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1776 - Blutsüchtig

1776 - Blutsüchtig

Titel: 1776 - Blutsüchtig
Autoren: Jason Dark
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ich herausfinden. Und du sagst noch Bescheid, wann du landest.«
    »Mach ich.«
    »Dann bis morgen.«
    Ich hätte zwar heute schon fliegen können, aber das war wohl nicht in Harrys Sinn. Außerdem musste er noch von Wiesbaden in den Norden fahren.
    »Und?«, fragte Suko. »Was hältst du von der ganzen Geschichte?«
    »Sie stimmt.«
    »Davon gehe ich auch aus. Aber könnte nicht auch jemand dahinterstecken?«
    »Denkst du an Justine?«
    Suko zuckte mit den Schultern. »Ich habe ein anderes Gefühl dabei, ich glaube eher, dass es sich bei dieser Sache um eine private Angelegenheit handelt.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Weiß ich nicht. Einfach nur ein Gefühl.«
    »Das wird sich alles herausstellen.«
    »Bestimmt, John, bestimmt.«
    ***
    Man hatte Lisa Lürsen zwar nicht vom Dienst suspendiert, ihr aber geraten, Sonderurlaub zu nehmen, und das war ihr recht gewesen. Sie hätte den Dienst sowieso nicht richtig durchziehen können. Da war es schon besser, wenn sie zu Hause blieb.
    Sie lebte in einer kleinen Wohnung mit Blick auf den Hafen. Das Haus war hoch und wenn sie aus dem Fenster schaute, sah sie das Wasser und auch die Schiffe, die dort angelegt hatten. Sogar ein Segler lag am Kai und wiegte sich im hellen Sonnenlicht.
    Lisa ging vom Fenster weg und stöhnte auf. Es war eine schreckliche Zeit für sie. Sie fühlte sich ausgestoßen und war zugleich von einem starken Gefühl der Angst erfüllt.
    Sie konnte sich vorstellen, dass dieses schlimme Weib zu ihr kam, um ihr Blut zu trinken. Was sie sonst nur in Filmen erlebt hatte, das konnte bei ihr zu einer fürchterlichen Realität werden. Dass ihr jemand eine Wunde zufügte und sie dann blutleer saugte.
    Nein, das war kein Spaß mehr, obwohl es nicht wenige Menschen als einen solchen ansahen. Man glaubte ihr nicht so richtig. Daran änderten auch die Wunden des toten Kollegen nichts. Aber sie wusste es besser, und auch Harald Burger, der Polizeipräsident, stand auf ihrer Seite.
    Er hatte ihr auch versprochen, etwas zu unternehmen. Und das so rasch wie möglich. Wie das genau aussah, hatte er ihr nicht gesagt. Sie hoffte aber, dass er sein Versprechen hielt, denn dann ging es ihr besser. Allein auf weiter Flur wollte sie nicht stehen.
    Die letzte Nacht war nicht eben toll gewesen. Die Verhöre hatten sich hingezogen. Erst als bereits der Morgen graute, war sie eingeschlafen und drei Stunden später mit leichten Kopfschmerzen wieder erwacht.
    Sofort waren die Erinnerungen wieder da. Und die konnten ihr nicht gefallen. Sie waren böse, sie waren beklemmend, und das Bild, das die Blutsaugerin geboten hatte, wollte ihr nicht aus dem Sinn.
    Es war so etwas wie die Fratze des Bösen gewesen. Und sie hatte erlebt, was es heißt, keine Gnade zu kennen und eiskalt zu töten.
    Wie der Tag genau verlaufen würde, das wusste sie nicht. Sie war auf alles vorbereitet, denn sie glaubte nicht, dass sie außen vor war. Sie hatte zu viel gesehen und man würde sie bestimmt noch einige Male verhören.
    Draußen war es inzwischen schon hell geworden, als sie sich unter die Dusche stellte. Es tat ihr gut, erst heiß und dann wieder kalt zu duschen. Das brachte ihre Lebensgeister zurück.
    Später trocknete sie sich ab. Die kurzen blonden Haare standen wie dicke Stacheln ab. Sie benötigte den Föhn nicht lange, um die Haare trocken zu bekommen.
    Danach ging alles schnell. Anziehen und dabei nicht in die Uniform schlüpfen. Sie streifte eine weiße Hose über, die an den Waden endete, und zog ein rot und weiß gestreiftes T-Shirt an, das bis zu den Hüften reichte.
    Ab jetzt war sie gespannt, was der Tag wohl bringen würde. Sie machte sich nichts vor, viel Freude würde sie bestimmt nicht bekommen. Es konnte sein, dass es großen Ärger gab. Wenn das eintrat, konnte sie auch nichts daran ändern.
    Sie dachte darüber nach, ob sie eine Runde joggen sollte. Das wäre nichts Ungewöhnliches gewesen, aber die Strecke führte durch einen Park, in dem es Stellen gab, an denen ein Überfall leicht durchgezogen werden konnte. Ja, sie fürchtete sich vor einer Wiederkehr dieser Vampirin. Sie war ein Wesen, das es nicht geben konnte, das es aber trotzdem gab. Und dafür hatte sie beim besten Willen keine Erklärung.
    Sie war so schreckhaft geworden, dass sie zusammenzuckte, als ihr Telefon anschlug.
    Lisa überlegte, ob sie abheben sollte oder nicht. Sie entschied sich dafür.
    Ihren Namen nannte sie nicht und sie hörte dann eine ihr unbekannte Männerstimme, die nach ihrem Namen
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