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1809 - Werwolf-Falle

1809 - Werwolf-Falle

Titel: 1809 - Werwolf-Falle
Autoren: Jason Dark
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war wieder klar geworden. Wer wollte, der konnte sich einen prächtigen Sternenhimmel ansehen.
    Dazu hatten wir keine Zeit. Wir bogen in die Straße ein, in der das Haus der Schneiders stand.
    Vor dem Haus stoppte Harry.
    Ich schaute nach links. In den Zimmern der untersten Etage brannte Licht. Oben, wo die Zimmer der Gäste lagen, war alles dunkel.
    »Wollen wir?«, fragte Harry.
    »Und ob.«
    Wir stiegen aus und gingen auf den Eingang zu. Eine Gefahr hatten wir nicht entdeckt und dachten auch nicht daran, als wir auf das Haus zugingen.
    Bis zu dem Zeitpunkt, als alles anders wurde. Wir standen vor der Tür, wollten uns bemerkbar machen, da machte sich bei mir etwas anderes bemerkbar.
    Es war mein Kreuz.
    Und das erwärmte sich!
    ***
    Blitzschnell griff ich zu und riss Harrys Hand zurück, die schon auf dem Weg zum Klingelknopf war.
    »He, was ist los?«
    »Sie sind hier!«
    »Wer? Die Werwölfe?«
    »Bestimmt. Mein Kreuz hat mich gewarnt.«
    »Verdammt«, flüsterte Harry. »Was machen wir denn jetzt? Wir können nicht einfach so ins Haus stürmen.«
    »Das werden wir auch nicht.«
    »Sondern was?«
    »Wir versuchen es an der Rückseite.«
    »Okay, ich bin dabei …«
    ***
    Jetzt stand sie als Mensch zwei Werwölfen gegenüber. Der zweite hatte sich breitbeinig aufgebaut, als wollte er damit dokumentieren, dass so leicht keiner an ihm vorbei kam.
    Und er verhielt sich anders als die Werwölfin. Nicht allein an seinem Auftreten lag es, von ihm ging auch etwas aus, das mit Gewalt und Gnadenlosigkeit zu tun hatte.
    Er war beides. Gewalttätig und gnadenlos. Und er meldete sich mit einem Knurrgeräusch, das Ulrike Schneider durch Mark und Bein ging. Dann musste sie zusehen, wie er sein Maul öffnete. Er tat es langsam. In beiden Kiefernhälften wuchsen Zähne wie Messer.
    Dann schlug eine Zunge aus dem Maul hervor. Sie umkreiste die Schnauze, als wollte sie dort noch die letzten Überreste einer Mahlzeit ablecken.
    Dann griff die Bestie zu.
    Ulrike war das Opfer. Bevor die sich versah, hatte der Werwolf sie angehoben. Sie hörte seinen bösen Schrei und spürte die beiden Pranken, die ihre Kleidung aufrissen.
    Dann schleuderte er sie weg.
    Sie flog durch den halben Raum, aber sie landete nicht auf dem Boden, sondern auf der langen Couch.
    Der Werwolf lachte. Er befand sich auf der Siegerstraße, und er wollte mit der Frau kurzen Prozess machen.
    Als er hinlief, schrie die Werwölfin auf.
    Der andere blieb stehen.
    Die Wölfin kam zu ihm. Und sie tat etwas, womit er kaum gerechnet hatte. Sie rammte ihre Pranken gegen seinen Kopf, um ihn von den Beinen zu holen und ihn weg von Ulrike Schneider zu drängen.
    Um die kümmerte sich die Werwölfin als Nächstes. Sie lief zu ihr, riss sie hoch und warf sie durch das zerstörte Fenster nach draußen.
    Die Frau schrie auf, aber darum kümmerte sich die Wölfin nicht mehr, sie hatte einen neuen Feind bekommen, ihren eigenen Artgenossen …
    ***
    Wir waren nicht gegangen, sondern schnell gelaufen. Fast schon gerannt, und wir hatten es recht schnell geschafft, die Rückseite zu erreichen.
    Licht fiel aus einem Fenster, dessen Scheibe zerstört war. Und nicht nur das Licht. Sekunden später folgte auch der Körper einer Frau. Es war Ulrike Schneider, die von jemandem aus dem offenen Fenster geworfen worden war. Harry und ich waren noch zu weit entfernt, um sie auffangen zu können. So prallte sie auf den Boden, der zum Glück recht weich war.
    Wer hatte das getan?
    Wir eilten auf das Fenster zu und schauten in einen Raum hinein, der ein Wohnzimmer war, aber jetzt als Kampfstätte bezeichnet werden konnte.
    Es war verrückt.
    Zwei Werwölfe kämpften miteinander. Und keiner von ihnen kannte Pardon. Sie kämpften mit allem, was sie hatten. Sie brachten sich tiefe Bisswunden bei, und schon nach wenigen Sekunden war uns klar, dass nur einer von ihnen den Kampf gewinnen konnte.
    Es war der Größere, der den kleineren Werwolf zu Boden gedrückt hatte. Er stemmte ein Bein gegen den Körper und zerhackte mit seiner Pranke das Gesicht.
    Aber das war nicht alles. Als der kleine Werwolf schon zu benommen war, um sich noch wehren zu können, wurde er in die Höhe gerissen, und dann biss der andere zu.
    Er zermalmte den Hals des Artgenossen, bevor er sich umdrehte. Er hatte uns schon gesehen, aber nicht vergessen. Wir sollten seine nächsten Opfer sein.
    Wir standen noch beide unter dem Eindruck des Geschehens, sodass wir zu spät reagierten. Das Untier sprang durch das zerstörte Fenster
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