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1809 - Werwolf-Falle

1809 - Werwolf-Falle

Titel: 1809 - Werwolf-Falle
Autoren: Jason Dark
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Erfahrungen sammeln können, und die konnte ich hier wieder anwenden. Es gab keine Schnittwunden am Hals, diese hier waren von scharfen Zähnen verursacht worden.
    Von Wolfszähnen?
    Dieser Gedanke sprang mich automatisch an. Das konnten nur Wolfszähne gewesen sein, wenn ich das Opfer auf unseren Fall bezog, aber ob sie von einem Werwolf stammten, war mehr als fraglich.
    Wir alle hatten den Toten gesehen, und Walter Rüger zeigte als Erster eine Reaktion. Er gab einen leicht gurgelnden Laut von sich, dann machte er kehrt und rannte nach draußen, um sich dort zu übergeben.
    Harry und ich blieben zurück.
    »Sag was, John«, meinte mein deutscher Freund.
    »Ich weiß nicht, ob ihn ein Werwolf getötet hat.«
    »Klar. Aber eine Bisswunde ist es wohl.«
    »Genau. Sie kann auch von einem normalen Wolf stammen und nicht von einem Werwolf, obwohl ich zugeben muss, dass sie schon recht groß ist.«
    »Also Werwolf«, sagte Harry.
    »Ich würde es nicht ausschließen.«
    »Dann sind wir hier doch richtig.«
    »Es sieht so aus.«
    Unser Kollege kehrte zurück. Er sah alles andere als gut aus. Sein Gesicht war bleich, die Augen leicht rot gerändert. Er vermied es, einen Blick auf den Toten zu werfen.
    »Geht es Ihnen besser?«, fragte ich.
    »Ja, es geht wieder.«
    »Gut.«
    »So etwas hab ich noch nie gesehen. Wenn hier jemand stirbt, dann normal und nicht auf so eine schlimme Art und Weise. Nein, das ist – ach, ich weiß es nicht.«
    »Jedenfalls sind wir nicht grundlos hier«, sagte ich. »Es gibt einen brutalen Killer. Es stellt sich dabei die Frage, ob es sich um einen Werwolf handelt oder nicht. Noch haben wir keinen Beweis.«
    »Denken Sie auch an die Möglichkeit, dass es ein Mensch gewesen ist?«
    »Nein, Herr Rüger. Wir wissen nur nicht, ob es sich bei diesem Mörder um einen Werwolf handelt oder einen normalen Wolf. Doch wie sollte ein normaler Wolf hierher ins Haus kommen?«
    »Da haben Sie sicher recht.« Er nickte und verfiel dann ins Grübeln. Bis er sagte: »Wenn wir die Mordkommission und die Spurensicherung holen, dann werden die Mitarbeiter große Augen machen, dass schon wieder etwas passiert ist.«
    »Das werden sie vorläufig nicht«, sagte ich.
    »Wieso nicht?«
    »Weil wir sie außen vor lassen. Es kommt hier nicht auf einen Tag oder ein paar Stunden an.«
    »Sondern?«
    »Wir werden sehen.« Ich wollte keinen Wirbel und nur in Ruhe arbeiten können. Dabei konnte ich andere Kollegen nicht gebrauchen.
    »Wir werden hier vorläufig niemandem Bescheid geben«, entschied ich. »Es soll hier keinen Auflauf geben. Alles muss in Stille ablaufen.«
    »Und was ist mit der Frau und Justus, dem Sohn?«, fragte Harry. »Die müssen Bescheid wissen.«
    »Ich weiß nicht, wohin die Frau gefahren ist«, sagte Walter Rüger. »Ich weiß nur, dass sie weg ist. Bei Verwandten oder so. Das ist alles.«
    »Uns kann es im Moment egal sein«, sagte ich. »Wir müssen Spuren finden, die der Killer hinterlassen hat. Es kann sein, dass wir etwas finden.«
    Wir suchten, aber der Boden gab nichts her. Es waren keine menschlichen Fußabdrücke zu finden und auch keine, die zu einem Tier gepasst hätten. Es war alles blank in der Nähe.
    Ich wandte mich wieder an den einheimischen Polizisten. »Und wie sieht es mit dem Sohn aus?«
    »Was meinen Sie?«
    »Wo könnten wir ihn finden?«
    Rüger dachte einen Moment nach. »Wenn er nicht hier ist, dann in der Uni.«
    »Wo studiert er denn?«
    »In Göttingen.«
    »Oh, das ist nicht eben um die Ecke.«
    »Stimmt. Und er hat dort auch eine Wohnung.«
    »Wissen Sie denn, ob man ihn erreichen kann? Haben Sie eine Telefonnummer?«
    Walter Rüger überlegte kurz. »Nein, die habe ich nicht. Weder von einem Handy noch aus dem Festnetz. Es war auch nie nötig, dass ich mich um ihn kümmern musste.«
    »Verstehe.«
    »Ist er denn sehr wichtig?«
    »Ja, er muss wissen, was mit seinem Vater passiert ist. Auch kann er dann der Mutter Bescheid geben. Er wird ja wissen, wo sie sich aufhält.«
    »Das denke ich auch.«
    »Es muss über die Uni gehen«, sagte ich und schaute Walter Rüger dabei an.
    »Keine Sorge, ich werde dort anrufen und versuchen, ihn aufzutreiben.«
    »Das wäre toll.« Ich wusste selbst nicht, warum ich so intensiv an den Sohn dachte. Möglicherweise wusste er mehr und konnte uns auf eine Spur bringen.
    Harry kam zu mir. Er lächelte verkniffen. »Damit habe ich nicht gerechnet, John.«
    »Aber es zeigt, dass wir hier richtig sind. Auch wenn wir es nicht mit einem Werwolf
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