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1797 - Station der Roach

Titel: 1797 - Station der Roach
Autoren: Unbekannt
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behalten.
    Gefangene des Szoccas waren sie. Während des ersten Weltenlaufs hatten sie es geschafft, die untergeordneten Sicherungsanlagen abzuschalten. Es existierten dadurch fast keine Sperren mehr.
    Irgendwann mußte doch jemand kommen und in das Zentrum der Anlagen vorstoßen, um sie zu befreien oder Hilfe zu holen.
    Doch Gaillan schien mit einem Bann belegt. Und die Überlebenden mieden das Areal.
    „Irgendwann wird Qeyonderbubo nach uns suchen lassen", bekräftigte Colounshaba, ein Argument, mit dem sie sich selbst immer wieder vor der Selbstaufgabe gerettet hatte. „Dies ist eine harte Bewährungsprobe für uns. Wir werden sie durchstehen."
    „Bald bist du allein", orakelte der Tanzheiler. „Meine Augen zeigen die ersten Schatten. Es geht zu Ende."
    „Schatten?"
    „Auf den Hologrammen von draußen sah ich einen Schatten, der aber in Wirklichkeit nicht existiert."
    „Du hast recht. Ich sehe auch etwas. Eine Illusion. Ich sehe Raumfahrer."
    Der Knall einer Explosion und eine Erschütterung lenkten sie von der Außenbeobachtung ab.
    Pulandiopoul sprang auf. „Jemand kommt. Wir werden befreit."
    „Sei still! Geh zur Seite! Du versperrst mir die Sicht."
    Sie entdeckten eine Gruppe von Lebewesen - keine Crypers oder Origaner. Sie trugen kompakte Schutzanzüge und flogen in geringer Höhe an den Dächern der Häuser entlang.
    „Ich kenne diese Anzüge." Plötzlich klang Colounshabas Stimme wieder hoffnungsfroh. Die Niedergeschlagenheit von über sechs langen Weltenläufen wich langsam von ihr. „Es sind SERUNS.
    Das sind Galaktiker aus der Milchstraße oder von der BASIS."
    Sie schnellte sich empor und begann Pulandiopoul stürmisch zu betasten.
    „Die BASIS ist auf dem Rückflug nach Hause. Die Galaktiker nähern sich dem Szocca. Jetzt kehren sie wieder um und verschwinden."
    „Das Schicksal verlacht uns. Laß uns in den Tod gehen." Er schüttelte ihre Gliedmaßen ab und warf sich mit dem Kopf voraus zu Boden. Sie begann gegen ihn zu kämpfen und schützte ihn. Eine ganze Weile belauerten sie sich gegenseitig, und keiner gab nach.
    Erst die Erschütterung einer zweiten Explosion riß sie aus ihrer Verzweiflung. Die SERUN-Träger kehrten zurück, und die Anlagen meldeten das Eindringen eines Fremden. Dieser verschaffte sich mit Gewalt Zutritt und nahm den kürzesten Weg zum Zentrum. Die wenigen Sperren blieben wirkungslos. Als Colounshaba ihn endlich auf einem Hologramm zu Gesicht bekam, erschrak sie so sehr, daß es ihr die Sprache verschlug.
    „Aachthor, Aachthor", klapperten Pulandiopouls Mundzangen. „Kein Zweifel, er ist es. Wir müssen die Galaktiker verständigen."
    Als endlich eine brauchbare Funkverbindung zustande kam, war es zu spät. Aachthor näherte sich bereits dem Zentrum und überschritt wenige Atemzüge später die Grenze zum eigentlichen Szocca.
    „Ein Versteck, schnell!" flüsterte Pulandiopoul. „In die Kühlkammer."
    „Es hat keinen Sinn. Er weiß, daß wir hier sind. Er wird uns überall finden."
    Sie eilte zu den Konsolen und informierte sich über die Möglichkeiten, den Bereich um den Giniuszocca besser zu schützen. Die Anlagen boten ihr mehrere Möglichkeiten an, doch ehe sie davon Gebrauch machen konnte, brach der Schirm zusammen, der sie bisher gefangengehalten hatte.
    Colounshaba versetzte ihrem Gefährten einen Stoß und trieb ihn in die Richtung, die sich ihnen jetzt als günstigster Fluchtweg anbot.
    „Es hat keinen Sinn", hörten sie Aachthor schreien. „Ich sehe euch."
    Colounshaba aktivierte ihren Strahler und schoß auf einen Energiespeicher. Eine Feuerfontäne raste durch die Halle und nahm Aachthor vorübergehend die Sicht. Er flog einen Bogen unter der Decke und zerstörte dabei einen Großteil der Verbindungen zwischen der Netz-Ebene und der Anlagen-Ebene.
    „Verdammte Roach!" schrie er. „Endlich habe ich euch gefunden. Ihr werdet mir für das büßen, was ihr mir angetan habt."
    „Wir sind keine Roach. Wir sind doch größer als diese Wesen aus der Vergangenheit. Unsere Heimat ist das Sheokorsystem. Wir sind Arcoana."
    „Lüge! Gleich habe ich euch."
    Ein greller Blitz raste durch die Halle und schlug in ihrer Nähe ein. Pulandiopoul rannte voller Panik davon. Colounshaba wartete noch. Sie aktivierte den kleinen Gravobolzer in der Leuban-Tasche und richtete ihn auf die Konsole, von der aus der Giniuszocca gesteuert wurde. Sie drückte den Wiederholungssensor, der dasselbe Programm aufrief, das ihnen vor über sechs Weltenläufen die Gefangenschaft
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