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18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)

18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)

Titel: 18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)
Autoren: Mark Sullivan
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Dokumenten, die das Netzwerk seit seiner Gründung erstellt hat, Abrechnungsnachweise, Personalakten, Geschichten, Pläne, geheime Unterkünfte. Alles.«
    Chávez pfiff beifällig.
    Eine Goldmine, dachte Monarch. Er begriff allmählich, warum Slattery den Einsatz persönlich überwachen wollte, und fragte: »Woher haben Sie die Information?«
    »Grundsolide türkische Polizeiquellen«, erwiderte Slattery kurz angebunden, während er an die Wand trat und auf das mittlere der drei Gebäude tippte. »Unseren Informanten zufolge ist das Archiv in den Computern dieser Ingenieursfirma eines türkischen Staatsbürgers namens Abdullah Nassara als Green Fields gelistet.«
    Abdullah Nassara, erklärte Slattery, sei der Präsident der Firma Nassara Engineering Ltd. und als Erfinder im Besitz mehrerer Patente. Er führe zwei Doktortitel, in Elektrotechnik und in Astrophysik, die er am Massachusetts Institute of Technology, der besten technischen Hochschule Amerikas, erworben habe. Bevor er seine eigene Firma gegründet habe, so Slattery weiter, sei er in der Europäischen Organisation für Kernforschung, dem CERN im Kanton Genf, tätig gewesen. Er gelte als gemäßigter Moslem und als verlässlicher Befürworter eines weltlichen Regimes in der Türkei. Doch Slatterys Quellen zufolge hege Nassara seit seiner Zeit in den USA und in der Schweiz insgeheim einen tiefen Groll gegen den Westen. Seine Firma sei inzwischen das Portal zu einem wichtigen Informationsdepot für die internationalen Operationen des Terrornetzwerks Al-Qaida.
    »Warum lassen wir Nassara nicht einfach von den Türken verhaften und beschlagnahmen die Akten?«, fragte Monarch.
    »Weil Al-Qaida nicht wissen soll, wie viel wir wissen«, sagte Slattery mit mehr als einer Prise Herablassung. »Außerdem sind Sie nicht hier, um strategische Entscheidungen zu treffen, Monarch. Sie sollen gehorchen, das ist alles.«
    »Geht klar«, sagte Monarch.
    »Dann los«, sagte Slattery und klopfte dabei auf seine Uhr.

    Eine Stunde später, in den ausgedörrten Hügeln über dem östlichen Küstenstrich des Bosporus, schwang sich Monarch aus dem Renault, den Abbot Fowler fuhr. John Tatupu folgte Monarch mit einer Umhängetasche. Monarch trug ein schwarzes, weites Hemd über dem Pistolenhalfter und der schwarzen Gürteltasche. Nachdem Fowler weggefahren war, blickten Monarch und Tatupu prüfend über die verlassene Straße und schwangen sich dann über eine Stützmauer aus Backstein, die eine von Ranken und Gestrüpp überwucherte steile Böschung im Zaum hielt.
    Monarch verfügte über ein ausgezeichnetes Nachtsehvermögen und führte Tatupu durch das Dickicht hügelaufwärts zu einem Wald aus aromatischen Zedern, die aus einer engen Schlucht dicht gedrängt aufragten. Dieser folgte er in sportlich geduckter Haltung, wobei er die filzbesohlten Schuhe so leise und vorsichtig aufsetzte wie eine jagende Katze ihre Pfoten.
    Regel Nummer vier , dachte Monarch. Keine hastigen Bewegungen. Sie erregen Aufmerksamkeit. Hastige Bewegungen verraten, dass du ängstlich und unkonzentriert bist, dass du eher auf die Stimme in deinem Kopf achtest als auf deine Umgebung, ein Fehler, Junge, der dich das Leben kosten kann. Also keine hastigen Bewegungen.
    Monarch erreichte das Ende der Schlucht und spähte durch einen hohen Maschendrahtzaun über einen kurzen Rasen auf den leeren Parkplatz hinter drei hölzernen Fabrikgebäuden. Tatupu neben ihm atmete auf. Monarch zog sich eine schwarze Sturmmaske über und war augenblicklich überhitzt. Er stand unter Strom, was nicht normal war. Doch er war nicht an der Planung beteiligt worden. Man hatte sein Team hierher geholt, um eine Mission zu erfüllen, die Slattery ausgekundschaftet und entwickelt hatte.
    »Sieht unkompliziert aus, leicht verwundbares Ziel«, murmelte Tatupu Monarch zu. »Überwachungskameras, ein Wachmann an der Pforte. Kein Problem.«
    »Theoretisch«, flüsterte Monarch zurück. »Doch wenn das wirklich ein Terroristenarchiv ist, wo sind die bewaffneten Sicherheitsleute? Die Hunde? Der Sperrdraht?«
    Der Samoaner zuckte die stämmigen Schultern. »Manchmal ist das beste Sicherheitssystem auch das unauffälligste. Dann sieht es nach dem aus, was es sein soll, nämlich eine Konstruktionsfirma.«
    Bevor Monarch widersprechen konnte, kam über die Freisprecheinrichtung in seinem Ohr die Stimme von Chanel Chávez: »Bin auf Position. Weitwinkelsicht. Es kann losgehen.«
    Monarch hatte ein Mikrophon am Hals. Er schaltete es ein und sagte
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