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177 - Die Todeskralle

177 - Die Todeskralle

Titel: 177 - Die Todeskralle
Autoren: A.F.Morland
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auf. Er lehnte sich an das Rohr und überlegte.
    Wenn Zachariah zurückkam, durfte er nicht mehr gefesselt sein.
    Wenn Zachariah zurückkam!
    Das war bei Gott nicht sicher, denn der Teufel hatte die Absicht, Mike Verloc zu töten - und neben dem Privatdetektiv lag Mr, Silver! Einen stärkeren und wachsameren Schutzengel konnte sich Verloc nicht wünschen.
    Noel versuchte aufzustehen. Er zog die gefesselten Beine an und stemmte sich hoch.
    Ein Mauerhaken verhinderte jedoch, daß er sich aufrichten konnte. Seufzend sank er wieder auf den Boden. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als zu warten, neue Kräfte zu sammeln.
    Er verhielt sich eine Weile ruhig. Ratten fiepten. Er machte »Gschschscht!« und die Nager verstummten; aber sie würden wiederkommen. Sie hatten bestimmt Hunger - und er war gefesselt!
    ***
    Der junge Arzt von der Bereitschaft gähnte, lehnte sich zurück und streckte sich. Nachtdienst war nicht sein Fall, aber er sah ein, daß auch er manchmal in diesen sauren Apfel beißen mußte. Glücklicherweise wurden die »Dunkelschichten« gerecht verteilt, damit kein Doktor überfordert wurde. Schließlich mußte man das Fehlerrisiko so niedrig wie möglich halten. In nahezu jedem anderen Beruf waren Fehler korrigierbar, aber wenn im Operationssaal etwas schiefging, konnte das einem Menschen das Leben kosten!
    Der Arzt erhob sich und vertrat sich die Füße. Er zündete sich eine Zigarette an, obwohl er als Mediziner natürlich am besten wußte, wie schädlich das Rauchen war.
    Irgend etwas beunruhigte ihn, doch er wußte nicht, was. Er hatte das Gefühl, beobachtet zu werden, doch außer ihm befand sich niemand im Zimmer, Nachdem er die halbe Zigarette geraucht hatte, stieß er sie in den Ascher, Er trank einen Becher Wasser und verließ den Bereitschaftsraum.
    Der Rundgang durch die Intensivstation würde seine Müdigkeit vertreiben.
    Einen besonders kritischen Fall hatten sie zur Zeit nicht auf der Station. Am schlechtesten ging es Mike Verloc, aber auch er war nicht in Lebensgefahr, Zwei andere Patienten würden morgen verlegt werden. Diese Ruhe war dem jungen Arzt allemal lieber als der Streß, den die Wettläufe mit dem Tod mit sich brachten. Davon hatte er schon etliche mitgemacht - und einige leider verloren. Danach war die Stimmung immer sehr gedrückt. Daran konnte sich einfach keiner gewöhnen.
    Der junge Arzt ging den stillen, leeren Flur entlang.
    Er bog um die Ecke und sah vor einer der Türen einen Mann stehen.
    Als der Mann ihn bemerkte, drehte er sich um und verschwand durch die Tür, die ins Treppenhaus führte.
    »Hallo!« rief der Doktor, nicht sehr laut. »Sie!« Er näherte sich der pendelnden Schwingtür. Ein Besucher, mitten in der Nacht? Da stimmte irgend etwas nicht!
    Zachariah hatte sich in einen kleinen, engen Raum zurückgezogen. In Metallregalen war all das untergebracht, was die Putzkolonne brauchte, die täglich vom Dach bis hinunter in den Keller für Sauberkeit sorgte.
    Der Raum befand sich im Halbstock, zwischen der dritten und vierten Etage.
    Neben der Schwingtür gab es einen Transportaufzug, in dem man drei Krankenbetten auf einmal befördern konnte - wenn er funktionierte, was zur Zeit jedoch nicht der Fall war.
    Da sich aus technischen Gründen die Türen im vierten Stock nicht schließen ließen, hatte man vor den offenen Schacht eine dicke Kette gehängt, damit niemand hineinfiel.
    Daran ging der Mediziner vorbei.
    Er drückte die Schwingtür auf und bekam gerade noch mit, wie sich die Tür im Halbstock schloß.
    Mit grimmiger Miene stieg er die Stufen hinunter.
    Zachariah hörte ihn kommen. Seine Hände wurden zu furchteinflößenden Klauen. Er ließ jedoch nicht zu, daß die Verwandlung weiter fortschritt und die grünen Schuppen seinen ganzen Körper überzogen.
    Der junge Arzt blies seinen Brustkorb auf.
    Er wollte dem Mann Respekt einflößen. Mit harter, energischer Stimme würde er ihn zur Rede stellen.
    Zachariah vernahm die Schritte des Doktors. Gleich würde sich die Tür öffnen. Ein eisiges Lächeln huschte über das Gesicht des Teufels, In diesem Augenblick legte der Mediziner die Hand auf den Türknauf. Er drehte den Metallknopf und gab der Tür einen leichten Stoß. Sie schwang zur Seite, und Neonlicht fiel auf Zachariah, der grinsend zwischen Scheuerbesen und Putzmittelgroßpackungen stand. »Erwischt«, sagte er, als wäre es ein Spiel.
    »Was haben Sie hier zu suchen?« fragte der junge Arzt schroff, »Ich verlange eine Erklärung!«
    »Die können
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