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1812 - Camelot

Titel: 1812 - Camelot
Autoren: Unbekannt
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Meter langen tentakelartigen Armen erweiterten. Diese endeten in einem saugnapfähnlichen Lappen, der unglaublich beweglich und formbar war.
    Arfe Loidan demonstrierte den Zuschauern, wie beweglich dieser Fingerersatz war. Sie projizierte dem Viperiden eine viereckige Folie in die „Hände". Die kräftigen und doch so sensiblen Hautlappen zuckten und wanden sich, streckten und verdickten sich - und im Nu war die Folie zu einem Gleitermodell gefaltet.
    „Das sind die Handlungsarme, mit denen die Viperiden jegliche Art von Instrumenten bedienen können", erklärte die Xenomedizinerin dazu.
    „Dann hat er noch ein zweites Armpaar?" fragte Nadja.
    Sie bekamen es gleich darauf zu. sehen. Zwanzig Zentimeter unterhalb der Handlungsarme wuchsen dem Viperiden zwei weitere, schlangenartige Fortsätze aus dem Körper. Sie waren nur fünfzig Zentimeter lang und dünner, und die Handlappen waren weniger sensibel ausgebildet. Arfe Loidan ließ den Viperiden damit die erreichbaren Stellen seines Körpers massieren, dann eine projizierte Siganesenpuppe ergreifen und ins Maul einführen.
    „Muß das wirklich sein?" beschwerte sich Mila.
    „Ich nehme mir diese Freiheit einfach heraus." Arfe Loidan fand stets ein kindliches Vergnügen daran, andere mit ihrem schwarzen Humor zu schockieren. Ernster fügte sie hinzu: „Dieses sekundäre Armpaar dient vermutlich der Körperpflege und der Nahrungszuführung."
    Das Holorama bildete sich weiter nach unten. An der Stelle, wo der kurze, nur etwa einen Meter lange Schlangenkorpus in einem verdickten Stummel endete, wuchsen dem Viperiden zwei weitere Tentakel aus dem Körper. Sie waren im Oberschenkelbereich fast so dick wie der Körper selbst; auf halber Höhe gab es eine Einschnürung, und danach waren die Beine nur noch ein Drittel so stark. Sie endeten in ovalen, dreißig Zentimeter langen und fünfzehn Zentimeter breiten Fußlappen, die sich förmlich am Boden festsaugten.
    Der gesamte Körper war, wie die sechs Extremitäten und der Kopf, mit kleinen stellargroßen Schuppen bedeckt, die einen grünen Grundton hatten, aber während der Bewegung inschier allen Farben des Spektrums schillerten. Arfe Loidan ließ den Viperiden eine Art Tanz aufführen, um seine Beweglichkeit zu demonstrieren.
    Diese Bewegungsstudie mutete wie ein Unterwasserballett mehrerer ineinander verschlungener Schlangen an: Die Bewegungen gingen fließend ineinander, waren majestätisch und für menschliche Begriffe auch ästhetisch.
    Dabei flossen Wogen aus Farbkompositionen über die Schuppen des Körpers und der Extremitäten.
    Plötzlich ging der Tanz in eine wilde Attacke über. Die Bewegungen waren auch dabei fließend majestätisch, aber sie hatten etwas Ekstatisches und unglaublich Aggressives an sich.
    Der Viperide stieß sich mit beiden Beinen vom Boden ab. Dabei bog sich sein kurzer Schlangenkörper zuckend durch. Die beiden Handlungsarme schnellten, den Körper förmlich nach sich ziehend, schlängelnd nach vorne geradewegs auf Atlan zu.
    Der Arkonide zuckte unwillkürlich zusammen, nur um gleich darauf über sich und Arfes Effekthascherei zu schmunzeln. Bevor der Viperide ihn erreicht hatte, erlosch die Projektion und baute sich im Zentrum des Holowürfels wieder auf - den majestätischen Tanz fortführend.
    „Das ist ein Viperide, wie er leibt und lebt", erklärte Arfe Loidan nach dieser Demonstration. „Diese Spezies ist tatsächlich wirbellos. Sie besteht, bis auf den Schädel, und auch der wird nur von Knorpeln zusammengehalten, ausschließlich aus Weichteilen. Die Schuppen setzen sich zu einem variablen und extrem beweglichen, verwindbaren Exoskelett zusammen. Sie sind durch Knorpelhaken im Muskelgewebe verankert.
    Es gibt keinerlei Geschlechtsmerkmale. Meine erste Aussage, daß es sich um Neutra handelt, die nicht der Fortpflanzung fähig sind, hat sich bestätigt. Und noch eines ist klar: Die Viperiden werden nicht nachträglich sterilisiert. Sie werden geschlechtslos geboren. Anzeichen dafür, daß sie Klone sind, also synthetisch gezüchtete Wesen, gibt es nicht. Sie sind auf natürliche Weise entstanden."
    „Das wirft die Frage ihrer Herkunft und Entstehung auf", stellte Myles Kantor fest. „Darum frage ich nochmals: Wachsen sie auf Bäumen?"
    „Und ich kann nur wiederholen, daß diese Möglichkeit im Prinzip nicht auszuschließen ist", antwortete Arfe Loidan ernst. „Wir müßten einen lebenden Viperiden fangen, um ihn studieren und befragen zu können.
    Ich konnte nur ein ungefähres
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