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1771 - Der Tempel der Mondgoettin

Titel: 1771 - Der Tempel der Mondgoettin
Autoren: Unbekannt
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Sandin-Crypers sollen sich verrechnet haben."
    Michael Rhodan hatte sich inzwischen über Funk mit seinem Stellvertretenden Kommandanten Gensech Timol in Verbindung gesetzt. Es war, als habe der Erste Pilot nur auf diese Worte gewartet. Die MONTEGO BAY senkte sich herab, und der Tempel der Mondgöttin erbebte unter dem Druck der von ihr aufgewühlten Luftmassen. Einer der Männer meldete, daß der Raumer nur etwa zweihundert Meter über dem Tempel schwebte.
    Ein Gong ertönte, die Gespräche der Crypers verstummten. Die Männer wichen zur Seite und bildeten eine Gasse für einen der Tempeldiener, der würdevoll heranschritt. Ihm folgte ein zweiter Tempeldiener, der den Gong hielt und einige Male schlug, um so die Aufmerksamkeit der Crypers-Anführer und ihrer Begleiter zu erregen.
    Vor Michael Rhodan blieben die beiden Tempeldiener stehen.
    „Was habt ihr uns zu sagen?" fragte der Terraner.
    „Radan-Mech bittet euch um eine Bedenkpause", antwortete der erste Diener. Er trug hauptsächlich gelbe Kleider unter seinem schwarzen Umhang. „Unvorhergesehenes hat sich ereignet. Einige der Priester haben gegen die Anordnungen Radan-Mechs sowie des göttlichen und unsterblichen Dan-Sandins gehandelt und das Leben unserer Gäste bedroht. Einige haben sogar gegen eure Männer gekämpft. Das alles stürzt Radan-Mech in tiefe Verzweiflung, und er bittet euch, ihm ein wenig Zeit zu lassen, damit er überlegen kann, wie er euch versöhnen kann.
    Er weiß, daß euch Unrecht geschehen ist, und er bittet euch durch mich um Verzeihung."
    „Wir warten bis zum Sonnenaufgang", sagte Michael, „dann wollen wir etwas von ihm hören, aber nicht durch dich, sondern durch ihn direkt. Und richte ihm aus, daß wir Dan-Sandin sprechen wollen. Es wird keine Fortschritte geben, wenn Dan-Sandin uns nicht empfängt."
    „Bis Sonnenaufgang!" sagte der Tempeldiener. „Ihr werdet von mir hören."
    Damit zogen er und der Gongträger sich zurück.
    „An Schlaf ist nicht mehr zu denken", stellte Michael fest, als sie wieder allein waren. „Deshalb schlage ich vor, daß wir die Verhandlungen fortsetzen. Bis zum Sonnenaufgang bleibt nicht mehr viel Zeit."
     
    *
     
    Die Crypers setzten sich noch einmal an den Verhandlungstisch, nachdem die Vergifteten sich erholt hatten. Michael Rhodan hörte eine Weile zu, da kam er zu der Überzeugung, daß sie sich schnell einigen würden, weil die größten Schwierigkeiten überwunden waren.
    Radan-Mech hatte mit seinen gefährlichen Intrigen eine einheitliche Front gegen sich geschaffen.
    Alle waren gegen die Sandin-Crypers, ohne deren Mitarbeit auszuschließen.
    Erstaunlicherweise sprach sich aber niemand gegen den Plan der Sandin-Crypers aus, in ihrem Herrschaftsbereich einen Tempelplaneten zu errichten. Dabei hätte Radan-Mech sich kaum beschweren können, wenn die anderen Crypers aufgrund der Ereignisse dieser Nacht ihre Zusage zurückgezogen hätten.
    „Ich habe noch etwas zu erledigen", sagte Michael.
    Er verließ den Raum, als die Crypers damit begannen, über Details ihrer zukünftigen Zusammenarbeit zu verhandeln. Marfin Kinnor verließ mit ihm zusammen den Raum.
    „Was hast du vor?" fragte der Pilot, als sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte.
    „Die Verhandlungen sind gelaufen", sagte Mike. „Da drinnen braucht man uns nicht mehr. Ich werde nicht bis zum Sonnenaufgang warten, bis Radan-Mech sich wieder meldet, sondern jetzt den letzten und vielleicht entscheidenden Schritt unternehmen. Wir werden uns davon überzeugen, ob es Dan-Sandin noch gibt und ob er hier im Tempel ist. Ich bin es leid, immer nur mit dem Oberpriester zu reden."
    Sie schritten den Gang entlang.
    „Und wo willst du Dan-Sandin suchen, falls es ihn überhaupt gibt?" fragte der Ertruser.
    „Warten wir es ab", schlug Michael vor.
    Sie drangen weiter in die Tempelanlagen vor und stießen einige Male auf Tempeldiener, die sich fluchtartig vor ihnen zurückzogen. Doch dann trat einer der Priester aus einer Tür auf den Gang und prallte beinahe mit ihnen zusammen. Michael packte ihn an den Armen.
    „Guten Morgen, Freund", sagte er. „Du kommst mir gerade recht. Wir sind auf dem Weg zu Dan-Sandin. Leider wissen wir nicht genau, wie wir gehen müssen. Aber jetzt haben wir ja einen Führer. Geh voran!"
    Der Priester wollte sich weigern, doch da beugte sich der Ertruser breit lächelnd zu ihm hinab und näherte sich seinem Gesicht bis auf wenige Zentimeter.
    Eingeschüchtert versprach der Priester, ihnen den Weg zu zeigen. Er
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