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181 - Die Hölleneiche

181 - Die Hölleneiche

Titel: 181 - Die Hölleneiche
Autoren: A.F.Morland
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Diamondback aus der Schulterhalfter und richtete ihn gegen den weiblichen Teufel dicht hinter mir.
    Der Revolver krachte, und Claire Davis bekam zum erstenmal geweihtes Silber zu spüren.
    Sie schrie, daß mir meine Ohren klingelten, und schwarzes Blut tropfte aus der Schußwunde.
    Die Teufelin war nicht lebensgefährlich verletzt. Sie preßte ihre Hand gegen die Seite und wollte fliehen. Meine nächste Kugel hätte besser gesessen, doch ich brauchte nicht noch einmal zu schießen.
    Mr. Silver griff ein.
    Mit einer Faust aus massivem Silber tötete der Ex-Dämon die gefährliche Feindin.
    ***
    Lisa Whitfield legte mir einen Notverband an. Claire Davis hatte ziemlich tief gebissen. Mr. Silver hatte die Wunde magisch gereinigt, damit kein schwarzer Keim mein Blut vergiften konnte, und Vickys Freundin meinte, die Verletzung solle sich unbedingt Dr. Bloom ansehen.
    Der Schmerz, der pausenlos meinen Arm durchglühte, konnte mich im Kampf behindern, deshalb wollte ich mir vom Dorfarzt eine schmerzstillende Spritze geben lassen, bevor wir gegen den Höllenbaum vorgingen.
    Vicky sah mich an, als würde sie mit mir leiden.
    Ich streichelte ihre Wange. »Das heilt wieder, mach dir keine Sorgen.«
    Ich verließ mit dem Ex-Dämon das Haus der Malerin.
    Diesmal überließ ich Mr. Silver das Steuer, um meinen verletzten Arm zu schonen.
    In Dr. Blooms Haus brannte Licht. Wir läuteten den Dorfarzt heraus, und ich zeigte ihm meine Verletzung.
    »Donnerwetter«, sagte Geoffrey Bloom und wiegte den Kopf, als würde ihn die Bißwunde sehr beeindrucken. »Wer hat Ihnen denn die zugefügt?«
    »Claire Davis«, antwortete ich wahrheitsgetreu, doch Bloom glaubte mir nicht.
    »Claire Davis ist tot!« sagte er. »Sie hat sich das Leben genommen. Ich habe sie gesehen, mußte den Totenschein ausstellen.«
    »Ich schlage vor, Sie helfen mir zuerst, und ich erzähle Ihnen hinterher alles ganz genau«, sagte ich. »Oder besser: Mr. Silver wird Sie informieren.«
    Der Ex-Dämon hatte diesbezüglich seine eigene Technik: Wenn man ihm nicht glaubte, half er ein wenig mit magischer Hypnose nach.
    Der Arzt führte uns ins Behandlungszimmer.
    Während er meine Verletzung versorgte, erzählte ihm Mr. Silver die wahre Geschichte, die sich wie eine ganz dicke Lüge anhörte.
    Und Dr. Bloom glaubte ihm - weil der Ex-Dämon ihn dementsprechend präpariert hatte.
    Während der Doktor eine Einwegspritze aufzog, grinste mich mein hünenhafter Freund an.
    »Es wird ein bißchen pieken, mach dir deshalb aber nicht gleich in die Hosen, okay?«
    »Keine Sorge«, gab ich zurück. »Ich kippe schon nicht von der Sprosse.«
    »Willst wohl beweisen, daß du aus dem Stoff bist, aus dem man Helden macht, wie?«
    Dr. Bloom stach zu - und ich zuckte nicht einmal mit der Wimper, obwohl es weh tat.
    ***
    Die nackten Teufel hatten sich in Barrygate umgesehen. Sie hatten Dr. Bloom und seine Frau Barbra beim Austauschen von Zärtlichkeiten beobachtet und auch in andere Häuser geschaut.
    Inzwischen hatten sie ihre Wahl getroffen. Das nächste Opfer sollte Barbra Bloom sein.
    Eine neue Frucht für den Höllenbaum!
    Die Teufel hatten zunächst James Kingsley bestrafen wollen, aber dann hatten sie gesehen, daß es Claire Davis wegen der »weißen« Sicherheitsmaßnahmen nicht gelungen war, sich Einlaß in das Haus des alten Mannes zu verschaffen.
    Vielleicht hätten sie die unsichtbare Barriere durchbrechen, den alten Mann töten und seine Enkelin zum Höllenbaum bringen können, doch sie wollten den Weg des geringsten Widerstandes gehen, und der führte sie zu Barbra Bloom zurück.
    Lautlos schlichen sie auf das Haus des Doktors zu.
    Diese zweite Frucht durfte dem Höllenbaum niemand mehr nehmen. Sie würden sie bewachen.
    Ganz vorsichtig setzten sie ihren Pferdefuß auf, um sich mit keinem Geräusch zu verraten.
    Der Tod kam hier wirklich auf leisen Sohlen.
    ***
    Barrygate war eine kleine Gemeinde, in der viele gesunde und wenig kranke Menschen lebten. Das war erfreulich.
    Dr. Bloom hatte dennoch genug Patienten, denn sie kamen aus weitem Umkreis zu ihm. An manchen Tagen quoll das Wartezimmer fast über, und Barbra ging ihrem Mann zur Hand, so gut sie konnte.
    Der Abend gehörte dann aber in der Regel ihnen.
    Daß Menschen zu so später Stunde Hilfe brauchten, war die Ausnahme.
    Die junge Frau hoffte, daß ihr Mann bald wieder bei ihr war. Sie löste inzwischen ein Kreuzworträtsel.
    Das Behandlungszimmer lag so weit vom Living-room entfernt, daß Barbra nicht hörte, was dort
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