Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
177 - Die Todeskralle

177 - Die Todeskralle

Titel: 177 - Die Todeskralle
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
sie. Sein Herz schlug einige Takte schneller. Es war soweit! Wieder würde er der Todeskralle gegenüberstehen, und diesmal mußte er gewinnen!
    Noels Augen hatten sich an die Dunkelheit gewöhnt. Er konnte seine nahe Umgebung erkennen. Rasch versteckte er sich neben der Treppe.
    Wenn Zachariah herunterkam, würde er sehen, daß sein Gefangener nicht mehr da war. Er würde vor Wut fast zerspringen, herumwirbeln und direkt in die Lugermündung starren, die ihm in der nächsten Sekunde Feuer und Silber entgegenschleuderte.
    Noel vernahm die Schritte auf der Treppe. Er drückte sich in die Dunkelheit und duckte sich zum Sprung. Straff gespannt waren seine Muskeln. Er befürchtete, sich nicht lange genug beherrschen und den richtigen Moment abwarten zu können.
    Noch sah er den Feind nicht, aber er hörte seine Schritte, die schon ganz nahe waren.
    Wie ein Schemen schob sich Sekunden später die Gestalt in sein Blickfeld, und eine heiße Welle überschwemmte ihn. Er schaffte es tatsächlich nicht, auch nur einen Augenblick länger stillzuhalten. Er hatte Zachariah vor sich, hielt die Luger in der Hand. Worauf sollte er noch warten?
    Blitzschnell richtete er sich auf. Mit schußbereiter Pistole sprang er vorwärts.
    Sein Gegner hörte ihn und kreiselte herum.
    Er hätte keine Chance gehabt, aber Noel drückte nicht ab, denn buchstäblich im allerletzten Augenblick, bevor er den Finger am Abzug krümmen wollte, erkannte er, daß er nicht Zachariah vor sich hatte.
    ***
    Zachariah hatte Schmerzen. Er preßte seine Arme gegen den verletzten Leib und schleppte sich die Straße entlang. Was er jetzt brauchte, war ein einsamer Ort, wo er sich in Ruhe die Wunden lecken konnte. Es würde lange dauern, bis er wieder bei Kräften war, doch er zweifelte nicht daran, daß er sich erholen würde, denn keine der Verletzungen war lebensgefährlich. Die Zeit würde ihm helfen, zu genesen, und sobald er wiederhergestellt war, würde er diesen Silbermann suchen.
    Was dieser Kerl ihm angetan hatte, schrie nach Rache. In nächster Zeit wollte Zachariah nur noch dafür leben. Carmichaels Interessen kümmerten ihn nicht mehr. Verloc würde wahrscheinlich reden, sobald er dazu imstande war, aber das war Zachariah egal. Ihm konnte der Privatdetektiv nicht schaden. Er hatte genug für Carmichael getan. Nun mußte er an sich selbst denken.
    Erschöpft lehnte sich Zachariah an einen Laternenmast.
    Ein Wagen hielt.
    »Kann ich etwas für Sie tun?« fragte jemand.
    Zachariah hob den Kopf und sah einen Mann in mittleren Jahren.
    »Ist Ihnen nicht gut?« erkundigte sich der Mann im Wagen. »Kommen Sie, steigen Sie ein! Ich bringe Sie nach Hause, Ich habe Zeit.«
    Der Mann hatte ein offenes sympathisches Gesicht und humorvolle Augen.
    Er stieß die Tür auf. »Nun kommen Sie schon! Leisten Sie mir Gesellschaft!« Zachariah nahm sich zusammen. Aufrecht ging er zum Wagen und stieg ein. Er roch Whisky, Der Autofahrer hatte eine Alkoholfahne, kam wohl von irgendeiner Feier. »Ich bin Hank Bell«, stellte er sich vor.
    »Zach… Zack Riah«, sagte der Teufel und schloß die Tür.
    »Glück für Sie, daß ich gerade diese Straße entlangfuhr, Mr. Riah«, sagte Bell. »Wohin wollen Sie?«
    »Hinüber nach Queens.«
    »Okay«, sagte Bell und fuhr los. Er lachte und schlug mit den Händen aufs Lenkrad. »Mann, so aufgedreht wie heute war ich schon lange nicht mehr. Ich bin heute geschieden worden - nach zehnjährigem Krieg. Habe mit ein paar Kumpels meine wiedergewonnene Freiheit gefeiert. War eine ziemlich feuchte Angelegenheit, aber keine Sorge, ich habe den Wagen noch bestens unter Kontrolle. Ich weiß, wann ich das Auto stehen lassen und mit dem Taxi fahren muß… Hey, wir sind ja schon in Queens. Das ist Glendale, wenn ich mich nicht irre. Klar. Rechts kommt gleich der Mount Lebanon Cemetery. Wohin wollen Sie denn nun? Rauf nach Forest Hills? Rüber nach Kew Gardens? Runter nach Ozone Park?«
    Eine Schmerzflut überrollte den Teufel. Er krümmte sich und knirschte so laut mit den Zähnen, daß Bell es hörte. »Was haben Sie, Mr. Riah?«
    »Nichts.«
    Bell hielt den Wagen direkt am Mount Lebanon Cemetery an. In manchen Grablaternen brannten Kerzen und zauberten helle Flecken in die schwarze Nacht. Es war dunkel im Wagen. Bell glaubte, unter den Armen des Mannes, der neben ihm saß, etwas glänzen zu sehen. War das Blut?
    »Sind Sie verletzt?« fragte er erschrocken.
    Der Teufel antwortete nicht.
    »Ich bringe Sie ins nächste Krankenhaus!« entschied
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher