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1811 - Konferenz der Galaktiker

Titel: 1811 - Konferenz der Galaktiker
Autoren: Unbekannt
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sich zu übergeben.
    Entsetzt sank Kendix auf die Knie. Er begriff, daß er allzu optimistisch gewesen war. Stöhnend drückte er die Hände gegen den Leib und versuchte, der Übelkeit Herr zu werden.
    „Helft mir", forderte er. „Schützt mich endlich gegen diesen Lärm!"
    Er hob die Hände gegen den Kopf, um sich die Ohren zuzuhalten, hatte dann jedoch mit einer so starken Welle der Übelkeit zu kämpfen, daß er sie wieder gegen den Magen drückte. Zugleich hatte er das Gefühl, daß sich ihm irgend etwas ins Gehirn drängte, um es auszufüllen und danach auszusaugen.
    Eine Flut von Bildern entstand vor seinen Augen. Der Ferrone erinnerte sich plötzlich an viele Dinge, die er längst vergessen zu haben meinte. Er glaubte schon, daß seine letzte Stunde gekommen war.
    Es war ihm klar, daß sein Assistent recht gehabt hatte. Das Unglaubliche war eingetreten. Igelschiffe einer unbekannten Macht waren bis ins Wega-System vorgedrungen, obwohl man sich im Schoß der LFT absolut sicher gefühlt hatte. Sie setzten den Planeten Ferrol der gefürchteten Tangle-Strahlung aus, jener geheimnisvollen Durchleuchtung, mit der die Fremden die Intelligenzwesen der Milchstraße offenbar untersuchten.
    Kendix stemmte sich mit ganzer Kraft gegen die unheimliche Macht, die ihm die Seele aus dem Leib zu reißen schien. Aber erfühlte, daß er sich nicht auf Dauer gegen sie behaupten konnte.
    Vor Angst und Verzweiflung begann er zu schreien. Zugleich hörte er, daß die Männer und Frauen, seiner Delegation sich in ähnlicher Weise Luft machten. Einige von ihnen rannten in Panik vom Haus weg, obwohl sie doch wissen mußten, daß die Strahlung nicht auf einen eng umrissenen Bezirk beschränkt war, sondern sie überall erfassen würde.
    Auch der Abgeordnete glaubte zunächst an einen auf ihn konzentrierten Angriff, doch dann sah er, daß bei den Gebäuden vor der Bergkette Feuer ausgebrochen war. Das Kraftwerk explodierte, eine gewaltige Stichflamme schoß bis in die Wolken.
    Die Panik hatte die Wissenschaftler in den Forschungszentren erfaßt, auch dort war das Chaos ausgebrochen. Es manifestierte sich in Explosionen, die durch Prozesse ausgelöst wurden, die außer Kontrolle geraten waren.
    Entsetzt dachte Kendix daran, daß die Wissenschaftler unter anderem an Projekten mit hochwirksamen Giften arbeiteten, wie sie in der Forschung benötigt wurden. Wenn diese Giftstoffe frei wurden, gerieten er und seine Delegation ebenso in höchste Gefahr wie alle Anwohner in den Häusern auf der Ebene.
    Blitzartig erinnerte er sich daran, warum die Ferronen überhaupt auf diese Giftstoffe angewiesen waren.
    Ursprünglich war man bemüht gewesen, einige wissenschaftliche Arbeiten auszuklammern, um Forschungsergebnisse von anderen zu übernehmen und somit gefährliche Arbeitsprozesse zu überspringen. Im Auftrag der Wissenschaftler hatte er sich an eine der führenden Persönlichkeiten der Milchstraße gewandt, doch dieser hatte es strikt abgelehnt, Ferrol mit Material zu versorgen.
    Diese Person hatte sich mit dem Hinweis geweigert, daß die von seinen Leuten erarbeiteten Erkenntnisse zur Entwicklung von Waffen führen könnten. Er hatte ihm nicht abgenommen, daß die Ferronen überhaupt nicht die Absicht hatten, solche Vernichtungsmittel herzustellen. Kendix hatte es zwar immer wieder beteuert, doch das hatte ihm nichts genützt. Der andere hatte sich nicht täuschen lassen.
    „Es ist ein gewaltiger Unterschied", stammelte Kendix, „ob man solche Waffen konstruiert, oder ob man sie einsetzt. Keiner von uns hat vor, sie gegen irgend jemanden zu verwenden. Sie dienen lediglich der Abschreckung."
    Jetzt gerieten Hunderte oder vielleicht gar Tausende von Ferronen in Lebensgefahr, nur weil man gezwungen gewesen war, äußerst riskante Wege bei der Forschung zu gehen, die man sonst hätte vermeiden können.
    „Dafür wirst du mir bezahlen!" stieß Kendix keuchend hervor, während er mit unerträglicher Übelkeit kämpfte. „Wenn auch nur ein Ferrone durch deine Schuld stirbt, ist dein Leben verwirkt!"
     
    2.
     
    Voge von Tissaque ließ die Hauptleitzentrale rasch hinter sich und eilte über einen Gang auf die Peripherie des Diskusraumers zu.
    Immer wieder wurde das Raumschiff von schweren Treffern erschüttert. Gelegentlich versagte die Gravitationsautomatik, und der junge Arkonide wurde von Erschütterungen gegen eine der Wände geschleudert.
    Doch die Ausfälle waren nie so schlimm, daß er den Boden vollends unter den Füßen verlor und
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