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18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)

18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)

Titel: 18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)
Autoren: Mark Sullivan
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Gitter bewegte sich und ließ sich anheben. Monarch legte es beiseite und ertastete den Rand eines Abflusses. Er sprang hinein und fiel zwei Meter tief. Unten angekommen, spürte er Zugluft um die Schenkel. Er änderte mehrmals seine Position, bis es ihm gelang, Kopf und Schultern in das waagerechte Abflussrohr zu bringen, wo er sich mühsam vorwärts wand.
    Regel Nummer eins , dachte er. Du hast ein Recht zu überleben.

    Auf den Bildschirmen in der Hotelsuite waren Flammen zu sehen, die aus dem Dach des Nassara Engineering Building schlugen und die zertrümmerten Fensteröffnungen umzüngelten. Slattery waren durch Ereignisse, die sich gänzlich seiner Kontrolle entzogen, die Hände gebunden.
    »Sirenen kommen näher«, sagte Chávez.
    »Ich geh da jetzt rein«, knurrte Tatupu.
    »Den Teufel werden Sie tun, John!«, brüllte Slattery in sein Mikrophon. »Dieses Gebäude ist randvoll mit Chemikalien, die explodieren immer wieder –«
    Slattery entdeckte eine Bewegung auf Tatupus Video-Feed. Eine der Türen zur Laderampe splitterte nach außen. Ein Gabelstapler schoss von der Rampe und landete im Ladebereich. Sekunden später kam jemand aus dem Loch getaumelt, das der Gabelstapler gerissen hatte. Die Person war voller Dreck und Staub und hielt sich, vornüber gebeugt, mit einer Hand den Bauch. In der anderen hatte sie einen Karabiner.
    »Ist er das?«, rief Yin in ihr Mikro. »Robin, hörst du mich?«
    Da richtete der Mann sich auf und humpelte davon. Er war um einiges jünger als Monarch und hatte dunklere Züge. Seine Kleidung war zerrissen. Er blutete auf der Stirn und aus Schnittwunden an beiden Schultern. Als er etwa fünfundsiebzig Schritt von der Laderampe entfernt war, erfolgte ein gewaltiger Blitz, und Tatupus Feed erlosch.
        
    Die mit Acetylen und Sauerstoff gefüllten Tanks in der Laderampe waren explodiert und sandten einen fluoreszierenden orangefarbenen Feuerball in den Himmel. Monarch duckte sich und riss die Hände in die Höhe, um seine Augen gegen das Licht abzuschirmen. Er war aus dem Kanal geklettert und saß im Dickicht der Böschung, etwa hundertfünfzig Schritt westlich von Tatupu.
    Monarch richtete sich auf und starrte in die Flammen, als auf der Straße weiter unten Polizeiwagen vorbeijagten, mit kreischenden Sirenen und blinkendem Blaulicht. Er war von den Ereignissen der vergangenen zehn Minuten wie betäubt, wusste aber trotzdem, was er zu tun hatte.
    Er nahm den Knopf aus dem Ohr und warf ihn in die Büsche. Das iPhone schleuderte er hinterher. Dann kehrte er der brennenden Fabrik den Rücken und fühlte sich zum dritten Mal in seinem Leben gänzlich verwaist.

3
    Sechs Tage später …
Hotel Willard
Washington, D.C.
    Jack Slattery lag unter zerwühlten Laken und sah einer statuenhaften rothaarigen Frau dabei zu, wie sie sich den lavendelfarbenen Spitzen-BH zuhakte. Normalerweise hätte Slattery diese Geste genossen. Doch in seinem Kopf wirbelte ein Gemisch zorniger Gedanken, aus denen eine einzige Frage hervorsickerte: Wie konnte die Sache nur so verflucht schiefgehen?
    »Jack?«, sagte die Frau und rüttelte Slattery aus seiner Grübelei. Sie sah sich über die Schulter zu ihm um, wobei sie mit prüder Miene den Bund eines schmal geschnittenen schwarzen Rocks über der Mitte ihres nahezu vollkommenen Hinterns festhielt.
    »Keine zweite Runde heute, Audrey«, antwortete Slattery.
    Audrey machte einen Flunsch, zuckte mit den Schultern, zog den Rock hoch und knöpfte ihn mit den Worten zu: »Soll ich mich in Zukunft nicht mehr so anziehen?«
    »Doch, sieht toll aus«, sagte Slattery. »Mir geht nur gerade so viel im Kopf rum.«
    Die Rothaarige schlüpfte in einen schwarzen, ärmellosen Pulli, nahm das Kuvert von der Kommode und steckte es in ihre Handtasche. Sie kam an Slatterys Bett, beugte sich über ihn und küsste ihn auf die Lippen. »Rufst du mich an?«, fragte sie.
    »Wie könnte ich nicht?«, entgegnete Slattery.
    Als Slattery hörte, wie die Hotelzimmertür hinter Audrey ins Schloss fiel, sagte er sich noch einmal, dass sie und die anderen gut für ihn waren, Phantasiespiele, die er kontrollieren und dann hinter sich lassen konnte, um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
    Doch als Slattery in die Dusche stieg, waren die Entspannung und die Klarheit, die er sonst empfand, wenn Audrey gegangen war, einfach nicht da. Er war fahriger denn je und fand es nahezu unmöglich, darüber nachzudenken, was alles zerstört war, indem Nassara Engineering explodiert und in
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