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178 - Die Shlaaks kommen!

178 - Die Shlaaks kommen!

Titel: 178 - Die Shlaaks kommen!
Autoren: A.F.Morland
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Silkwood gegen den Lärm an. »Was hast du gesagt?«
    »Nichts.« Silkwood winkte ab. Er bahnte sich einen Weg zum Tresen. Es war nur ein Hocker frei, den überließ Silkwood, ganz Kavalier, seiner Tochter. Er fühlte sich nicht wohl in dieser Umgebung. Ich glaube, ich werde alt, dachte er. Seiner Tochter gegenüber hätte er das jedoch niemals zugegeben.
    Die Luft war so dick, daß man sie in Streifen hätte schneiden können. Rotes Licht übergoß alles. Aus den gewaltigen Boxen, die jede an die 1000 Watt haben mußten, brüllte die Musik. Silk wood blickte sich um. Unvernunft zur höchsten Potenz, sagte er sich. Das Licht schädigt die Augen, der Lärm die Ohren, der Rauch die Lungen und der Alkohol die Leber. Gesund wäre allein das Tanzen, aber nicht hier.
    Er bestellte für sich einen Scotch und für Morgan einen Gin-Tonic. Die Adern traten ihm dabei weit aus dem Hals, so mußte er schreien, um sich verständlich zu machen. Er fragte sich, wie der Barkeeper das tagein, tagaus aushielt. Entweder er hat ein Trommelfell wie eine Elefantenhaut, oder er gießt vor Arbeitsbeginn seine Gehörgänge mit Wachs zu, dachte Silkwood.
    Er hoffte, daß die Lärmmaschinen auch mal eine Pause einlegten.
    Es kam tatsächlich dazu.
    Er atmete erleichtert auf, »Eine Wohltat«, sagte er zu Morgan.
    »Ist ein bißchen laut hier«, gab seine Tochter zu.
    »Ein bißchen ist gut. Wenn man mich vorgewarnt hätte, hätte ich mir Ohrschützer besorgt und vor dem Betreten der Bar aufgesetzt«, sagte Silkwood.
    Er winkte dem Keeper.
    »Noch mal dasselbe?« fragte dieser.
    »Nein«, antwortete Silkwood. Er zeigte dem Keeper ein Foto von Rubina und wollte wissen, ob er sich an dieses Mädchen erinnern könne.
    »Sie sehen doch, was hier los ist«, meinte der Mann hinter dem Tresen. »Da kann ich mir beim besten Willen kein Gesicht merken.«
    Silkwood spürte, daß der Keeper nicht die Wahrheit sprach. Es war das alte Spiel: Der Mann wollte Geld sehen. Mit ein paar Scheinen würde sich sein Gedächtnis auffrischen lassen.
    Der Journalist ließ eine Banknote knistern.
    Der Keeper wirkte sofort interessiert.
    »Ein Mädchen wie dieses fällt auf wie ein Eisbär auf dem Piccadilly Circus«, behauptete Silkwood.
    Der Keeper leckte sich die Lippen. »Ich glaube, da dämmert etwas, Sir.«
    Silkwood schob ihm den Schein zu. Er griff nach ihm, als wollte er eine Fliege fangen. Morgan ärgerte sich über die Geschäftstüchtigkeit des Mannes, aber sie hielt sich an die Spielregeln und schwieg.
    »Ist tatsächlich eine auffallende Schönheit«, gab der Keeper zu.
    »War sie öfter im ›Trocadero‹?«
    »Ich habe sie nur einmal gesehen.«
    »Kam sie allein?« fragte David Silkwood.
    »Ja«, antwortete der Keeper.
    »Ging sie allein?« wollte Morgan Mattina wissen.
    Der Keeper sah sie verwirrt an.
    »Das ist meine Tochter«, informierte Silkwood den Mann hinter dem Tresen.
    »Warum interessieren Sie sich für dieses Mädchen?« fragte der Keeper.
    »Ich bin Journalist. Sie ist Schauspielerin. Ich würde gern ein Interview mit ihr machen.«
    »Warum gehen Sie dann nicht einfach zu ihr und stellen ihr Ihre Fragen?«
    »Ich habe Ihnen Geld gegeben, damit Sie meine Fragen beantworten, anstatt welche zu stellen«, erwiderte Silkwood. »War das Mädchen hier mit jemandem verabredet?«
    Der Keeper schüttelte den Kopf, »Das nicht, aber sie lernte jemanden kennen. Einen jungen Mann. Sah ziemlich farblos aus. Beinahe blaß, würde ich sagen. Ich fragte mich, was sie an dem bloß fand. Vermutlich war es sein Geld, das ihr imponierte. Die Scheinehen saßen bei dem ziemlich locker. Sie verließ mit ihm die Bar.«
    »Den Namen des jungen Mannes wissen Sie nicht zufällig auch noch?« fragte Silkwood.
    Der Keeper wiegte den Kopf. »Hören Sie, ich habe kein besonders gutes Gedächtnis. Sind Sie sich bewußt, daß Sie für Ihren mickrigen Lappen eine ganze Menge wissen wollen?«
    Ganz schön unverfroren, der Kerl! dachte Morgan entrüstet. Ein paar beleidigende Kraftausdrücke lagen ihr auf der Zunge. Es kostete sie einige Mühe, sich zu beherrschen.
    »Angenommen, ich mache noch einen Schein locker«, sagte David Silkwood. »Wäre es dann möglich, daß Ihnen der Name des jungen Mannes einfällt?«
    Der Keeper griente. »Ein Versuch könnte sich lohnen, Sir.«
    Der zweite Schein wechselte den Besitzer, und der Keeper sagte: »Ich hörte ihn telefonieren. Mit wem er sprach, weiß ich nicht, aber seinen Namen habe ich behalten: Jerry Selecca.«
    »Vielen Dank«,
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