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1798 - Werkstatt des Lebens

Titel: 1798 - Werkstatt des Lebens
Autoren: Unbekannt
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Gefahr drohte, das Todesurteil zu fällen und zu vollstrecken.
    Auch zur AACHTHOM bestand eine Bildleitung. Voltago/Aachthor verfolgte die Bemühungen der Arcoana und der Vandemar-Zwillinge mit kühlem Interesse.
    Ohne den Strukturriß wäre es niemals zur Freisetzung der Biophore auf Acctol gekommen.
    Möglich wurde das Leck durch die Aktivitäten der Roach vor vielen Jahrtausenden. Die Roach hatten Aachthor sehr heftig und auch recht erfolgreich zugesetzt.
    War das ein Zeichen seiner Schwäche? Und war dieses unübersehbare Signal seines Versagens, Acctol, der eigentliche Grund, weshalb die Welt hatte sterben müssen? Um die Pleite zu vertuschen und geringer erscheinen zu lassen?
    „Es wird klappen", keuchte Nadja Vandemar und begann zaghaft zu lächeln. „Wir können den Strukturriß schließen, schon sehr bald."
    Und dann?
    Dann setzte Voltago/Aachthor seine Bemühungen fort. Er wollte die Biophore-Ladung bergen und an Bord nehmen. Danach würde er das Kommando über das riesige Sporenschiff übernehmen - mit 1500 Kilometern Durchmesser war sein Schiff größer als der Erdmond - und irgendwohin entschwinden. Wo auch immer sein Ziel sein mochte, er würde dort - dieses Mal kontrolliert - die Biophore freisetzen und damit die Entwicklung von Leben begünstigen und fördern.
    Und dann?
    Was geschah danach? Was wurde aus den Völkern, die auf diese Art entstanden waren? Überließ man sie einfach ihrem weiteren Schicksal? Wurden sie hingestellt wie Bauern in einem Schachspiel, von dem sie nichts ahnten, das sie nicht begreifen konnten und in dem sie nur jene Möglichkeiten des Eingreifens hatten, die ihnen von außen vorgegeben worden waren?
    Menschen dachten in Jahren und Jahrzehnten, einige wenige in Jahrtausenden.
    Superintelligenzwesen wie ES mochten historische Abläufe kontrollieren, die nach Jahrmillionen bemessen waren - verfolgten die Kosmokraten etwa Absichten und Pläne, in denen Jahrmilliarden eine Rolle spielten? Niemand wußte über dieses Thema Genaues zu sagen.
    Eines war, jedenfalls für Michael Rhodan, sehr klar: Die Zeit des ehrfurchtsvollen Erschauerns war vorbei, der Begriff Kosmokrat hatte einen immer häßlicheren Beigeschmack bekommen, und in diesem Augenblick erschien er Michael Rhodan gallebitter.
    „Geschafft!" rief Mila Vandemar aus, sichtlich glücklich, die schwere und komplizierte Arbeit geleistet zu haben.
    Unwillkürlich wandte Michael den Blick und sah Voltago/Aachthor an. In der Miene des Mächtigen-Stellvertreters regte sich nichts.
    Die Werkzeuge hatten das Ihre getan, jetzt wurden sie nicht mehr gebraucht. Voltago/Aachthor war die lebende Verkörperung jenes Grundsatzes, der die Menschen der Erde schon so oft das Grausen gelehrt hatte: War erst einmal ein hinreichend heiliger Zweck definiert, so waren damit auch die verwerflichsten Mittel und Wege legitimiert.
    „Sehr gut", lobte Voltago/Aachthor. „Dieser Teil der Arbeit ist abgeschlossen. Ich kehre mit der AACHTHOM zu meinem Sporenschiff zurück. Dort wird das Werk dann vollendet werden."
    „Die Biophore können jetzt an Bord genommen werden?" erkundigte sich Colounshaba.
    „Es steht dem nichts mehr im Wege", antwortete Voltago/Aachthor steif. „Nur der Kontakt muß noch hergestellt werden Wir treffen uns an der Warteposition des Sporenschiffes."
    Er trennte die Verbindung.
    „Ich könnte ihn erwürgen", murmelte Michael Rhodan.
    Auf dem Panoramaschirm der MONTEGO BAY waren die Trümmer zu erkennen, in die Acctol zerborsten war. Den Planeten gab es nicht mehr. Voltago/Aachthor hatte ihn vorsätzlich zerstört und damit alles Leben vernichtet, das es dort einmal gegeben hatte.
    „Voltago/Aachthor könnte sich täuschen", sagte Ronald Tekener leise. „Furchtbar täuschen."
    „Inwiefern?"
    „Nun, ich kann mir nicht vorstellen, daß die Biophore in der Lage wären, auf einem Weltraumkörper wie beispielsweise unserem Mond Leben entstehen zu lassen. Keine Atmosphäre, kein freies Wasser, nicht einmal die rudimentärsten Formen von Leben..."
    „Aber?"
    „Auf Acctol hat Leben in Fülle existiert, in einer unglaublichen Fülle sogar. Und es hat, dank der Biophore, ein Entwicklungstempo, das in der Geschichte einzigartig ist."
    Michael Rhodan lächelte schwach.
    „Du hältst es für möglich ...?"
    „Daß sich auf Acctol das Leben so ungeheuer schnell an wirklich alle, auch die widerwärtigsten Umweltbedingungen anpassen kann, daß sich dort vielleicht eine neue Lebensform gebildet hat, die es unter den neuen
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