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1811 - Konferenz der Galaktiker

Titel: 1811 - Konferenz der Galaktiker
Autoren: Unbekannt
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verletzt wurde.
    Das Tosszum auf seiner Schulter kreischte vor Erregung und Angst. Es klammerte sich an ihn und krallte seine Klauen in seine Kleidung, damit es nicht hinunterfallen konnte.
    Kaum zwei Minuten waren seit dem ersten Treffer verstrichen; der Arkonide erreichte einen Raum, in dem sich ein quaderförmiger Behälter aus Formenergie erhob. Er leuchtete von innen und erhellte eine junge Arkonidin, die in einer Syntromed-Röhre lag. Zahlreiche Schläuche und Kabel waren mit ihrem Körper verbunden, überwachten ihre Körperfunktionen und versorgten sie mit allem, was sie benötigte.
    Sie war bei Bewußtsein. Nun wandte sie Voge von Tissaque das Gesicht zu, als er sich ihr näherte.
    „Keine Angst, Schwester!" rief er. „Ich bringe dich hier heraus. Sollen die anderen sich die Köpfe einschlagen, mir ist das egal, wenn du nur in Sicherheit bist."
    Sie lächelte matt und signalisierte ihm mit einem Handzeichen, daß sie ihn verstanden hatte.
    Voge streifte sich einen Raumanzug über und ließ sich in einen Sessel gleiten, der mit allerlei Schaltelementen versehen war. Ein Monitor leuchtete auf. Während der Blues-Raumer unter immer neuen Treffern schwankte und schaukelte, während Alarmsirenen durch das Schiff heulten, brachte er sie in ein Beiboot.
    „Nur ein paar Sekunden noch!" rief er ihr zu, während er den Stauraum verließ. „Wir starten gleich!"
    Er raste in die Zentrale des Beibootes und versuchte, die Hangarschleuse mit einem Funkbefehl zu öffnen. Die Schotte bewegten sich nicht. Der Diskus der Blues war offenbar so schwer getroffen, daß die Systeme an Bord nicht mehr funktionierten.
    „Tut mir leid, Ryxiam", sagte er, „aber unser Wohl geht vor."
    Er feuerte die Bugkanone des Beibootes ab. Die gesamte Schleuse löste sich in wabernde Gäsmassen auf, die vom Luftdruck ins All hinausgeschleudert wurden.
    Voge von Tissaque startete das Beiboot und ließ es durch die Öffnung gleiten, lenkte es dann augenblicklich auf die Außenbezirke des Sonnensystems. Er war kaum einige tausend Meter von dem Diskus der Blues entfernt, als dieser explodiere und sich in einer Glutwolke auflöste.
    Achselzuckend beschleunigte der Arkonide das Beiboot. Schön bald erreichte er die Peripherie des Systems.
    Die Schlacht blieb weit hinter ihm zurück. Nur nebenbei beobachtete er, daß sich die Reste der vereinten Bluesund Unitherflotte auf dem Rückzug befanden.
    Die Igelschiffe hatten sich einmal mehr als stärker erwiesen.
    Voge von Tissaque programmierte den Kurs ein, das Beiboot beschleunigte auf Überlichtgeschwindigkeit. Dann verließ er die Zentrale, um zu der jungen Frau im Stauraum zu gehen.
    Sie lag unversehrt in ihrem Isolierraum aus Formenergie. Als sie ihn sah, hob sie eine Hand, um ihm mit den Fingern das Siegeszeichen zu zeigen. Das Tosszum auf der Schulter des Arkoniden reckte sich in die Höhe und winkte mit beiden Armen, um auf das Zeichen zu antworten. Als sie darauf mit den Fingern schnippte, quiekte das Tier vor Vergnügen.
    „Ich habe dir gesagt, daß wir es schaffen, Alyschja, und wir werden auch die nächsten Schritte bewältigen! Du kannst dich auf mich verlassen."
    „Das weiß ich, Bruderherz!" .Ihre Stimme klang schwach aus dem Formenergieraum.
    Die junge Frau trug leichtes Makeup, das die äußeren Anzeichen ihrer Krankheit überdeckte. Doch ihre Augen lagen tief in den Höhlen, und sie tränten ständig. Ihre Augäpfel waren nicht rötlich, sondern schimmerten violett.
    Alyschja hob ein winziges Blasinstrument an die Lippen, eine melodiöse Reihe von Tönen erklang. Sie waren von solcher Klarheit und Klangfülle, daß Voge ergriffen auf die Knie sank und seine Lippen für einen Moment unkontrolliert zuckten.
    Er war ein harter Mann, der gnadenlos gegen sich selbst und andere sein konnte. Wenn es um seine erkrankte Schwester ging, konnte er jedoch sehr weich sein.
    Alyschja war zehn Jahre jünger als er. Voge von Tissaque fühlte sich als ihr großer Bruder nicht nur verantwortlich für sie, sondern er vergötterte sie. Für ihn war sie der Inbegriff der Reinheit und der Schönheit.
    Um so mehr hatte ihn die Diagnose der Ärztegetroffen. Sie hatten eine gefährliche Virusinfektion bei ihr festgestellt, die sich Alyschja durch den Kontakt mit Insekten auf einer Kolonialwelt geholt hatte. Die Krankheit war absolut tödlich, wenn es nicht gelang, ihr rechtzeitig ein Gegenmittel zu geben.
    Dieses Mittel gab es nur auf einem von Arkoniden besiedelten Kolonialplaneten, wo es aus dem
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