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1776 - Blutsüchtig

1776 - Blutsüchtig

Titel: 1776 - Blutsüchtig
Autoren: Jason Dark
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immer köstlich. Während ich trank und Glendas buntes Sommerkleid bewunderte, fragte ich sie danach, ob sich schon etwas ereignet hatte, das uns etwas anging.
    »Nein, das nicht. Keiner wollte was von euch. Selbst Sir James nicht.«
    »Dann können wir ja den Tag genießen.«
    »Ach? Wollt ihr verschwinden?«
    »Nein, wir bleiben schon. Aber in unserem Büro. Da können wir dann in Ruhe nachdenken.«
    »Aha, so heißt das, wenn ihr die Augen zumacht.«
    »Nie und nimmer.«
    »Haha, soll ich mal kontrollieren kommen?«
    »Das ist nicht nötig.«
    »Viel Spaß.«
    Suko saß bereits an seinem Platz, ich hockte ihm gegenüber. Zu sehen war Suko für mich nicht, weil er hinter seinem hochgeklappten Laptop verschwunden war.
    »Was tust du denn jetzt?«
    »Ach, nur mal ein wenig googeln.«
    »Dann viel Spaß.«
    »Und was hast du vor?«
    Ich schaute auf die Zeitungen, die auf meinem Schreibtisch lagen. Es kam nicht oft vor, dass ich die Zeit fand, sie zu lesen oder zumindest mal durchzublättern. Damit konnte ich mich jetzt beschäftigen. Dazu den Kaffee genießen und sich auf die Mittagspause freuen. Das war doch ein Leben. Ich hoffte nur, dass mir nicht irgendetwas dazwischen kam. Als ich mir eine weitere Tasse Kaffee holte, fiel mir unser Chef wieder ein.
    Ich fragte Glenda nach ihm.
    Sie drehte sich auf dem Stuhl und winkte mit beiden Händen schnell ab. »Es passiert jetzt immer häufiger, dass man ihn zu den Versammlungen und Sicherheitstreffs einlädt.«
    »Ja, klar, ich verstehe. Es geht um die Olympischen Spiele.«
    »Eben um die.«
    »Da ist London in einem Ausnahmezustand«, sagte ich, »mal sehen, wie wir uns bewegen können. Ich rechne ja mit einem Dauerstau.«
    »Davon kannst du ausgehen.«
    »Hat man denn irgendwelche Drohungen erhalten?«
    »Ich weiß von nichts, John. Aber wenn, dann wird es sicher geheim gehalten.«
    »Denke ich auch. Es sei denn, man braucht uns, was ich mir nicht vorstellen kann.«
    Das konnte auch Suko nicht, als ich mit ihm über das Thema sprach. Er war jedoch der Meinung, dass alles passieren konnte und auch wir mit hineingezogen werden konnten. Es blieb uns nichts anderes übrig, als sich den Dingen zu fügen oder zunächst mal abzuwarten und keine Pferde scheu zu machen. Außerdem begannen die Spiele erst in einigen Wochen.
    »Dann wird es wohl heute ruhig bleiben«, sagte ich zu Suko.
    »Meinst du vom Telefon her?«
    »Genau.«
    »Bis jetzt ja.«
    Ich verzog die Lippen zu einem Lächeln. »Allerdings könnte ich fast wetten, dass sich die Ruhe nicht bis zum Mittag halten wird.«
    »Wir werden sehen. Zu Luigi gehen wir trotzdem.«
    »Das versteht sich.«
    Die Zeit verlief träge. Zumindest hatte ich das Gefühl. Und herumsitzen und nichts zu tun macht irgendwann auch keinen Spaß mehr. Das merkte ich jetzt.
    Und dann passierte es doch. Das Telefon meldete sich. Wir waren darauf nicht eingestellt und zuckten beide zusammen, wobei keiner von uns Anstalten machte, nach dem Hörer zu greifen.
    »Du?«
    Suko schüttelte den Kopf. »Da hast am meisten davon gesprochen und jetzt darfst du dich melden.«
    Das tat ich dann auch. Auf dem Display war nicht zu sehen, wer etwas von uns wollte. Ich rechnete allerdings damit, einen Bekannten an der Strippe zu haben.
    Bevor ich mich melden konnte, hörte ich die mir bekannte Stimme. »Endlich.«
    Da der Anrufer Deutsch gesprochen und ich seine Stimme erkannt hatte, sprach ich den Namen aus.
    »Harry, du bist es!«
    »Genau.«
    »Mit dir habe ich nicht gerechnet. Gerade wo wir es uns gemütlich gemacht haben.«
    »Dann störe ich?«
    »So kann man das nicht sagen. Aber du rufst sicherlich nicht an, um zu fragen, wie das Wetter bei uns ist.«
    »So ist es.«
    »Dann rück mal raus mit der Sprache.«
    »Sofort. Es geht um eine junge Frau, die Laurie Barton heißt.«
    »Kenne ich nicht.«
    »Habe ich mir gedacht. Du sollst sie auch nicht kennenlernen. Ich habe dich nur angerufen, um dich zu bitten, nachzuforschen, ob sie sich noch in London aufhält.«
    »Mehr nicht?«
    »Nein.«
    Das konnte ich nicht glauben. »Wo ist der Haken, Harry? Du rufst doch nicht wegen dieser Kleinigkeit an. Da steckt sicherlich mehr dahinter.«
    »Das weiß ich nicht. Es kann sein, dass da noch was zum Vorschein kommt. Zuvor muss ich wissen, ob sie sich noch in London aufhält. Sie ist Studentin, lebt also ganz normal.«
    »Und du selbst willst nicht nachforschen?«
    »Nein, ich will keine Pferde scheu machen. Wenn es dir nicht zu viel ist, dann tu mir den Gefallen und
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