf der Zeit die Umgebung nach seinem Willen gestaltet hatte, kannte er praktisch jeden Brocken Gestein.
    Aus einem Instinkt heraus beschloß er, sich vorerst nicht zu zeigen, statt dessen zu beobachten. Wenn das Gefühl nicht stimmte, dann mußte es dafür einen Grund geben.
    Er bewegte sich an eine Stelle, von wo er den Dom überblicken konnte. Zwei fremdartige Gestalten fielen ihm ins Auge. Sie schauten sich um, als hätten sie die Ebene niemals vorher gesehen.
    Genauso war es auch; Foremon wußte das, weil er sich an jeden Besucher erinnerte.
    Ce Rhioton war nicht unter den beiden, auch keiner der anderen Boten. Die Aura, die er spürte, war völlig falsch und auf den ersten Blick nicht zu deuten.
    Die Fremden besaßen eine blasse, rötlichbeige farbene Haut. Sie waren beide humanoid, beide unter zwei Meter groß. Der eine hatte braune Haare und war etwas größer, der andere hatte rote Haare und wies dafür etwas mehr Körperumfang auf. Von der Statur her waren sie beide dem Wächter überlegen.
    Foremon überlegte zuerst, ob das hellbraune Faltige, was sie am Körper trugen, Kleidung darstellte oder Haut. Wenn man ein Wesen niemals vorher gesehen hat, dann ist so etwas nicht leicht zu entscheiden. Er hatte schon oft Körperteile mit Ausrüstung verwechselt - und umgekehrt.
    Sorgfältig verglich er die Haut über den Gesichtern mit dem hellbraunen Faltigen. Es handelte sich tatsächlich um Kleidung, entschied er. Das hieß, die Fremden verfügten möglicherweise über Ausrüstungsgegenstände, die er jetzt nicht sehen konnte. Sie waren unter Umständen bewaffnet.
    Was sie vorhatten und wieso sie über die Brücke in die Unendlichkeit an diesen Ort gekommen waren, ließ sich nicht sagen.
    Foremon beobachtete aus seinem Versteck einige Minuten lang. Er gewann den Eindruck, daß die Fremden über die Umgebung sehr überrascht waren. Aber das war kein Wunder, wenn sie zum ersten Mal den Planeten Galorn betraten.
    Galornenstern schien heißer und heißer. In seiner Körpermitte sammelte sich Energie, und Foremon spürte, wie er zunehmend handlungsfähig wurde.
    Als die Fremden sich abwandten, sah er seine Chance. Sie gingen um den Dom herum. Einer von ihnen hatte jetzt das Stummelschiff entdeckt, das langsam herabsank, drüben über Herz-FÜNF, über der Stadt Gaalo.
    Foremon bewegte sich rasch zur anderen Seite. Er benötigte Zeit, deshalb mußte er die Fremden ablenken. Solange das Gefühl nicht stimmte, war es seine Pflicht, sie an der Weiterreise zu hindern. Er machte sich auf eine schwerwiegende Maßnahme gefaßt.
    Mit den Füßen hatte er Kontakt zum Basalt. In diesem Fall ausreichend, weil er sein „Spielzeug" praktisch Molekül für Molekül kannte und perfekt beherrschte.
    Er schickte es auf die Felsengalerie; einfach nur um die Fremden abzulenken. Ein paar Minuten bloß.
    Bis ich gemorpht habe.
    Foremon hockte sich auf den Boden. Er klopfte mit den Fingern auf den Basalt, fühlte die Schwingungen sich aufschaukeln, konzentrierten, und lenkte sie in den Boden, der den Dom umgab. Im selben Moment
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