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1776 - Blutsüchtig

1776 - Blutsüchtig

Titel: 1776 - Blutsüchtig
Autoren: Jason Dark
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genannt.«
    »Ah ja. Und jetzt möchten wir hören, was Sie von ihr erfahren haben.«
    »Sie war auf der Suche.«
    »Ach?«
    Lisa nickte. »Ja, sie suchte nach einer bestimmten Person.«
    »Gab es einen Namen?«
    »Sicher.«
    »Dann sagen Sie ihn!«
    Die Stimmen der Männer hatten sich verschärft. Lisa Lürsen kam sich vor wie in der Inquisition. Als wäre sie eine Hexe, die befragt werden musste.
    »Laurie Barton. Sie suchte Laurie Barton. Das hat sie mir gesagt, und ich sollte ihr bei der Suche helfen, was mir nicht möglich war, weil ich sie nur vom Namen her kannte.«
    Die beiden Beamten schauten sich an. Ihre Augen weiteten sich. Sie schluckten, denn diese Nachricht hatten sie offenbar nicht erwartet.
    Der Mann mit der Halbglatze bekam wieder einen bösen Blick und fragte: »Und Sie haben sich nicht getäuscht?«
    »Nein, es war der Name Barton.«
    Der Brillenträger nickte bedächtig. »Sie werden wissen, wer die Bartons hier sind?«
    »Ja, eine sehr reiche Familie. Unternehmer, die mit Fisch und anderen Dingen ihr Geld machen.«
    »Richtig. Menschen, die vielen Arbeit und Brot geben. Die schon seit Generationen in dieser Stadt leben. Man überlegt es sich mehrere Male, ob man sich mit den Bartons anlegt. Das nur mal nebenbei gesagt.«
    »Ich weiß Bescheid.«
    »Gut. Und Sie sind sich sicher, dass der Name Barton fiel?«
    »Sonst hätte ich ihn nicht gesagt. Ein Name wie er ist auch nicht zu verwechseln.«
    »Okay, bleiben wir dabei.« Der Brillenträger nickte und ließ Falten auf seiner Stirn erscheinen. »Was wollte diese Unperson von den Bartons?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Ach? Hat man Ihnen das nicht gesagt?«
    »So ist es.«
    »Was hat man Ihnen denn gesagt?«
    »Gar nichts. Sie hat mit mir über die Bartons gesprochen, ich sollte ihr sagen, wo sie Laurie Barton finden kann, aber das habe ich nicht getan, weil ich nichts über sie weiß. Ich kenne den Namen, das schon, aber von den Bartons weiß ich nur, was in den Zeitungen steht. Zudem ging es dieser Person auch nicht allgemein um die Bartons, sondern nur um Laurie.«
    »Aha, eines der Kinder.«
    »Ja. Diese Pamela wollte zu ihr. Mehr weiß ich nicht. Und ich konnte ihr auch nicht helfen, weil ich zu wenig über die Familie weiß. Dass es eine Laurie Barton gibt, ist mir allerdings bekannt. Sie lebt wohl nicht mehr hier in Bremerhaven und studiert woanders.«
    »Mehr wissen Sie nicht?«
    »Nein. Ich habe der Fragerin auch nichts sagen können, aber was ich gesehen habe, das habe ich gesehen, darauf können Sie sich verlassen. Und Sie haben ja auch erlebt, wozu sie fähig ist.«
    »Ja, das steht leider fest.« Der Brillenträger nickte. Er schaute seinen Kollegen an. »Hast du noch irgendwelche Fragen?«
    »Nein, die habe ich nicht.«
    »Das ist gut. Mir fällt auch nichts mehr ein, und so können wir Sie gehen lassen, Frau Lürsen. Aber Ihnen sollte bewusst sein, dass hier noch etwas auf Sie zukommt.«
    »Das ist mir bewusst«, erwiderte Lisa leise.
    »Gut, dann können Sie jetzt gehen.«
    »Danke.« Sie nickte, stand auf und ging zur Tür. Dass ihre Knie weich geworden waren, ärgerte sie, aber es ließ sich leider nicht vermeiden...
    ***
    Stunden später. Einer der beiden Verhörspezialisten saß dem Polizeipräsidenten gegenüber. Er hatte um diesen Termin gebeten und ihn auch bekommen.
    Dem obersten Polizeichef war der Name Barton natürlich nicht unbekannt. Er kannte die Familie auch persönlich, weil er oft zu Festen oder Feiern eingeladen worden war, ebenso andere Honoratioren der Stadt oder sogar auch aus dem nahen Bremen.
    Der Präsident hatte sich alles angehört, ohne den Mann zu unterbrechen. Auch danach sagte er nicht viel. Er dachte nach und entschloss sich dann zu einer Frage.
    »Und Sie glauben fest daran, dass die Aussagen Ihrer Mitarbeiterin ernst zu nehmen sind?«
    »Ich weiß es nicht. Mal glaube ich daran, mal nicht.«
    »Und wann glauben Sie daran?«
    »Wenn ich mir das Bild des toten Kollegen ins Gedächtnis zurückhole, denn er wurde auf eine schreckliche Art und Weise getötet. Man hat seine Kehle zerfetzt...«
    »Das hätte auch ein normaler Mensch tun können.«
    »Richtig, Herr Präsident, hätte er. Aber es gibt eine Besonderheit, die nicht zu einem normalen Menschen passt.« Der Mann senkte seine Stimme. »Dieser Kollege war praktisch blutleer. Ja, jemand hat sein Blut getrunken und...«
    »Moment«, unterbrach ihn der Polizeichef. »Wenn das so ist und wir wirklich von einem Vampirangriff ausgehen müssen, dann wäre
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