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1776 - Blutsüchtig

1776 - Blutsüchtig

Titel: 1776 - Blutsüchtig
Autoren: Jason Dark
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der Kollege doch nicht tot, sondern untot.«
    »Stimmt. Sollte man annehmen. Aber dem ist nicht so. Die andere Seite hat dafür gesorgt. Sie hat ihn getötet...«
    »Sagen Sie jetzt nicht mit einem Stich ins Herz...«
    »Doch.«
    Der Polizeipräsident erbleichte. »Also richtig klassisch, wenn man daran glaubt, dass es Vampire gibt.«
    »Ja. So sieht es aus. Nur dass wir es bei Marcus Wegener jetzt mit einem normalen Toten zu tun haben und nicht mit einem Untoten.« Er lachte. »Himmel, dass ich so etwas mal sagen würde, damit hätte ich nie gerechnet.«
    Danach schwiegen die beiden Männer, bis der Polizeipräsident sagte: »Es muss etwas getan werden. Wir können die Dinge nicht auf sich beruhen lassen.«
    »Das denke ich auch. Haben Sie eine Idee?«
    Der Mann wiegte den Kopf. Er sah aus, als wäre er über seine eigene Idee nicht eben glücklich. »So genau kann ich das nicht sagen. Ich möchte auf keinen Fall, dass die Familie Barton beunruhigt wird.«
    »Soll sie keinen Bescheid bekommen?«
    »Doch, schon. Aber anders. Nicht so direkt, wenn Sie verstehen. Ich werde das übernehmen.«
    »Es ging ja um die Tochter.«
    Der Präsident nickte. »Ja, um Laurie. Aber da müssen wir uns keine großen Sorgen machen.«
    »Warum nicht?«
    »Ich weiß, dass sie in London studiert. Da kann diese Pamela lange suchen.«
    »Man sollte sie trotzdem nicht unterschätzen.«
    Der Präsident schlug mit der flachen Hand auf den Schreibtisch. »Das tue ich auch nicht. Ich werde den Fall nicht aus den Augen lassen und gewisse Dinge in Bewegung setzen.«
    Der Mann mit der Brille fragte nicht nach. Er wusste, was sich gehörte. Aber er erntete noch ein Lob und war dann entlassen.
    Der Polizeipräsident lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. Er atmete schwer und tief durch. Gelogen hatte er nicht, als er davon sprach, etwas in die Wege zu leiten. Das wollte er sofort anpacken. Es lag noch nicht lange zurück, da hatte er auf einem Treffen mit BKA-Leuten einen Mann kennengelernt, der in Wiesbaden arbeitete. Der Polizeipräsident hatte sich länger mit ihm unterhalten und auch erfahren, welche Aufgaben man Harry Stahl zugeteilt hatte. Er war derjenige, der eingesetzt wurde, wenn es um Fälle ging, die den Rahmen des Normalen sprengten.
    Das war hier der Fall.
    Der Präsident glaubte nicht, dass Harry ihn auslachen würde, wenn er mit ihm redete. Die Telefonnummern hatten sie auch ausgetauscht, und er war froh, dass er sie fand.
    Jetzt hielt ihn nichts mehr, in Wiesbaden anzurufen.
    Und er war gespannt, wie Harry Stahl wohl reagieren würde...
    ***
    Es war ein Morgen, wie Harry Stahl ihn liebte. Draußen schien die Sonne und breitete ihr Licht über den Weinbergen aus. Es war nicht zu warm, weil ein kühler Wind wehte. Bei diesem Wetter sehnte man sich danach, draußen zu sein und nicht im Büro sitzen zu müssen. Leider ließ es sich nicht ändern. Harry musste seine Stunden absitzen und Berichte lesen.
    Es ging um die Verbrechen der rechten Szene, die in den letzten Jahren immer schlimmer geworden waren. Jeder Beamte sollte informiert sein und deshalb mussten die Berichte gelesen werden.
    Harry tat es. Hin und wieder schrieb er sich einige Stichpunkte auf oder trat mal ans Fenster und warf einen Blick nach draußen. Er dachte daran, das Mittagessen zusammen mit seiner Partnerin Dagmar Hansen im Freien einzunehmen.
    Noch war es nicht so weit, noch hatte er mehr als eine Stunde Zeit, setzte sich wieder hin und kümmerte sich um die Akten. Das heißt, er wollte es, aber das Telefon hielt ihn davon ab, das er in diesem Fall nicht als Störenfried betrachtete.
    Er rechnete damit, dass Dagmar ihn wegen des Essens anrufen würde, aber da hatte er sich geirrt. Eine Männerstimme fragte nach seinem Namen.
    »Herr Stahl persönlich?«
    Harry war vorsichtig, er fragte: »Wer will das wissen?«
    »Ich. Harald Burger.«
    Harry überlegte. Musste ihm dieser Name etwas sagen? Es konnte sein, so ganz fremd war er ihm nicht, und er hörte wieder die Stimme des Anrufers.
    »Sie können sich kein Bild von mir machen, obwohl ich Ihre Visitenkarte von Ihnen bekommen habe?«
    Das war Harry peinlich. »Es tut mir wirklich leid, aber ich bin da überfragt.«
    »Kein Problem. Wir haben uns mal auf einer dienstlichen Veranstaltung kennengelernt. Ich bin der Polizeipräsident von...«
    »Ha, von Bremerhaven.«
    »Bravo.«
    »Ja, jetzt habe ich es. Tut mir leid, dass es mir so spät eingefallen ist.«
    »Ich bitte Sie. Ich wundere mich überhaupt, dass Sie sich noch
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