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1812 - Camelot

Titel: 1812 - Camelot
Autoren: Unbekannt
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Kodeschlüssel verriet. Kummerog hätte ernst gemacht, das hatte ihm Thea angesehen. Aber da mischte sich Bruno Drenderbaum ein.
    „Du kannst auf solche Folter verzichten, Kummerog", hatte er dem unheimlichen Fremden aus Bröhnder zugeredet. „Ich spüre, daß Thea die Wahrheit sagt. Ich spüre auch, daß sie gewillt ist, in allen Belangen mit uns zusammenzuarbeiten."
    Es war seltsam, aber Kummerog beruhigte sich nach diesen Worten. Er schien sehr viel auf Drenderbaums Meinung, dessen „Gespür", zu geben. Thea war dem Assistenten des LFT-Kommissars dankbar für sein Eingreifen; er war für sie in dieser Situation die einzige Hoffnung. Obwohl er völlig in Kummerogs Bann stand, schien er sich einen Rest von Menschlichkeit bewahrt zu haben.
    „Ich sehe doch, daß irgend etwas mit dir nicht stimmt, Thea", drang Corby weiter in sie. „Du kannst dich mir anvertrauen. Du weißt, daß ich dein Freund bin."
    „Danke, Corby. Aber es ist nichts weiter. Ich komme schon klar."
    Es wäre schön, wenn sie selbst daran glauben könnte. Tatsächlich trug sie nur ausweglose Verzweiflung in sich.
    Corby wollte nicht lockerlassen, aber da schlug der Interkom an. Corby nahm das Gespräch entgegen, wandte sich dann aber an sie.
    „Es ist dein Vater, Thea", sagte er verdutzt. „Hat er dich je zuvor schon mal an deinem Arbeitsplatz angerufen?"
    „Eine neue Marotte von ihm", sagte Thea mit kläglichem Lächeln.
    Der Anrufer war tatsächlich Rudy. Er wirkte irritiert, als sei er über seinen Anruf selbst am meisten erstaunt: „Ich möchte, daß du zu mir kommst, Marga", sagte er. Nach einer Pause, so als lausche er irgendwelchen Einflüsterungen, fügte er hinzu: „Es ist dringend."
    Thea war klar, daß es Kummerog oder Drenderbaum? - war, der ihn zu diesem Anruf genötigt hatte.
    Was war vorgefallen?
    Thea war plötzlich in großer Sorge, die beinahe an Panik grenzte. Kummerog mußte einen Grund haben, um sie zu sich zu bestellen.
    „Ich komme", sagte sie, darum bemüht, ihrer Stimme einen festen Klang zu geben und unterbrach schnell die Verbindung.
    Zu Corby sagte sie: „Du hast es gehört. Gibst du mir frei und einen Gleiter?"
    „Ich werde dich begleiten."
    Es kostete Thea einige Mühe, ihn von diesem Vorhaben abzubringen. Aber sie sah ihm an, daß er gar nicht damit einverstanden war, sie allein fliegen zu lassen. Er mußte gemerkt haben, daß irgend etwas mit ihr nicht stimmte. Sie hoffte nur - um ihrer aller willen -, daß er nicht auf die Idee kam, ihr nachzufliegen. Das hätte zu einer Katastrophe geführt.
    Sie bekam den Gleiter, nahm den Datenträger mit den Informationen über das Sicherheitssystem an sich und flog mit diesem in die Berge. Dabei wählte sie einen Kurs, der sie über die Stelle führte, an der Kummerog seine Space-Jet hatte abstürzen lassen. Als sie nur noch zwei Kilometer entfernt war, wurde sie angefunkt.
    Irgend jemand erklärte ihr in barschem Ton, daß hier Sperrgebiet sei und sie freiwillig abdrehen solle, bevor sie dazu gezwungen wurde.
    Solche Töne hörte man auf Camelot äußerst selten. Es mußte schon was Ungewöhnliches vorgefallen sein. Nun ahnte sie den möglichen Grund für Kummerogs Verhalten.
    Thea landete den Gleiter innerhalb des Energiezaunes. Beim Haus stand ihr Vater und winkte ihr. Das hatte er zuvor noch nie getan.
    „Hallo, Dad", begrüßte sie ihn.
    „Schön, daß du mich wieder mal besuchst, Marga." Rudy schien total vergessen zu haben, daß er sie angerufen hatte.
    Als sie an ihm vorbei ins Haus trat, wurde sie plötzlich an den Schultern gepackt und gegen die Wand geschleudert. Dann schloß sich eine kräftige Hand um ihren Hals. Kummerogs zorniges Gesicht kam ihr ganz nahe. Er fletschte den Mund und reckte ihr die einzeln herausragenden Reißzähne entgegen; sein Atem bereitete ihr Übelkeit.
    „Ich war bei der Absturzstelle", herrschte er sie an. „Was hat es zu bedeuten, daß dort auf einmal eine ganze Kompanie mit aufwendigem technischem Gerät herumschnüffelt?"
    „Ich habe keine Ahnung ...", stotterte Thea erschrocken.
    „Aber du bist nicht überrascht!" hielt ihr Kummerog wütend vor. „Du weißt davon, obwohl es eine geheime Aktion ist. In den Nachrichten wurde nichts davon erwähnt."
    „Ich wollte drüberfliegen", würgte sie hervor; Kummerogs Würgegriff raubte ihr den Atem. „Aber man hat mich zum Abdrehen aufgefordert ... mit der Begründung, dies sei Sperrgebiet ..."
    „Könnte es nicht sein, daß du deshalb Bescheid weißt, weil du uns verraten
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