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181 - Die Hölleneiche

181 - Die Hölleneiche

Titel: 181 - Die Hölleneiche
Autoren: A.F.Morland
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traute meinen Augen nicht…«
    »Was hast du gesehen, Großvater?« fragte Janice ungeduldig.
    »Claire Davis!« flüsterte James Kingsley tonlos.
    »Aber die ist doch… Claire Davis ist doch tot…«
    »Es ist für die Hölle kein Problem, sie wieder aufstehen zu lassen, mein Kind«, erwiderte Kingsley. »Sie… starrte mich mit ihren gebrochenen Augen an… Es war grauenvoll… Sie wollte ins Haus…«
    »Hielt das Weihwasser sie nicht ab?«
    »Ich weiß es nicht. Ich wollte sie mit dem Kruzifix vertreiben, doch bevor du kamst, verschwand sie. Sie wird sich in ein anderes Haus Einlaß verschaffen und… O Gott, Barrygate wird zum Schlachtfeld der Hölle werden, Janice!«
    ***
    »Baby, was soll der Dolch?« fragte Paul Alden. »Wenn du denkst, ich stehe auf Schmerzen, bist du auf dem Holzweg. Ich mag es schön auf die herkömmliche - schmerzfreie - Art. Das Spielchen mit der Klinge hebst du dir für Johnnie auf, okay?«
    »Der Dolch gehört dazu«, sagte Yora.
    »Wenn du ohne ihn nicht kannst, leg ihn hier auf den Nachttisch, und dann laß die Hüllen fallen. Woher nahmst du eigentlich den Fummel? Du hattest nichts bei dir, als wir das Hotei betraten.«
    »Vielleicht kann ich zaubern.«
    »Blödsinn, das kann niemand. Du warst vorher schon mal hier und hast das Gewand im Bad versteckt. Richtig?«
    Yora kam näher.
    »Der Dolch scheint für dich sehr wertvoll zu sein«, sagte Alden verdrossen. »Ich bin dennoch dafür, daß du dich von ihm trennst.«
    »Aber nicht doch. Du wirst dich von etwas trennen«, eröffnete die Dämonin dem Muskelmann. »Ich will deine Seele!«
    Und damit stach sie zu…
    ***
    Johnnie Positano wanderte ungeduldig im Zimmer herum. Er kam sich irgendwie blöd vor.
    Eine idiotische Situation war das, zu warten, bis Paul…
    Was würden die beiden wohl sagen, wenn er die Tür einfach aufriß und entschieden verlangte, mitmachen zu dürfen? Paul würde meckern, aber Yora?
    Ein seltsamer Laut drang durch die Tür.
    Positano kratzte sich unschlüssig hinter dem Ohr. Ratlos stand er vor der Tür.
    »Ach was!« knurrte er und griff nach dem Knauf.
    Er öffnete die Tür und riß verdattert die Augen auf.
    Yora wandte sich ihm zu. Ein wildes Feuer loderte in ihren Augen.
    »Du kannst es nicht erwarten, wie?« fauchte sie.
    »Wo… wo ist Paul?« fragte Johnnie Positano perplex.
    »Weg«, antwortete die Dämonin eisig.
    »Verdammt noch mal, was ist das für ein Scheißspiel, Yora?« herrschte der Muskelmann sie an.
    Wie hatte Paul das Schlafzimmer verlassen? Doch nicht etwa durch das Fenster?
    Johnnie rannte zum Fenster und öffnete es. Er befand sich im sechsten Stockwerk, und die Fassade war so glatt, daß selbst Fliegen Mühe haben mußten, sich daran festzuhalten.
    Zornig schloß Johnnie das Fenster wieder und drehte sich um. »Wo ist mein Freund?« fragte er aggressiv. »Was hast du mit ihm gemacht, du Hexe? Ich wußte gleich, daß an der ganzen Geschichte irgend etwas stinkt.«
    Yora lächelte unbeeindruckt. »Du scheinst nicht nur Muskeln, sondern auch Verstand zu haben.«
    »Richtig, und mein Verstand sagt mir, ich soll mich vor dir in acht nehmen.«
    »Das habe ich gleich gemerkt…«
    Er ging auf sie zu und griff hart nach ihren Schultern. »Du redest jetzt, oder…«
    »Oder?« Sie sah ihn furchtlos an.
    »Oder ich prügle aus dir heraus, was ich wissen will!«
    Sie nickte. »Na schön, beenden wir dieses Spiel, wenn es dir keinen Spaß macht«, sagte Yora plötzlich versöhnlich. »Dein Freund befindet sich im Schrank. Bei deiner Intelligenz hättest du selbst darauf kommen müssen.«
    Die Türen des Einbauschranks waren ebenfalls tapeziert, so daß es auf den ersten Blick so aussah, als gebe es keinen Schrank in diesem Raum.
    Johnnie Positano beruhigte sich.
    Er kam sich auf einmal blöd vor. Paul hatte sich aus einer verrückten Laune heraus im Schrank versteckt. War das ein Grund, gleich so durchzudrehen?
    Ein bißchen verlegen ließ er das rothaarige Mädchen los. Er sah ihr nicht in die Augen, sondern senkte den Blick und murmelte: »Hör mal, Yora, es… es tut mir leid, ehrlich. Ich weiß nicht, warum ich auf diesen albernen Quatsch so heftig reagiert habe. Bitte entschuldige.«
    »Schon gut«, sagte die Dämonin.
    »Paul, du kannst herauskommen!« rief Johnnie Positano grinsend. »Nun komm schon, du dämlicher Hund. Du brauchst nicht länger den Liebhaber zu spielen, der sich vor dem zu früh heimgekehrten Ehemann verstecken muß!«
    Obwohl Paul nicht reagierte, meldete sich
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