Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
181 - Die Hölleneiche

181 - Die Hölleneiche

Titel: 181 - Die Hölleneiche
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
auf. Kein Zweifel, das war eine Tote!
    Eine lebende Tote!
    Da Vicky die Tür nicht zur Seite schob, tat es Claire Davis selbst.
    »Laß sie nicht rein!« kreischte Lisa. »Schließ um Himmels willen die Tür!«
    Vicky Bonney wollte es tun, doch Claire Davis stemmte sich dagegen. Ihr bleiches Gesicht verzerrte sich, sie zeigte Vicky zischend und fauchend die Zähne.
    Claire streckte eine Hand zur Tür herein und griff nach Vicky Bonneys Kehle.
    Der Druck ihrer Finger war schmerzhaft.
    Vicky wollte sich davon befreien, doch es gelang ihr nicht.
    »Lisa!« röchelte sie, doch ihre Freundin stand wie festgeleimt da.
    »Lisa, hilf mir!«
    Die pausbäckige Malerin wollte es, aber ihre Beine gehorchten ihr nicht.
    »Tasche…« preßte Vicky mühsam hervor. »Tasche…«
    Lisa blickte sich suchend um. Wo befand sich Vickys Tasche? Warum wollte sie sie haben?
    Vicky verzichtete darauf, die Tür schließen zu wollen. Da Claire Davis den Arm hereingestreckt hatte, war das ohnedies nicht möglich.
    Deshalb schob Vicky die Tür blitzschnell zur Seite.
    »Nein!« schrie Lisa entsetzt und raufte sich die Haare.
    Aber die Tür war Vicky hinderlich gewesen. Sie hatte sich nicht richtig wehren können.
    Nun setzte sie Füße und Knie gegen Claire Davis ein, doch die lebende Tote spürte keinen Schmerz mehr.
    Kraftvoll riß sie Vicky Bonney aus dem Haus.
    Auf der Terrasse rammte sie Vicky dann gegen die Hauswand und würgte sie nun mit beiden Händen.
    Vicky hatte das bleiche Gesicht ganz nahe vor sich. Ihr drohten die Sinne zu schwinden.
    Und Lisa Whitfield stand immer noch wie gelähmt da…
    Doch dann gab sich die Malerin endlich einen Ruck. Sie hatte Vickys Tasche entdeckt und durchwühlte sie mit zitternden Fingern.
    Sie hörte etwas klirren, und als sie tiefer grub, sah sie drei silberne Sterne. Ohne zu überlegen, griff sie sich einen und rannte auf die Terrasse hinaus.
    Vickys Widerstandskraaft erlahmte.
    Lisa wußte nicht, daß sie einen magischen Wurfstern in der Hand hielt, und sie hatte keine Ahnung, wie man ihn einsetzte - und ob er überhaupt eine Waffe gegen Claire Davis war.
    Sie wagte sich fast nicht an Claire Davis heran, aber ihr war klar, daß sie der Freundin beistehen mußte, sonst war sie erledigt.
    Lisa stach der lebenden Toten den geweihten Silberstern, der die Form eines Drudenfußes hatte, in den Unterarm.
    Das spürte Claire Davis.
    Sie heulte auf, und jetzt war es Panik, die ihr Gesicht verzerrte.
    Sie ließ Vicky Bonney los, riß den Arm zurück, und Lisa entfiel der Wurf stern. Klirrend landete er auf dem Steinboden.
    Er hatte auf Claires Arm ein dunkles Brandzeichen hinterlassen.
    Vicky pumpte gierig Luft in ihre Lunge. Ihre Kehle schmerzte höllisch, und die Tränen in ihren Augen ließen alles unnatürlich verschwimmen.
    Aber das Glänzen des magischen Wurfsterns nahm sie wahr. Als sie sich danach bückte, verlor sie das Gleichgewicht und fiel auf die Knie.
    Sie griff nach dem glänzenden Stern und kämpfte sich wieder hoch, doch sie sah Claire Davis nicht mehr. Es war nur noch Lisa da.
    »Wo ist sie?« wollte Vicky wissen. Jedes Wort ließ den Schmerz in ihrer Kehle neu aufflammen.
    »Sie ist geflohen«, antwortete Lisa mit bebender Stimme. »Weggelaufen! Komm ins Haus, Vicky, schnell!«
    Sie griff nach Vickys Hand und zog sie ins Wohnzimmer.
    Hastig schloß sie die Tür und drehte den Schlüssel zweimal herum.
    »Es ist… ein… ein unvorstellbarer Wahnsinn!« stammelte die Malerin. »Claire Davis… lebt wieder… aber wie?«
    Es wäre wichtig gewesen, Claire zu verfolgen, doch Vicky hatte im Moment nicht die Kraft dazu. Sie war ja eben erst knapp dem Tod entronnen.
    Und Lisa hätte niemals den Mut gehabt, hinter Claire herzulaufen, sie zu stellen und unschädlich zu machen - abgesehen davon wußte sie auch gar nicht, wie das zu bewerkstelligen war.
    Vicky ließ sich erledigt in einen Sessel fallen und streckte die Beine von sich. Sie bot das Bild einer Geschlagenen. Als ihr das bewußt wurde, versuchte sie sich zusammenzunehmen.
    Sie zog die Beine an und setzte sich gerade.
    »Vielleicht kommt sie zurück!« flüsterte Lisa nervös. Sie blickte dabei ängstlich zur Terrassentür. »Ich habe ihr mit dem Stern einen sehr großen Schmerz zugefügt…«
    »Wenn du das nicht getan hättest, würden wir jetzt wahrscheinlich beide nicht mehr leben«, erklärte Vicky Bonney nüchtern. »Wir brauchen Hilfe. Tony kann in 45 Minuten hier sein. Ich rufe ihn an.«
    ***
    Als das Telefon anschlug, stand Mr.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher