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1790 - Erst Feuer, dann Asche

1790 - Erst Feuer, dann Asche

Titel: 1790 - Erst Feuer, dann Asche
Autoren: Jason Dark
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Baxter konnte es nicht glauben. Beide waren sie nicht die besten Freunde, sie kannten sich nur flüchtig, und dabei hätte es auch bleiben können. Dass er aber durch die Hand des Reporters sterben sollte, damit hätte er nie im Leben gerechnet, und das wollte er nicht akzeptieren.
    Er wollte einen Schritt auf Curtis zugehen. Der zog dann mit einer routinierten Bewegung seine Waffe und richtete die Mündung auf die Brust des Küsters.
    »Perfekt, nicht?«
    Baxter keuchte. »Und wer? Wer hat dir den Auftrag gegeben, mich zu töten?«
    »Eine Macht.«
    »Wieso?«
    »Eine Macht im Hintergrund. Sie ist gewaltig. Du wirst nicht gegen sie ankommen. Sie ist mörderisch und sie wird bald mit dem Regieren anfangen. Dann gehöre ich dazu. Dann kann ich über sie schreiben, und das wird wunderbar sein.«
    Baxter musste wieder schlucken. In der Kehle und auch in seinem Magen hatte sich etwas ausgebreitet, das er sich nicht erklären konnte. Er dachte auf einmal daran, alles in seinem Leben falsch gemacht zu haben. Er schickte einen Fluch auf die Reise, was Sean Curtis nicht störte.
    »Bleib so stehen, Baxter!«
    »Wieso?«
    »Ich will, dass du dich nicht mehr bewegst. Ist das klar? Du sollst so stehen bleiben.«
    »Und dann?«
    »Werde ich dich erschießen.«
    Beinahe hätte Baxter noch gelacht. Das ließ er dann bleiben. Er wollte Curtis nicht noch mehr provozieren. Es musste jetzt um andere Dinge gehen. Auf Sean zuzulaufen, das traute er sich nicht. Er wollte etwas anderes unternehmen.
    »Ich verfluche dich«, schrie er dem Reporter ins Gesicht. Dann hielt ihn nichts mehr.
    Er ging.
    Sein Ziel war die Tür. Schritt für Schritt legte er zurück und hörte hinter sich die Stimme des Reporters, die schrill und dann auch hallend klang.
    »Bleib stehen!«
    »Nein!«
    Jerome Baxter war jetzt alles egal. Er ging weiter, und er lief sogar schneller.
    Das konnte der Reporter nicht hinnehmen. Er hatte seine Befehle bekommen. Er ging hinter Baxter her, er nahm auch keine Rücksicht darauf, dass der andere ihn hören konnte, er wollte nur den letzten Akt seines Jobs erfüllen.
    Er schoss.
    Ein geübter Schütze war er nicht. Die Kugel zupfte an Baxters rechten Schulter. Der Küster dachte gar nicht daran, zusammenzubrechen.
    Der nächste Schuss.
    Diesmal erwischte Curtis den Rücken. Der Mann wurde durchgeschüttelt, aber er ging weiter.
    »Mist«, fluchte der Reporter. Er wollte es wissen und drückte noch mal ab.
    Es war mehr Zufall, dass er den Nacken traf. Aber die Kugel hieb hinein, riss dort eine Wunde, und Blut spritzte in die Höhe.
    Jetzt ging der Küster keinen Schritt mehr weiter. In seiner Kirche brach er tot zusammen …
    ***
    Wir wurden freundlich ins Haus gebeten und wunderten uns ein wenig über die Einrichtung. Regale machten den Flur noch enger.
    Der Flur ging über in ein Arbeitszimmer, in dem es recht dunkel war. Das lag ebenfalls an der Einrichtung, die aus dunklem Holz bestand. Der Schreibtisch war groß, auf dem Boden lag kein Teppich. Er bestand aus dunklen Holzbohlen. Sitzgelegenheiten gab es ebenfalls. Sessel in verschiedenen Größen, die auch verschieden bezogen waren. Aber alle Stoffe zeigten ein Blumenmuster.
    Und dann gab es noch etwas Besonderes in diesem Raum. Es war die Doppeltür an der Wand, deren beiden Hälften geschlossen waren.
    »Ich habe Sie schon erwartet«, sagte Cedric Wayne und schloss die Klappe des Laptops.
    »Aber wir hatten uns nicht groß angemeldet«, sagte Bill.
    Cedric Wayne lächelte. »Das stimmt. Der Flurfunk funktioniert allerdings.«
    »Sie meinen Sean Curtis?«
    »Ja, er rief mich an. Er wollte mich auf Sie beide vorbereiten. Auf zwei besondere Männer.«
    Ich winkte ab. »Hören Sie auf.«
    »Nun ja, er hat es gesagt.«
    »Ja, das können wir nicht ändern.«
    Er führte uns in den Hintergrund des doch echt großen Raumes, wo wir uns setzten. Drinks standen auch bereit. Wasser und Whisky, wie es sich für Irland gehörte.
    Wir nahmen in den Sesseln Platz und schauten in das lächelnde Gesicht des Autors. »Ja, Sie kommen sicherlich wegen meiner Bücher, nehme ich mal an.«
    »Stimmt!«, sagte Bill. »Letztendlich geht es immer darum.«
    »Und was ist diesmal der Grund? Bitte, Sie müssen schon verzeihen, wenn ich so frage. Ich habe ja nicht nur ein Buch geschrieben. Es gibt schon einige von mir, und auch die Themen sind verschieden.«
    »Das wissen wir«, sagte Bill. »Uns geht es diesmal um Vampire, wenn Sie verstehen.«
    »Ja, das verstehe ich. Es sind auch interessante
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