Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)

18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)

Titel: 18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)
Autoren: Mark Sullivan
Vom Netzwerk:
Kopfhörer: »Wir kriegen Gesellschaft.«
    Slattery richtete seine Aufmerksamkeit auf Tatupus Video-Feed und sah, wie ein nagelneuer Mercedes-Kombi vor das Haupttor fuhr. Ein Mann neigte sich aus dem Fenster, um eine Karte in einen Leser an der Sicherheitsschleuse zu stecken.
    »Mist«, sagte Slattery, weil ihm alles zu entgleiten schien. »Nassara ist zwei beschissene Stunden zu früh dran. Verziehen Sie sich, Monarch.«
    Auf Monarchs Video-Feed sah Slattery, wie Monarch einen der Computer in Nassaras Büro anzapfte, und hörte ihn sagen: » Green Fields . Hier gibt’s tonnenweise Dateien.«
    »Pforte ist offen«, warnte Gloria Barnett.
    Slattery sagte: »Kopieren Sie in fünf Minuten, so viel Sie können, und dann nichts wie raus, Monarch.«
    »Ein Wagen fährt in Richtung Parkgarage«, sagte Chávez.
    Monarch sagte: »Die Dateien lassen sich nicht exportieren. Ich öffne eine und versuch’s mit ›Speichern unter‹.«
    Slattery brüllte: »Nicht öffnen! Verziehen Sie sich! Wir versuchen’s später noch mal.«
    »Ich hab den Wagen aus dem Blickfeld verloren«, sagte Chávez. »Er ist in die Tiefgarage gefahren.«

    Monarch wusste, dass die Tiefgarage ziemlich weit von der Werkhalle entfernt war. Er wollte etwas von dem Raubzug mit nach Hause nehmen, zumindest einen Vorgeschmack auf das Archiv von Al-Qaida. Anstatt also Slatterys Anweisung zu befolgen und das Weite zu suchen, klickte er die erste Datei auf der Liste an: GREEN FIELDS-1.
    Eine CAD/CAM-Datei öffnete sich und füllte den Bildschirm aus. Monarch besah sich den dreidimensionalen Entwurf, der aussah wie die Q-förmigen Dinger, die auf dem Boden verschraubt waren. Er klickte den Entwurf an und löste einen Hyperlink aus, der ein kniffliges Stück Technologie offenbarte. Anmerkungen in arabischer Sprache tauchten am Rand des Entwurfs auf, und Monarch überflog sie.
    »Monarch!«, tönte Slatterys eindringliche Stimme in sein Ohr. »Hinaus mit Ihnen. Das ist ein Befehl!«
    Monarch schaltete Kamera und Mikrophon aus, wodurch Slattery gleichsam taub und blind wurde, und öffnete zwei weitere Dateien auf der Liste. Es waren Dokumente, die den Zweck des Gerätes und seinen Aufbau beschrieben; und Monarch hatte schnell begriffen, was Nassara Engineering wirklich im Schilde führte und was Green Fields wirklich war.
    »Monarch«, sagte Slattery in seinen Kopfhörer. »Wir haben Sie aus den Augen verloren. Sprechen Sie mit uns.«
    In Monarchs Gedanken machten sich Enttäuschung und Ekel breit. Er knipste Ohrhörer und iPhone aus und auch den Ortungssender. Monarch hatte seine Arbeit stets als Berufung betrachtet, mit gemeinnützigem Aspekt, weil sie der nationalen Sicherheit diente. Jetzt dagegen sah er sie als das, was sie wirklich war – oder was offenbar aus ihr geworden war. Im selben Moment wusste Monarch, dass sich dieser Auftrag nicht mehr mit seinen Lebensregeln vereinbaren ließe.
    In der Werkhalle ging das Licht an.
    Monarch knipste die Stirnlampe aus und schnellte aus dem Stuhl, ging tief in die Hocke. Er entdeckte zwei Männer, die die Werkhalle durch dieselbe Tür betraten, die auch er benutzt hatte. Monarch erkannte Abdullah Nassara in weißer Tunika und schwarzer Hose. Der Ingenieur trug einen Aktenkoffer aus Metall, den er in den Armen wiegte wie ein Kind. Der Mann neben ihm war erheblich jünger. Er trug ein khakifarbenes Outfit, das wie eine Uniform anmutete, und war mit einem Karabiner bewaffnet.
    Monarch zog sich die Gesichtsmaske über und holte seine Waffe aus dem Halfter unter dem Hemd. Er hatte sich für eine Selbstladepistole der Marke Heckler & Koch entschieden, vom Kaliber .45, die in der gegenwärtigen Lage seltsam unpassend und altmodisch wirkte.
    Als die beiden Männer hinter einer riesigen Drehbank verschwanden, huschte Monarch geduckt aus dem Büro, in der Hoffnung, zwischen den größeren Schleifmaschinen Deckung zu finden und dann unbemerkt zu entkommen. Monarch hatte eben sein Versteck erreicht, als die Männer ungefähr vierzig Meter vor ihm wieder auftauchten.
    Sie unterhielten sich auf Arabisch, was er verstand. Der Jüngere schien sich für den Inhalt des Aktenkoffers zu interessieren und fragte, ob der Tresor im Büro auch wirklich der beste Platz war, um ihn zu verwahren.
    Sie kamen näher. Monarch warf einen Blick über die Schulter, und während er mit beiden Händen die Pistole hielt, zog er sich vorsichtig zurück. Seine Zehen tasteten vor jedem Schritt behutsam den Boden ab, ehe er den Fuß nach hinten abrollte.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher