Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1797 - Station der Roach

Titel: 1797 - Station der Roach
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
entdeckt."
    „Ja, ja!" rief er. „Die Steueranlagen des Szocca sind nach den uns bekannten Prinzipien aufgebaut. Nur der Giniuszocca funktioniert anders. Zumindest teilweise."
    Er betätigte einen der Sensoren, und über der Konsole baute sich ein Hologramm auf .Es war schwarzweiß, nicht farbig. Das Fehlen von Farbe stellte in allen Entwicklungsphasen der Roach und auch der Arcoana eine Warnung vor der Unerbittlichkeit des Schicksals dar. Das Hologramm zeigte den Schaltplan und in den Kürzeln der Vorfahren die einzelnen Systeme.
    „Hilf mir", sang Colounshaba. „Ich frage das Monstrum ab."
    Ihre Gliedmaßen entspannten sich. Die Verkrampfung wich von ihnen, mit der sie bisher ergebnislos gesucht und untersucht hatten. Ihre Furcht, etwas falsch zu machen, war bei jedem Atemzug größer gewesen als der Mut, endlich zu einem Ergebnis zu kommen.
    Pulandiopoul betätigte einen weiteren Sensor. Das Hologramm blähte sich zu einem Ball von drei Fadenlängen auf.
    „Sag mir, was du wissen willst", forderte er sie auf. „Ich mache die Eingaben in der Sprache der Roach."
    Ihre Gedanken schweiften ab. Sie vergaß plötzlich, was sie eigentlich wollte. Sie sah nur die Gestalt des Gefährten und ließ seine Worte auf sich wirken.
    Pulandiopoul, wer bist du? dachte sie.
    In seiner wissenschaftlichen Selbstverständlichkeit war er ihr plötzlich fremd. Sie spürte den Druck seiner Ausstrahlung. So selbstbewußt wie jetzt war er ihr noch nie begegnet. War er etwa ...? Nein, sie wies den Gedanken an eine Schizophrenie ihres Gefährten weit von sich. Mit einer solchen Erklärung wurde sie der Vielschichtigkeit seiner Persönlichkeit nicht gerecht.
    Gemeinsam fragten sie das Terminal ab. Langsam kristallisierte sich die Bedeutung der gesamten Station und vor allem des Giniuszocca als der obersten Waffen- und Angriffseinheit des gesamten Lobrog-Systems von Queeneroch heraus.
    „Ich will einen Testlauf mit einer optischen und akustischen Ergebniskontrolle machen", sagte sie anschließend.
    Pulandiopoul nahm die ersten Eingaben vor. Eine künstliche Stimme erklang und fragte in der Sprache der Vorfahren nach ihren Namen. „Brachoff und Grenoch."
    „Akzeptiert. Die Phasen eins bis elf stehen euch zur Verfügung."
    „Wie viele Phasen gibt es insgesamt?" fragte Colounshaba.
    Der Automat schwieg. Das Hologramm begann zu blinken und wies sie darauf hin, daß es Zeit für die nächste Eingabe war. Sie machten sich an die Arbeit.
    Zwei Zehntel-Sonnenläufe benötigten sie, und in dieser Zeit verschafften sie sich einen Überblick über die wichtigsten Funktionen der Anlagen. Colounshabas Vermutungen bestätigten sich.
    Von hier aus steuerten die Netzwerke achtundvierzig Lobrogs überall in Queeneroch. Die Zeitsprecher lieferten umfangreiche Aufzeichnungen. Immer wieder wurden nach dem Zufallsprinzip Lobrogs aktiviert, und dann kam es an manchen Stellen in der Nähe ihrer Planeten zu merkwürdigen Phänomenen. „Ein übermächtiges Wesen namens Aachthor hat vor über hundertachtzigtausend Jahren mit Hilfe des Volkes der Kospien versucht, in Queeneroch ein nicht genau bestimmbares Machtpotential zu erzeugen", übersetzte Pulandiopoul. „Es gelang ihm nicht, die Roach vertrieben ihn. Nach seiner Flucht errichteten sie das System aus Peilstationen in der Hoffnung, eines Tages die Spur des Potentials zu finden, das sich irgendwo im Hyperraum versteckt. Gelegentlich trat es in Wechselwirkung mit den Lobrogs, aber die Zeit reichte nie aus, es mit Gewalt aus seinem Versteck zu reißen und zu untersuchen."
    Natürlich fand sich nie jemand ein, diese Untersuchungen anzustellen. Denn die Roach hatten sich wenig später vermutlich selbst ausgerottet. Die Umstände der Zerstörung des einstigen fünften Planeten im Guinnekh-System waren allerdings noch nicht geklärt.
    „All das ist jetzt in unsere Hände gelegt." Pulandiopoul begann vor Euphorie einen seiner Tänze. „Ist das nicht wundervoll?"
    Mit einem harten Klacken ihrer Mundzangen holte sie ihn auf den Boden der Tatsachen zurück. Mit allen Sinnen veranlaßte sie ihn, seine Aufmerksamkeit auf das pulsierende Ei in der Mitte der Anlagen zu richten. Hier, in der Deckung der Konsolen, wirkte die Ausstrahlung des Giniuszocca nur minimal. Die graue Farbe auf ihren Gliedmaßen und den Augen verlor sich nach knapp hundert Atemzügen.
    „Das Monstrum dort ist wichtiger. Wir müssen es abschalten, solange uns die Zeit dazu bleibt.
    Wenn wir uns im Stadium des Siechtums befinden, hat es keinen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher