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1812 - Camelot

Titel: 1812 - Camelot
Autoren: Unbekannt
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hatte schon die ganze Zeit über geschwelt - seit Norman Haggard mit der kurzzeitigen Hyperenergiezufuhr begonnen hatte.
    Norman war jedoch auch kein Vorwurf zu machen. Mit solch einer Reaktion konnte man einfach nicht rechnen!
    David wußte nicht mehr, in welche Richtung er sich wenden sollte. Überall waren wabernde Flammenwände. Alle Materie verwandelte sich in Energie. Er hatte längst schon die Orientierung verloren und fand sich plötzlich über dem abgeschnittenen Ellipsoid wieder. Die Boxinder-Box existierte nicht mehr.
    Er, David Golgar, und diese Höllenmaschine waren die beiden letzten Dinge, die noch ihre Konsistenz beibehalten hatten. Aber während die Höllenmaschine als Auslöser für dieses Inferno unverändert bleiben würde, konnte es ihm jeden Augenblick an den Kragen gehen.
    Er würde bei lebendigem Leib schmoren.
    Da sah er einen Tunnel durch die Flammenhölle. Es war, als hätte sich wie durch ein Wunder ein Hitzeschild gebildet, der ihm den Weg in die Freiheit ebnete.
    Zuerst dachte er an eine Halluzination. Hatten Siganesen im Angesicht des sicheren Todes solche Halluzinationen über eine wundersame Rettung die sie geradewegs ins Verderben führte? David Golgar wußte es nicht.
    Aber dann fielen ihm Mila und Nadja Vandemar ein. Die Zwillingsschwestern besaßen eine Parafähigkeit, mittels der sich solche Wunder vollbringen ließen. Und hatte Norman Haggard nicht gesagt, daß sie auf Abruf bereitstanden? Das war eindeutig das Werk der Vandemars. David tauchte in den flammenfreien Tunnel ein. Er folgte seinem verschlungenen Pfad bedenkenlos.
    „Mila und Nadja, ich könnte euch küssen!" rief er sich überschwenglich zu.
    Sie besaßen eine Gabe, die man früher als Spiegelsehen bezeichnet hatte. Weil sie damit hinter die Natur der Dinge, ihre Strukturen sehen, diese durchleuchten und sogar umformen konnten. Während Mila ausschließlich des Struktursehens mächtig war, beherrschte Nadja das Strukturformen. Im Verlauf der Einsätze gegen die Abruse hatten sie es bei der Beherrschung und Abstimmung ihrer Fähigkeiten zur Meisterschaft gebracht.
    Nun gingen sie daran, die Strukturen in diesem Inferno derart umzuformen, daß der Atombrand von ihm abgehalten wurde und sich eine Gasse bildete, durch die er unversehrt schlüpfen konnte.
    Plötzlich sank das Flammenmeer in sich zusammen. David hatte den Weg aus dem brennenden Labyrinth gefunden. Er befand sich außerhalb des Zellenblocks in Sicherheit.
    Hier funktionierte auch wieder der Helmfunk.
    „Gerettet!" rief er überschwenglich über seine Verstärkeranlage. Er sah die Zwillingsschwestern und steuerte auf sie zu. „Ihr habt euch einen Orden verdient! Ihr habt mich gerettet!"
    „Nicht ganz", sagte Mila. „Inzwischen hat der Atombrand durch das Igelschiff auf Dock zwei übergegriffen. Die Serviceplattform muß evakuiert werden. Wir können’ den Brand nicht stoppen."
     
    *
     
    Zu dem Zeitpunkt, als David Golgar gerettet wurde, hatte sich der Atombrand bereits dramatisch ausgeweitet. Das entdeckte man jedoch erst, als er sich durch den Block ins Igelschiff und durch dieses in die Servicestation und die Planetenkruste fortgesetzt hatte.
    Mila und Nadja versuchten vergeblich, das atomare Lauffeuer zu stoppen. Sie mußten erkennen, daß jeder Quadratmeter, den sie gewannen, an anderen Stellen zehnfach verlorenging. Sie standen mit ihrer Fähigkeit auf verlorenem Posten, weil es ihnen in dieser fortgeschrittenen Phase nicht mehr möglich war, flächendeckend zu wirken.
    Cyrus Morgan ordnete sofort die Räumung der Plattform an. Die Mannschaften suchten ihre Gefährte auf, mit denen sie gekommen waren, andere setzten sich per Transmitter ab. Jene, die flugfähige Schutzanzüge trugen, hatten es noch am besten getroffen, weil sie unabhängig waren.
    Denn der Atombrand fraß sich so rasch durch jegliche Materie, daß ihm einige der Fahrzeuge zum Opfer fielen, bevor sie von Fliehenden erreicht wurden. Und dann wurden auch die beiden portablen Transmitter von der Atomglut erfaßt.
    Zu diesem Zeitpunkt waren noch vierzehn Leute auf Dock II. Nadja sah sich nach Cyrus Morgan um, der gerade in ihrem Blickfeld gewesen war und seine Leute zu größerer Eile angetrieben hatte.
    „David, weißt du, wo sich Cyrus aufhält?" fragte sie den Siganesen, der über ihren Köpfen herumschwirrte, über Interkom.
    „Er war gerade noch ... Nein!"
    Es war ein Schrei des Entsetzens. Nadja blickte verzweifelt um sich.
    Da sah sie Cyrus Morgans Gestalt durch den
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