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181 - Die Hölleneiche

181 - Die Hölleneiche

Titel: 181 - Die Hölleneiche
Autoren: A.F.Morland
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mir auch schnurzegal.« Er stach mit dem Finger gegen Johnnies Brustbein. »Paß auf, wenn du kneifst und mir die Tour versaust, rede ich nie wieder ein Wort mit dir, ist das klar?«
    »Die führt irgend etwas im Schilde«, sagte Positano.
    Alden grinste. »Das will ich stark hoffen.«
    Yora trat aus dem Bad. Sie trug nicht mehr den hautengen schwarzen Lederanzug, sondern ein weißes weites, wallendes Gewand - den kunstvoll mit schwarzmagischen Zeichen bestickten Blutornat!
    »Wie siehst du denn auf einmal aus?« stieß Johnnie Positano verblüfft hervor. »Wie… wie eine Priesterin.«
    »Ich bin eine Priesterin«, erwiderte Yora kühl.
    »Ach, du liebes bißchen, sie hat ’ne religiöse Macke!« Paul Alden lachte laut. »Komm zu mir, Baby. Leg dich zu mir, und dann laß uns gemeinsam jubeln und lobpreisen. Würdest du bitte draußen warten, bis du dran bist, Johnnie?«
    Positano sah die Dämonin fragend an. »Ist er wirklich der erste?«
    Die Totenpriesterin nickte. »Er ist es.«
    Alden rieb sich die Hände. »Du hörst es. Also mach ’ne Fliege, Kleiner.« Johnnie Positano verließ enttäuscht das Schlafzimmer und schloß die Tür.
    »Und nun zeigen wir einander, was wir zu bieten haben«, schlug Paul Alden vor.
    »Einverstanden«, sagte Yora und brachte den Seelendolch zum Vorschein.
    ***
    Die Dunkelheit hatte sich nicht nur über Barrygate gelegt, sie hatte sich auch in James Kingsley ausgebreitet. Nervös sah er immer wieder auf die alte Wanduhr, als erwarte er jemanden.
    »Es wird irgend etwas passieren«, flüsterte er. »Ich weiß es… Ich habe mir den Zorn des Höllenbaumes zugezogen.«
    »Du hast völlig richtig gehandelt, Großvater«, sagte Janice. »Du konntest Claire Davis nicht dort hängen lassen.«
    »Aber dadurch droht nun auch dir Gefahr.«
    »Jeder, der in Barrygate wohnt, ist in Gefahr«, entgegnete das Mädchen.
    »Wenn davon doch nur Sergeant Keel zu überzeugen wäre. Vincent ist nicht davon abzubringen, daß alles in bester Ordnung ist.«
    Janice hob plötzlich den Kopf und bedeutete ihrem Großvater, still zu sein.
    Sie hatte ein ausgezeichnetes Gehör - manchmal behauptete er scherzhaft, seine Enkelin habe keine Mühe, einen Floh husten zu hören -, deshalb sah er sie gespannt an.
    Was hatte Janice vernommen?
    Sie sagte nichts, stand nur da und lauschte konzentriert. Nach einer Weile entspannte sie sich, schüttelte den Kopf und meinte, sie müsse sich wohl geirrt haben.
    »Was glaubst du, gehört zu haben?« wollte der alte Mann wissen.
    »Mir war, als hätte jemand an einem der Fenster gerüttelt.«
    »Man sollte sicherheitshalber nachsehen«, sagte Kingsley gepreßt und griff nach seinem Stock.
    »Du bleibst liegen!« ordnete Janice an. »Ich sehe nach!«
    »Nimm das Kreuz mit!«
    »Glaubst du wirklich, daß das nötig ist?«
    »Wir können nicht vorsichtig genug sein«, erwiderte James Kingsley mit belegter Stimme.
    Janice nahm das Kruzifix an sich und begann mit ihrem Rundgang. Sämtliche Fenster waren geschlossen, auch keine der Türen war offen.
    Wer immer ins Haus zu gelangen versucht hatte - es war ihm nicht gelungen.
    Plötzlich schrie Kingsley laut und durchdringend. Janice blieb vor Schreck das Herz fast stehen. Sie fuhr entsetzt herum.
    »Janice!« brüllte der alte Mann. »Janice! Das Kreuz! Schnell, das Kreuz! Aaahhh…!«
    Janices Augen weiteten sich in panischem Entsetzen. »Großvater!«
    Sie eilte ins Wohnzimmer. James Kingsley lag nicht mehr auf dem Sofa, sondern vor dem Fenster auf dem Boden.
    »Aaahhh… Aaahhh… Aaahhh…!« stöhnte er.
    »Großvater, um Himmels willen, was ist mit dir?«
    Er war in der Aufregung gestolpert, der Stock, auf den er sich gestützt hatte, war ihm weggerutscht, und er war gestürzt. Jetzt schmerzte ihn das Bein.
    Janice zerrte ihn ächzend hoch und legte sich seinen Arm über den Nacken. Sie brachte ihn zum Sofa zurück. »Aaahhh… Aaahhh…«, stöhnte er immer noch.
    »Warum bist du aufgestanden? Ich habe dir doch gesagt, du sollst liegen bleiben!«
    Sein Gesicht war noch schmerzverzerrt, aber er hörte auf zu stöhnen.
    »Warum wolltest du das Kruzifix haben, Großvater?« fragte Janice. »Was hast du gesehen?« Sie holte den Stock und legte das Kreuz auf den Tisch.
    Er fuhr sich mit dem Handrücken auf seine Stirn und drehte den Kopf nervös hin und her.
    »Du hattest richtig gehört, Janice«, kam es undeutlich über seine Lippen. »Es war jemand an einem der Fenster.«
    »Ein Teufel?« fragte Janice gespannt.
    »Ich… ich
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